Jagdschlosskonzert mit dem LEIBNIZ TRIO, ein Hochgenuss!

15. April 2012
19:30 Uhr
Jagdschloss Springe, 31832 Springe
Der Flügel in Bereitschaft
8Bilder

Dem Kulturkreis Springe ist es zu verdanken, dass immer wieder junge, renommierte Künstler ihren Weg nach Springe finden. Wir sagen herzlichen Dank dafür!

Ja, das war tatsächlich wieder ein Hochgenuss für die Ohren, dieses romantische Konzert des mehrfach preisgekrönten LEIBNIZ TRIOs, das am Sonntag, den 15. April im Kaisersaal des Jagdschlosses Springe statt fand.
Es "zauberten" Hwa-Won Pyun auf der Violine, Lena Wignjosaputro mit dem Violoncello und - meisterhaft - Nicholas Rimmer am Klavier.
Sie gründeten das LEIBNIZ TRIO im Jahre 2005 und erhielten bereits im folgenden Jahr den 1. Preis beim Internationalen Johannes Brahms Wettbewerb. 2010 bekamen sie den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs und wurden in die 55. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen.
Hwa-Won Pyun ist Mitglied im SWR Sinfonieorchester Baden-Baden/Freiburg. Lena Wignjosaputro tritt mit verschiedenen Kammerorchestern als Solistin auf. Nicholas Rimmer studierte am Clare College in Cambridge sowie u.a. an der Musikhochschule Hannover, wo er auch Kammermusik und Klavier unterrichtet.

Das Konzert begann mit dem Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 von Johannes Brahms (1833 - 1897), der es bereits im Alter von 20 Jahren in einer ziemlich langen Fassung komponierte, die er 34 Jahre später um ein Drittel kürzte, den ersten Satz sogar um die Hälfte.
Ich war hingerissen von der herrlichen Musik, die mit viel Hingabe und Temperament dargeboten wurde. Der erste Satz "Allegro con brio" zeigte sich äußerst leidenschaftlich, der zweite "Scherzo: Allegro molto" gewaltig, das "Adagio" sehnsuchtsvoll und lieblich und das "Allegro" zum Schluss einfach großartig.
Das Publikum war begeistert!

Danach folgte das Adagio Es-Dur op. posthum D 897 von Franz Schubert (1797 - 1828), der sich erst in seinem letzten Lebensjahr entschloss, ein Klaviertrio zu schreiben. Diese Komposition hat mir sehr gut gefallen, wobei insbesondere das meisterhafte Klavierspiel von Nicholas Rimmer faszinierte. Einige Passagen erinnerten mich an die "Forelle".

Nach der Pause, in der wir das obligatorische Glas Prosecco und eine kleine Knabberei (neu im Angebot; eine gute Idee!) zu uns nahmen, erklang das Klaviertrio Nr. 3 g-Moll op. 110 von Robert Schumann (1810 - 1856).
Dieses Trio hatte übrigens Johannes Brahms zu seiner Komposition inspiriert, die wir am Anfang gehört hatten.
Hinrich Bergmeier schreibt dazu: "Robert Schumann schrieb sein Klaviertrio g-Moll op. 110 im Jahr 1851, also in der Spätphase seines Schaffens. Die Musikkritik hatte mit diesem Werk gewisse Schwierigkeiten. Schumann strebte nach völliger Unabhängigkeit der Instrumente und arbeitete an einer Verknüpfung der Sätze im Sinne thematischer Einheitlichkeit. Sie sind alle geprägt vom Schwung der Sexte aufwärts, gefolgt von einem lebhaften Abstieg in Tonschritten oder kleinen Intervallen. Trotz des ähnlichen Grundmaterials gelingt Schumann aber für die einzelnen Sätze die Entwicklung sehr individuell ausgeformter Themen."

Schumann bezeichnet die Sätze wie folgt: 1. Bewegt, doch nicht zu rasch 2. Ziemlich langsam 3. Rasch 4. Kräftig, mit Humor.
Das LEIBNIZ TRIO schaffte es mit Bravur, Schumanns Vorgaben umzusetzen und uns einen besonderen Hörgenuss zu bescheren.

Der Applaus war so ausdauernd, dass sich die Künstler zu einer Zugabe - ein Stück von Debussy - hinreißen ließen.

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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