Duo Wegner im Jagdschlosskonzert "Frühling wird's"

27. März 2011
19:30 Uhr
Jagdschloss Springe, 31832 Springe
Die Harfe wartet
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Am letzten Sonntag war es wieder soweit. Der Kulturkreis Springe hatte zum Konzert im Kaisersaal des Jagdschlosses eingeladen.
Angekündigt waren die Geschwister Hans-Jörg und Ellen Wegner mit "einer musikalischen Reise durch vier Jahrhunderte", begleitet von Flöte und Harfe.
Diese beiden Instrumente allein in einem Kammerkonzert hatte ich noch nicht erlebt und war gespannt, wie es mir gefallen würde.
Auf dem Podium stand bereits die imposante Harfe und wartete, wie wir, auf die beiden Künstler, die auch pünktlich den fast voll besetzten Saal betraten.
Und dann erklangen die ersten Töne: die Flöte von Hans-Jörg Wegner mal weich und sanft, mal schrill und dazu als Bassinstrument die voll tönende Harfe, meisterlich gespielt von Ellen Wegner.

Die musikalische Reise begann, unter humoriger Moderation von Hans-Jörg Wegner, im 16. Jhdt. mit "Greensleeves to a Ground", der bekannten Melodie, die König Heinrich VIII. von England für eine seiner Frauen in Auftrag gab. Sie trug gern Kleider mit "Greensleeves" (grünen Ärmeln).
Es folgte die "Hamburger Sonate" von C.Ph.E. Bach (1714-1788) für Flöte und Basso continuo - von der Harfe übernommen - und danach von G.Ph. Telemann (1681-1767) die "Fantasie Nr. 6 d-Moll" für Flöte ohne Bass. Hier kam das virtuose Flötenspiel von Hans-Jörg Wegner voll zur Geltung. Sehr hübsch und leicht kam dann die "Sonate C-Dur op.5, Nr.2" von Luigi Boccherini (1743-1805) daher, allerdings mit einem schwermütigen Largo in der Mitte. Vor der Pause hörten wir noch die "Sonate g-Moll" von Gaetano Donizetti (1797-1805), den man eigentlich als Opernkomponisten kennt. Hier übernahm die Flöte den Part der Primadonna.

Nach der Pause, in der wir uns ein Glas Prosecco gönnten, erklang ein "Intermezzo 1950" von Hendrik Andriessen, der von 1892 bis 1981 lebte. Dem folgte ein wunderschönes, märchenhaftes Flötensolo "Syrinx" von Claude Debussy (1862-1918), gefolgt von dem kurzen "Entr'acte" von Jacques Ibert (1890-1962), wieder von Flöte und Harfe gespielt.
Und dann kam die Harfe mit ihrem Solo "Chanson dans la Nuit" von Carlos Salzedo (1885-1961), sehr temperamentvoll und spanisch. Mit "Two Medieval Dances", also mittelalterlichen Tänzen, von Michael Amoroso, geb. 1910, endete die fantastische musikalische Reise, die wir sehr genossen haben.

Der Beifall war entsprechend, so dass wir noch mit einer Zugabe beschenkt wurden, wobei zu erraten war, in welcher Zeit das Stück geschrieben wurde. Von Ende 18. Jhdt. bis zur Neuzeit wurde alles geraten. Komponiert wurde es tatsächlich erst 1973. Ein Besucher hatte fast richtig getippt und gewann die CD.
Mit lang anhaltendem Applaus wurden die beiden Künstler verabschiedet.
Etwas ganz Besonderes gab es noch zum Abschluss: Ellen Wegner erklärte Interessierten ihr wunderbares Instrument. Wir erfuhren, dass die Harfe aus Holz ist, ca. 45 kg wiegt, im Kombi transportiert wird und 7 Pedale, aus je 3 Stufen bestehend, hat, mit denen die Tonarten eingestellt werden. Sie ist sowohl mit Darm- als auch Stahlsaiten bespannt und muss ziemlich oft gestimmt werden.

Die Geschwister Wegner wurden übrigens in Burgwedel bei Hannover geboren und haben bereits vor Beginn ihrer Laufbahn als Berufsmusiker oft miteinander musiziert. Schon während ihrer Studienzeit entschlossen sie sich, ihre gemeinsame künstlerische Arbeit zu intensivieren. Ihre Konzerte finden großen Anklang, etliche CDs haben sie bereits eingespielt.

Uns hat diese "Reise" sehr gut gefallen!

Wir freuen uns schon auf das nächste Jagdschlosskonzert des Kulturkreises am 22. Mai 2011, Titel "Schnittmengen - Klassik und Jazz" mit Klavier und Kontrabass.

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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