Sexualisierte Gewalt im Sport? - Nicht mit uns!

Nur nicht einwickeln lassen - Sexualisierte Gewalt nicht mit uns!
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Die Sportgemeinschaft (SG) Letter 05 verfolgt zurzeit voller Ehrgeiz ein Projektziel.


Auf der Klausurtagung der SG im November 2012 sprachen sich die Teilnehmer für die Einführung eines Ehrenkodexes und eines Leitfadens zur Handhabung für Übungsleitende im Verein aus. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, Verantwortliche gefunden, die externe Schulungen besuchten, um sich zu informieren, sich mit der Materie vertraut zu machen und schlussendlich ihr Wissen im Verein weiter zugeben.

Es wurden Vertrauenspersonen gewählt, die jederzeit ansprechbar sind und kontaktiert werden können - auch anonym. Die SG Letter 05, Seelzes größter Sportverein hat mit der Einführung des Ehrenkodex ein Zeichen gesetzt und will Vorbildfunktion für andere Vereine übernehmen.

„Wir wollen die uns anvertrauten Kinder und Jugendliche schützen. Wir wollen aber auch verhindern, dass es zu einem Vorfall kommt. Deswegen brauchen wir einen offenen Umgang mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“ und eine klare Haltung dazu. Jeder, der in diesem Verein Verantwortung trägt, sollte in der Lage sein, akute Gefährdungen zu erkennen, einzuschätzen und sinnvolle Hilfestellung zu geben“, erinnerte Tina Rose, die für die Arbeitsgruppe Ehrenkodex verantwortlich ist und als Vertrauensperson fungiert, die Trainer, Betreuer und Übungsleiter während einer Schulung zum Thema Ehrenkodex.

Insgesamt hat die SG vier Informationsabende zum Themenfeld „Ehrenkodex“ mit knapp 80 Teilnehmern im Frühjahr 2013 durchgeführt, zahlreiche Einzelschulungen vorgenommen, Trainingsgruppen informiert und eine Fortbildung mit externen Fachreferenten zum Thema „sexualisierte Gewalt im Sport“ mit über 20 Teilnehmern im Verein angeboten. Mittlerweile haben von 116 Übungsleitenden, Helfern/Betreuern und Vorstandsmitglieder fast alle den Ehrenkodex unterschrieben. Die letzten drei fehlenden werden noch persönlich angesprochen. Damit zeigt sich die SG geschlossen: Wir stehen hinter dem Schutzkonzept und tun aktiv etwas, um unsere Kinder und Jugendlichen zu schützen!

Zum Präventionskonzept gehören neben den genannten auch weitere Aktivitäten, die Seelzes größter Sportverein verfolgt und auch umgesetzt hat.

Die SG möchte aufklären und für ein erweitertes Verständnis bei Vereinsanhängern, Übungsleitern, Eltern, Kindern und Jugendlichen sorgen. Neben den neuen Publikationen, dem Ehrenkodex und den Handreichungen der SG, wird der Fokus auf die Kinder und Jugendliche gerichtet.

Selbstverteidigungskurse werden genau so angeboten, wie auch die Eltern angesprochen worden sind, mit Seminaren wie „Gefahren im Internet“ und der Umgang mit den neuen Medien. Denn sexualisierte Gewalt findet gerade auch im Verborgenen statt. Eltern sollten sich informieren.

Zwei Vertrauenspersonen stehen allen Hilfesuchenden zur Verfügung. Mit Tina Rose und Oliver Boinowitz konnte die SG kompetente Ansprechpartner finden, die unterstützend zur Seite stehen. Kontakt aufnehmen ist einfach. Beide sind telefonisch oder via Internet unter www.sg-letter-05.de/ueber-uns/vertrauen erreichbar,
Anonyme Hinweise, Anfragen oder Anmerkungen können auch im Vertrauensbriefkasten, der im Eingangsbereich im Leinestadion positioniert ist, eingeworfen werden.

„Unsere Trainerin hat uns erklärt, was wir tun können, wenn wir zum Beispiel blaue Flecken bei einem Kind sehen oder uns etwas anderes auffällt. Wir sollen nicht voreilig handeln, aber hinschauen. Wenn wir das Gefühl haben, etwas stimmt wirklich nicht, dann gehen wir zur Trainerin oder zu unseren Vertrauenspersonen im Verein!“, merkte Maren Kraut (15 Jahre) an, die als Sportassistentin der Turnabteilung um ihre Verantwortung weiß.

Dirk Platta, Projektverantwortlicher, der sich auch verstärkt um die Sportförderung kümmert, resümierte: „Manche Übungsleitende, mit denen wir in der letzten Zeit gesprochen haben, meinten: „Das sind doch alles Selbstverständlichkeiten! Das müssen wir doch nicht extra unterschreiben.“

Das sieht Platta anders und erwiderte: „Doch, müsst ihr, denn so setzt ihr ein Zeichen: Sexualisierte Gewalt im Sport, nicht mit uns!“

Bürgerreporter:in:

Jessika Zimmermann aus Seelze

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