Kulturreporter: die Gruppe Srömkarlen tritt im Schloss Landestrost in Neustadt auf

Die vier Musiker auf der Bühne
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Als am frühen Abend ein heftiges Gewitter über Seelze los ging, konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Auftritt der Gruppe Strömkarlen im Innenhof des Schlosses Landestrost stattfinden kann. Ein Blick auf die Homepage gab meinen Befürchtungen Recht – die Veranstaltung sollte im Großen Saal stattfinden. Umso überraschter war ich dann als wir im Schlosshof ankamen. Die Bühne war aufgebaut, die ersten Zuschauer hatten schon auf den Stühlen Platz genommen. Der Hof war stimmungsvoll mit Feuerkörben und Fackeln geschmückt. Auf jedem 3. Stuhl lag ein Päckchen Knäckebrot – also wurden die ersten Ankündigungen schon erfüllt.
Es traten vier Musiker auf – Stefan Johannson aus Lulea in Nordschweden, er lebt aber seit vielen Jahren in Dresden und so übernahm er in sehr gutem Deutsch die Moderation. Christina Lutter aus Thüringen und Guido Richerts aus Aachen, der aber auch in Dresden lebt sind die Mitglieder der Gruppe Strömkarlen. Sie haben einen Special Guest mitgebracht, Ekkehard Werner aus Dresden, der die Gruppe an diesem Abend unterstützt.
Zu hören waren traditionelle und populäre Lieder und Melodien aus Schweden, Norwegen und Irland. Stefan erzählte, dass ein Kritiker einmal sagte, sie würden den melancholischen Optimismus verkörpern. Das konnte man bei vielen Liedern gut nachvollziehen, so gab es einen Song über das Warten auf die Traumfrau am Lagerfeuer oder über eine arrangierte Ehe, bei der die Frau aber zu ihrer großen Liebe, einem Seemann, flieht. Ein schwedisches Sommerlied wurde ein wenig verändert – ein kurzer, intensiver Sommer wird damit impulsiv beschrieben. Wunderschön ein irisches Liebeslied – sie ist verliebt, er auch. Aber er liebt auch noch viele andere Frauen. So baut sie sich ein Bett aus Rosen, dort bricht dann ihr Herz. Es gibt aber auch ein irisches Liebeslied mit gutem Ausgang, hier begleitet Guido auf seinem afrikanischen Daumenklavier.
Die Musiker überraschen mit ihren tollen Stimmen und der Vielfalt ihrer Instrumente. Wenn ich richtig gezählt habe, kamen 12 Instrumente zum Einsatz. Ekkehard hat vor allem die Schlüsselfidel gespielt, ein typisches schwedisches Folkloreinstrument. Christina war die Göttin der Geige. Sie spielte auf zwei Instrumenten, die unterschiedlich gestimmt waren, die eine sächsisch, die andere schwedisch!
Guido spielte verschiedene Instrumente und lockte mit seiner Stimme den Wassergeist oder als Hirte den störrischen Bock.
Auch das Publikum wurde mit einbezogen und durfte bei einem Lied den Refrain singen. Den Musikern hat es gefallen und so kamen wir beim letzten Lied nochmals zum Einsatz. Summend sollten wir die Musiker verabschieden – sie wollten damit für sich gute Träume herbei rufen. Das klappte aber nicht so ganz, denn natürlich bekamen die vier einen donnernden Applaus und durften nicht einfach so die Bühne verlassen. Erst nach zwei Zugaben konnte die Gruppe zum Bierausschank – das Bier haben sie sich dann wirklich verdient!
Ach, wie war das mit dem Wetter? Die Band berichtete, dass sie beim Donnergrollen aufgebaut hatten, der nasse Boden zeigte, dass es vorher wohl auch geregnet hatte. Aber das Konzert verlief die 2 1/2 Stunden über regenfrei.
Auf unserem Heimweg schüttete es dann! Tja, da hat Guido beim Wassergeist wohl alles richtig gemacht!

Bürgerreporter:in:

Dorle Burgdorf aus Seelze

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