Eine Zahnbürste begleitet durch den Tag

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Sonntag – 29.Juli 2012 – 10 Uhr. Es nieselt!
Das hält mehr als 130 Menschen nicht davon ab, sich an der Kirche St. Michael in Seelze-Letter zu treffen und gegen eine geringe Gebühr Gutscheine, ein Info-Blatt und einen Fahrradaufkleber zu erwerben. Es ist der Sonntag der 13. Tour de Kirche.

So ist die Kirche St. Michael auch gut gefüllt mit Radfahrern von ganz jung bis ganz alt. Alle hören die Begrüßungsmusik von Herrn Menzel an der Orgel, den Anfang des Gottesdienstes von Pastor Andreas Hausfeld mit dem Reisesegen und die Gedanken von Kathleen Homann vom Organisationskomitee. Sie hat Ihren Zahnputzbecher mit zahlbürste mitgebracht und will wohl erleben, welchen Weg das zum Zähneputzen verwendete Wasser im Laufe des Tages nimmt.

Fröhlich bricht die große Fahrradgruppe auf. Das Wasser von oben hat sich für heute verabschiedet. So geht es auf kurzem Weg zum Klärwerk Herrenhausen, um das Wasser von unten zu betrachten. Die Menschenmasse wird in viele Kleingruppen geteilt und auf geht es zu einer interessanten Tour über ein riesiges Gelände. Es beginnt an einem Becken, dass für das laienhafte Auge mit Rindenmulch gefüllt ist und bewässert wird. Es wird über die Massen von Wasser gesprochen, die hier und in Seelze-Gümmer täglich ankommen und zu verarbeiten sind. Dann geht es durch die Hallen, in denen der grobe Müll ausgesondert wird. Hier kann man Tomatenpflanzen wachsen sehen und lernen, dass diese Samen überleben. Erstaunlich, was hier alles im Wasser gefunden wird. Dann wird Sand ausgewaschen. Und es geht in große Bassins. Dann geht es auf einem anderen Geländeteil zum biologischen Abbau von Schadstoffen, bis das Wasser in der Leine landet. Der Strom für diese Anlage wird zu mehr als 50% aus den Faulgasen etc. selbst erzeugt.

Beeindruckt führt der Weg nun zur Mittagspause nach Marienwerder. Dann folgt ein weiterer Höhepunkt: Die Klosterkirche. Hier gibt es den nächsten Teil des Gottesdienstes und die Alt-Äbtissin erzählt von der Geschichte dieses Klosters, das eine bedeutende Rolle in der Zeit der Reformation gespielt hat.
Von hier geht es im großen Bogen am Garbsener und Berenbosteler See vorbei zur kleinen Kirche in Alt-Garbsen. Pastor Matthias Hoyer greift hier in seiner Predigt natürlich das Thema Wasser auf und hat auch alle Lieder dieses Tages „ans Wasser gebaut“. Diese kleine Kirche ist über 170 Jahre alt und wirkt sehr familiär, obwohl sie mehr als 200 Menschen aufnehmen kann.

Wieder gibt es einen großen Bogen durch Garbsen und Seelze, bis alle wohlbehalten und ohne Schrammen vor der Hl. Dreifaltigkeit in Seelze ankommen. Hier hat die Kolping-Familie toll Kaffee, Kuchen, Würstchen und Steaks vorbereitet. So mancher macht zum Kuchenbuffet einen kleinen Abstecher, bevor es zum letzten Teil des Gottesdienstes in die Kirche geht. Hier – wie in den vorangegangenen Kirchen – sitzt Daniel Morgner an der Orgel und begleitet das fast vergessene Schlusslied, nachdem die sich natürlich auf Wasser beziehenden Fürbitten gesprochen wurden und Katheen Homann festgestellt hat, sie konnte „ihr“ Wasser nicht verfolgen, wird aber beim Zähneputzen gern an diesen schönen Tag zurückdenken. Danach gehen alle nicht nur Wasser trinken, aber sie habe Wasser wohl in fast jeder möglichen Form im Laufe des Tages erlebt.

Und "Wasser ist Leben" war natürlich auch der Lösungssatz für das diese Veranstaltung begleitende Rätsel.

Da bleibt nur ein herzliches Danke-Schön an dieses so engagierte Organisationsteam und – die Vorfreude auf die 14. Tour de Kirche.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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