Neustadt am Rbge | Die Mauer im "Amtsgarten" fällt zusammen...

Schloss Landestrost und sein Schlosshof
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Der Amtsgarten gehört zum Schloss Landestrost und dessen Befestigung in Neustadt am Rübenberge

Festungsmauer und Südbastion (Ostseite; zur Leine hin)Der Ausbau von Neustadt als Festung samt dem Schloss Landestrost bot sich wegen der topografischen Lage im flachen Gelände geradezu an. Die übrigen Herrschaftssitze Erichs II. im südlichen Niedersachsen waren dazu weniger geeignet, denn sie lagen in Tälern und Feinde wären durch eine Beschießung von den Bergen im Vorteil gewesen. Im Sinne der damaligen Militärarchitektur waren der Ort Neustadt und Schloss Landestrost eine neuitalienische Bastionärsbefestigung im Fürstentum Calenberg. Sie war ebenbürtig zu anderen Festungsanlagen oder -städten im deutschen Raum, wie Wolfenbüttel, die Zitadellen Spandau und Jülich. Landestrost gehörte zu den schwerst befestigten Anlagen ihrer Zeit im nordwestdeutschen Raum. Das Renaissanceschloss war in die Festung integriert worden. Dass als Zitadelle ausgebaute Schloss hatte eine Grundfläche von 2,5 ha. Schloss und Ort waren mit Befestigungsanlagen und spitzwinkligen Bastionen umgeben war. Dazu wurden Wälle aus Erde errichtet und mit tiefen Wassergräben umgeben. Ort und Schloss mit einer Grundfläche von 10 ha waren umgeben von einem mauergestützter Wall von 1.800 m Länge. Die Mauern hatten eine Höhe von 9 m bei einer Stärke von 2,3 m. Der gesamte Wall hatte eine Breite von 37-42 m. Der Aufbau der gesamten Festung entsprach den Anforderungen, die die Entwicklung von Pulvergeschützen hervorgerufen hatte. Als Vorbild dienten Bastionärsbefestigungen in Italien und den Niederlanden. Herzog Erich II. machte sich Anlagen zum Vorbild, die er während seiner Söldnerdienste im spanisch-niederländischen Krieg in Antwerpen gesehen hatte. Mit dem Bau waren italienische Ingenieure beauftragt, die auch an anderen Orten wirkten. Heute ist im Bereich des Schlosses von der Festungsanlage nur noch die Südbastion sowie eine etwa 100 m lange Kasematte erhalten. Die Reste der Erichsbastion am Nordrand der Stadt wurden teilweise wieder ausgegraben.

Legende vom eingemauerten Kind

Relief des "eingemauerten Kindes" in der Außenmauer der SüdbastionZum Bau der Festungsmauern um 1580 gibt es eine Legende, wonach ein Kind lebendig eingemauert worden sein soll. Angeblich seien beim Bau der Südbastion die Mauern immer wieder eingefallen. Sie entstanden im sumpfigen Untergrund der nahe gelegenen Leine. Der Herzog als Erbauer drängte auf die Fertigstellung der Anlage und als Lösung wurde eine Opferung angesehen. Dafür soll das Kind einer Zigeunerin gedient haben, das man seiner Mutter für wenige Taler abgekauft habe. Die Mutter soll sich später in den Festungsgraben gestürzt haben und sei ertrunken. In einer Außenmauer der Südbastion findet sich das gemauerte Steinrelief eines Kindes, um an die Geschichte zu erinnern.

Und heute was ist heute mit der Mauer los?

Nach umfangreichen Baumaßnahmen im Bereich des Amtgarten im Bereich wo das Kind eingemauert seien soll gibt es in der Mauer nicht zu übersehende Rissen. Risse von nicht unerheblichem Ausmaß. Man hat nämlich hier stehende alle und richtig große Bäume entfernt, da ihr Stamm stark beschädigt war. Nun das währe nicht so schlimm, aber man hat auch die Wurzeln vorständig ausgegraben. Diese geben dem Erdreich den nötigen halt um das ganze Gebilde in einen "statischen Gleichgewicht" zu halten.
Jetzt aber schiebt die, durch die schweren Baumaschinen, verdichtete Erdmasse gegen die Mauern und drücke diese nach außen. Risse entstanden. Und das in ganz kurzer Zeit und zwar von einem Jahr zum anderen.
Irgend wann wird alles so instabil sein, das die ganze Mauer mit seinem Erdreich zusammen fallen wird.
Hoffendlich steht dann keiner drauf!!! - Also Neustädter tut was...

Bürgerreporter:in:

Andreas Schulze aus Seelze

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