Ein Rangierbahnhof wird 100 Jahre alt.

Frank Schünke (Organisationsleiter)  -- DANKE --
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Seelze | Ein Rangierbahnhof wird 100 Jahre alt.

Die meisten Bürger von Seelze kennen den Rangierbahnhof eigentlich nur von seiner unangenehmen Seiten. Es quietscht wenn die schweren Wagen den Ablaufberg herunter rollen. Dieses tritt natürlich immer dann auf wenn man es nicht möchte; im Sommer, wenn alles draußen auf dem Balkon oder im Garten ist. Da sind die Gleise warm und trocken. Das fördert das Gequietsche natürlich auch noch. Oder wenn die Wagen zusammen geschoben werden (‚dicht gefahren’) damit sie gekuppelt werden können; dann wird auf der einen Seite ein Hemmschuh gelegt. Eine Art Bremskeil der vor ein Rad gelegt wird, damit man die Wagen nicht einfach nur wegschiebt, sondern auch zusammen schiebt. Danach werden die einzelnen Wagen gekuppelt. Auch das ist recht geräuschintensiv.
Aber die Bahn hat sich das zu Herzen genommen und was getan. Man hat den Bahnhof für mehr als 50 Mio. Euro modernisiert.
Aber auch die Technik mit der die Wagen zusammen geschoben werden hat sich geändert. Mit der ‚Hasenbahn’ werde die Wagen zusammen geschoben und dann gekuppelt. Aber auch die Weise mit der die Wagen gebremst werden, wenn sie den ‚Abrollberg’ herunter laufen, hat sich geändert. Mit digitaler Technik werden Gewicht und Geschwindigkeit der Wagen ermittelt und so die Bremstechnik effektiver unterstützt.
Viele Dinge haben sich so im Laufe der Zeit verändert, nicht immer optimal für den Menschen. So haben die Modernisierungsmaßnahmen vielen Kollegen den Arbeitsplatz gekostet. Aber Entlassen wurde keiner. Durch Weiterbildungs- und Umsetzungsangebote konnten alle ihren Arbeitsplatz behalten.
Nun hat sich der Rangierbahnhof, über die Jahre, also immer weiter entwickelt. Und dieses Jahr ist er 100 Jahre alt geworden. Das Jubiläum wird von der Bahn und ihren Mitarbeitern mit einem großen Fest gewürdigt. Da waren allerlei Führungskräfte von DB Schenker sowie Politprominenz die in Ihren Grußreden die Arbeit würdigten die auf dem Bahnhof geleistet wurde. Aber auch die bekannte Figur der Stadtgeschichte Seelzes war zugegen; General Obentraut. Der alte Haudegen der in Seelze verstarb, war in Gestalt eines Schauspieler, der auch die Stadtführungen in Seelze betreibt, zugegen.
So konnte man sich das Geschehen im Rangierbahnhof und seinen Werkstätten ‚live’ ansehen. Am 09.05. und 10.05.09 waren tausende von Besuchern auf den Beinen um sich die Bahn einmal von ganz nahem anzuschauen. Stellwerk, auf die man sonst nicht hinauf kam konnte man sich anschauen. Auf Lokomotiven klettern und mal selber Lokführer spielen. So wurden mache Augen ganz groß, bei so vielen neuen Dingen, die es zu erleben galt. Auch hat sich keiner der Besucher der Werkstatt ein Bild machen können wie eine Drehmaschine für Lokräder funktioniert. Oder wie man eine schadhafte Achse austauscht. Alles Dinge mit denen sich die Mitarbeiter der Lok-Werkstatt täglich beschäftigen. Aber nur die wenigsten Seelzer hatten bislang eine Ahnung, dass es so etwas hier gibt.

Im ehemaligen Verwaltungsgebäude ‚der Schwarzwaldklinik’, konnte man eine Ausstellung des Heimatmuseums Seelze bewundert. Hier waren Exponate aus dem Bahnleben zu sehen. Auch hatte man große Wandtafeln aufgehängt. Auf ihnen war eine Übersicht des Rangierbahnhofes zu sehen. Durch die vielen Fotos, zum großen Teil noch in schwarz/weiß konnte man sich einen guten Überblickverschaffen was auf dem Rangierbahnhof los war. Man muss den Mitgliedern des Museumsvereines schon Respekt abzollen, für die große Fleißarbeit. Es hat wirklich gut dazu beigetragen das Arbeitsleben auf dem Bahnhof zu verstehen. Nach der Ausstellung hier in der ‚Schwarzwaldklink’ kommt diese Ausstellung ins Heimatmuseum in Seelze OT Letter. Hier kann man nochmals in aller Ruhe alles Betrachten.

Aber auch die Stadt Seelze hat einen Betrag dazu geleistet das dieses Fest allen in guter Erinnerung bleibt. So hat sie an diesen beiden Tagen ein verkaufsoffenes Wochenende eingerichtet. Besonders die Mitglieder der Werbegemeinschaft HGS hatten großen Anteil an dieser Aktion. Im Veranstaltungszentrum ‚Alter Krug’ konnte man eine Modelleisenbahn bewundern. So kamen auch die Freunde der ‚kleinen Bahn’ auf ihre Kosten.

Zurück zur großen Eisenbahn. Im Bahnhof konnte man mit den roten Triebwagenzügen der ‚Interessengemeinschaft Seelzer Schienenbus’, kurz ISS durch den Bahnhof fahren. Auf dem Gleis, am Rande des Durchgangsweges, stand jede Menge von Lokomotiven. Unterschiedlichste Baureihen mit unterschiedlichen Lackierungen und Werbaufdrucken konnte man sich mal von ganz nahem betrachten. Ein muss für jeden Eisenbahnfan. Ein richtig toller Tag, für alle Beteiligten. Und am Montag ist dann für die Eisenbahner wieder ein ganz ‚normaler’ Arbeitstag…
Der Tipp zum Schluss:
http://www.100-jahre-rangierbahnhof-seelze.de

Bürgerreporter:in:

Andreas Schulze aus Seelze

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