Schwabmüncher Kenshi im Sommer Camp in Schweden

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Vom 25. bis 27. Juli 2014 fand ein internationaler Shorinji Kempo-Trainingslehrgang (Gasshuku) in Visby auf der schwedischen Insel Gotland statt. Etwa 60 Kenshi aus Schweden, Frankreich, Finnland, der Schweiz, England, Polen und Deutschland nahmen daran teil.
Für die vier angereisten Schwabmünchner Kenshi (Shorinji Kempo-Trainierende) begann die Reise sogar schon ein paar Tage früher mit Sightseeing in Stockholm.
Am Freitagmorgen begann das Visby Summer Camp unter der Leitung von Hiroshi Aosaka Sensei, 8. Dan, und seinem Assistenten Didier Camp mit einer gemeinsamen Meditation. Im Training wurden zunächst Basistechniken wiederholt und häufige Fehler aufgezeigt.
Aosaka Sensei ließ es sich trotz seiner fast 70 Jahre nicht nehmen, die Ausführung der Techniken selbst zu demonstrieren. Dabei lag der Fokus auf der richtigen Anwendung der zu Grunde liegenden Prinzipien. Die einzelnen Selbstverteidigungstechniken dienten der Veranschaulichung von grundsätzlichem Wissen wie z.B. richtig zu atmen, die Balance des Angreifers zu stören oder den richtigen Zeitpunkt für einen Konterangriff zu erkennen. Neben den Erläuterungen des Großmeisters gab es genug Zeit zum eigenen Ausprobieren der neuen Unterweisungen und Tipps. Auch einige spannende und lustige Anekdoten aus seinem Leben gab Europas Chief Instructor zum Besten. Hinter diesen Geschichten steckte im Kern aber immer die philosophische Lehre des Shorinji Kempo, sich für andere einzusetzen, selbstverantwortlich seinen Weg zu gehen und niemals aufzugeben.
Auch an den folgenden Tagen übten die Teilnehmer Techniken des Curriculums mit ständig wechselnden Partnern aus verschiedenen Ländern, was auf sportlicher und auch menschlicher Ebene ein großer Erfolg war. Unsere Sensei korrigierten Fehler und Unachtsamkeiten und halfen uns engagiert dabei, uns immer weiter zu verbessern.
Der Fokus lag am Wochenende einerseits auf dem Thema Randori (Freikampf), andererseits auf dem Bereich Embu (perfekt einstudierter Kampf, der von zwei oder mehreren Kenshi gezeigt wird). Beim Randori näherten sich die Kenshi durch verschiedene Partnerübungen, die sich immer weiter steigerten, einem echten Kampf an. Beim Embu-Training wurde den spontan gebildeten Paaren eine Stunde Zeit gegeben, eine realistische Choreographie einzustudieren. Die mutigen Kenshi, die anschließend im Kreis der anderen und vor den aufmerksamen Augen von Aosaka Sensei ihr individuelles Embu vorführten, wurden mit konstruktiver Kritik, Lob und einem Applaus belohnt.
Neben dem Training hatten alle Teilnehmer Zeit, die wunderschöne historische Hafenstadt Visby zu erkunden, die bereits seit dem 11. Jahrhundert besteht. Am Samstagabend fand ein gemeinsames Gala-Dinner der besonderen Art statt: In mittelalterlichem Ambiente gab es ein für die damalige Zeit übliches Bankett mit gebratenem Hähnchen, einer Feuershow, Met und Gesang bis spät in die Nacht.
Auf diese Weise wurden neue Freundschaften geknüpft, interessante Diskussionen geführt und Horizonte erweitert. Das Gasshuku hat wieder einmal gezeigt, dass Shorinji Kempo weit von der bloßen Bezeichnung "Sport" entfernt ist, sondern neben der Förderung von Körper und Geist die Menschen über Grenzen hinweg verbindet.
Das Visby Summer Camp fand in Gedenken an Johan Frendin aus Visby statt, der nach tapferem Kampf und langer Krankheit am 30.06.2014 verstarb und dem dieser Artikel gewidmet ist.

Bürgerreporter:in:

Christian Pyka aus Schwabmünchen

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