Lehrreiche Kräuterwanderung mit Apotheker Wolfgang Sauer in Schwabegg

Apotheker Wolfgang Sauer (dritter von links) begrüßt die Teilnehmer der Kräuterwanderung
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Die KLB-Frauengruppe Schwabegg organisierte eine Kräuterwanderung mit Apotheker Wolfgang Sauer und viele interessierte Besucher kamen zum Schlossbergparkplatz am Naturlehrpfad in Schwabegg. „Die Heilpflanzen sind in zwei Kategorien eingeteilt in die traditionellen und die rationalen Heilpflanzen. Bei den rationalen Heilpflanzen muss die Wirkung nachgewiesen und belegt sein, die traditionellen Heilpflanzen benötigen hingegen keinen Wirkungsnachweis, “ führte Wolfgang Sauer zu Beginn der Wanderung aus. Als bestes Beispiel sei dafür das Johanniskraut zu nennen. Eine traditionelle Heilpflanze die bei depressiver Verstimmung gut hilft aber bei einer diagnostizierten Depression, da es sich dabei um eine Krankheit handelt, nicht die nötige Wirkung entfaltet. Außer man würde Johanniskraut eimerweise zu sich nehmen.
Gleich zu Beginn machte er auf die Eiche aufmerksam, die durch ihre Gerbstoffe in der Rinde, die abgeschält, gehäckselt und getrocknet wird zusammenziehend wirkt und somit als Eichenrindentee gegen Halsschmerzen und Durchfälle hilft. Dann ging es den Weg entlang in den Wald, dabei vermittelte Wolfgang Sauer seine Kenntnisse über die regionalen Kräuter und deren Wirkung als Genuss- und Heilmittel. Auf unterhaltsame und verständliche Weise erklärte er medizinische Zusammenhänge. So erfuhren sie dass die Hebammen im Krankenhaus Schwabmünchen Schwangeren Himbeerblättertee für eine leichtere Geburt empfehlen sowie dass bei Einnahme von Johanniskraut die Wirksamkeit der Pille womöglich herabgesetzt wird. Und die Sonnenlichtempfindlichkeit steigt. Daher sollte man vor der Einnahme von Johanniskrautpräparaten immer angeben welche Medikamente sonst noch genommen werden. Als Baldrian am Wegesrand entdeckt wurde fragte Wolfgang Sauer: “Wie viele Tropfen Baldrian nehmen sie ein, um einschlafen zu können?“ Diese Frage wurde mit 3-5 beantwortet. Daraufhin erfuhren die Teilnehmer, dass dies von der Dosierung her völlig falsch sei, denn die Dosis ist zu niedrig. Erst ab einer Menge von 50 Tropfen ist gewährleistet dass sie einschlafen. Bei zu niedriger Dosis wirkt er aufputschend und bei mittlerer Dosis lediglich beruhigend. Natürlich wurden auch viele Fragen gestellt, die Herr Sauer bereitwillig beantwortete z.B. auf die Frage einer Teilnehmerin wie man Kräuter am besten aufbewahrt antwortete er: “Um Kräuter für die kräuterlose Zeit zu konservieren, denn da will man sie ja auch benutzen, ist es am besten diese zu trocknen und nicht luftdicht aufzubewahren, denn sie müssen atmen können.“
Nach zwei sehr interessanten und informativen Stunden wurde der Rückweg angetreten und dabei stieg einem der angenehme Heuduft einer frisch gemähten Wiese in die Nase. „In frischem Heu befindet sich Cumarin, das ihm seinen angenehm würzigen Geruch verleiht und dieser Bestandteil ist auch im Waldmeister vorhanden.“ teilte Herr Sauer mit. Dieses Cumarin im Waldmeister darf keinesfalls im Übermaß genossen werden, da es Kopfschmerzen auslöst oder bei häufigem Genuss schlimmstenfalls zu Leberschädigungen führen kann.
Am Parkplatz angekommen erwartete die Teilnehmer eine kleine Stärkung in Form eines gesunden Imbisses in Form von kleinen Broten mit verschiedenen gesunden Brotaufstrichen. Die Vorsitzende der KLB-Frauengruppe Schwabegg Erna Krauß bedankte sich bei Wolfgang Sauer für die lehrreiche sowie unterhaltsame Kräuterwanderung und überreichte als Danke schön ein kleines Geschenk. In gemütlicher Runde saß man anschließend noch zusammen und tauschte sich über das neu erfahrene Wissen aus.

Bürgerreporter:in:

Uschi Mai aus Schwabmünchen

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