Nicht irgendein OP-Tisch

Dr. Claus Schöler (mi), Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, und Petra Krass (re), Stellvertretende OP-Leiterin, demonstrieren Klinikvorstand Martin Gösele (li) die vielen Einstellmöglichkeiten des neuen Hightech-OP-Tisches in der Wertachklinik Schwabmünchen.
  • Dr. Claus Schöler (mi), Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, und Petra Krass (re), Stellvertretende OP-Leiterin, demonstrieren Klinikvorstand Martin Gösele (li) die vielen Einstellmöglichkeiten des neuen Hightech-OP-Tisches in der Wertachklinik Schwabmünchen.
  • hochgeladen von Doris Wiedemann

Wertachkliniken investieren in Hightech-System

13.02.2022 / Bobingen / Schwabmünchen / Handwerker kennen das: Mit gutem Werkzeug erzielt man bessere Ergebnisse. Das gilt auch für Mediziner. Daher investieren die Wertachklinken immer wieder in modernste Technik. Die neuen OP-Räume in Schwabmünchen wurden 2014 eingeweiht. Seitdem hat man immer wieder in neue, moderne medizintechnische Ausstattung investiert, etwa bei der Anästhesie oder vor zwei Jahren in die hochauflösende Kameratechnik für die minimalinvasiven Operationen. Nun gibt es einen neuen OP-Tisch, der (fast) alle Wünsche erfüllt. Rund 130.000 Euro kostete das Hightech-Gerät, von dem Patienten und Operateure profitieren.

„Wir führen Operationen im Bauchraum so weit wie möglich minimalinvasiv durch, weil das für die Patienten schonender ist“, erklärt Dr. Claus Schöler, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Dabei können wir das Operationsfeld jedoch nicht selbst frei halten, sondern müssen durch geeignete Lagerungen dafür sorgen, dass etwa der Dünndarm nicht im Operationsbereich liegt“, erklärt der Chirurg.
Der neue OP-Tisch kann bei Patienten mit einem Gewicht bis zu 250 Kilogramm seitlich bis zu 45 und an der kurzen Kante bis zu 80 Grad gekippt werden. „So viel Neigung brauchen wir nicht, uns reicht eine leicht schiefe Ebene“, versichert der Chefarzt. Bisher sei jedoch bei 15 Grad und einem Patientengewicht von 130 Kilogramm bereits Schluss gewesen, dabei würden die Menschen immer größer und schwerer, erklärt Dr. Schöler schmunzelnd, der Mediziner ist selbst knapp zwei Meter groß.

Anästhesie-Chefarzt Dr. Markus Bolkart schätzt vor allem die kurze Reaktionszeit des neuen OP-Tisches: „Damit können wir sehr schnell reagieren, und beispielsweise bei einer Kreislaufinstabilität die Lage des Patienten an die individuelle Situation anpassen.“ Das heißt etwa, dass bei einem niedrigen Blutdruck der Kopf eine Weile tiefer gelagert werden kann, bis sich der Kreislauf wieder erholt hat. Ein weiteres Plus ist die Möglichkeit, mit Akkuantrieb die Neigung des OP-Tisches auf der sogenannten Lafette, mit der der Patient in den OP gefahren wird, bereits außerhalb des OPs zu verändern. Damit können Patienten sowohl bei der Einleitung der Narkose als auch beim Aufwachen mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden, das erleichtert das Atmen. „Und durch die zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten, die es für den neuen OP-Tisch gibt, ist er auch eine Investition in die Zukunft, da man damit beinahe allen Anforderungen aus den verschiedensten operativen Fachrichtungen optimale Bedingungen bieten kann“, sagt Klinikvorstand Martin Gösele.

Auch die Höhe des OP-Tisches ist mit 535 bis1235 Millimetern extrem variabel einstellbar und ermöglicht den Chirurgen ein ergonomisch entspanntes Arbeiten, sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Das verbessere auch die Attraktivität der Wertachkliniken als Arbeitgeber, betont Klinikvorstand Martin Gösele, und Chefarzt Schöler ergänzt: „Die Ergonomie des Arbeitsplatzes ist in der Chirurgie lange Zeit kaum beachtet worden, aber wir müssen auch bei den Operateuren darauf achten dass sie nicht wegen Fehlstellungen oder Rückenbeschwerden krank und womöglich sogar berufsunfähig werden.“
Ergonomisch bequem sind auch die sogenannten IPC-(Integral Protective Comfortable)-Polster auf der Liegefläche, die sich flexibel an die individuellen Körperformen anpassen und damit einen optimalen Liegekomfort bieten. Als Patient merkt man davon während der Operation freilich nichts. Aber wer schon einmal auf einer unbequemen Matratze geschlafen hat, der weiß den Unterschied beim Aufwachen zu schätzen.

Bürgerreporter:in:

Doris Wiedemann aus Schwabmünchen

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