Die Preßnitztalsperre

Weg zum Stausee
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Dort, wo sich heute die ca. 362 ha große Fläche der Preßnitztalsperre erstreckt, befand sich früher die Freie Bergstadt Preßnitz (Přísečnice).

Schon im 14. Jahrhundert wurde der Passort Preßnitz das erste Mal urkundlich erwähnt. 1340 bekam der Ort eine Münzstätte, in der Böhmische Groschen geprägt wurden. Als Silbererz gefunden wurde, blühte die Stadt auf und bekam den Titel "Freie Bergstadt". Die ertragreichsten Jahre des Silberbergbaus waren 1535 bis 1537. In diesem Zeitraum förderte man 252 Zentner oder 55440 Mark Silber.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert war die Stadt Ursprung zahlreicher fahrender Musikkanten, die zum Lebensunterhalt durch die Länder zogen. Die Besonderheit der Preßnitzer lag im Harfenspiel. (Erwähnenswert ist vielleicht, dass Preßnitzer Musiker auch Eingang in Karl Mays Romanserie Orientzyklus fanden: Im dritten Band „Von Bagdad nach Stambul“ begegnet Kara Ben Nemsi einer solchen Gruppe in Damaskus.)

1906 wurde Preßnitz Kreisstadt. Ab 1918 gehörte der Ort zur Tschechoslowakei, 1938 wurde er an das Deutsche Reich angeschlossen.
In den Jahren 1945 und 1946 wurde die überwiegend deutschböhmische Bevölkerung vertrieben. In der Folgezeit verfiel die Stadt immer mehr und viele Häuser wurden abgerissen.
Schon in den 60er Jahren wurde die St. Nikolauskirche und die Stadtkirche Maria Himmelfahrt gesprengt. Kurz vor der Flutung sprengte man auch das ca. 400 Jahre alte Schloss, den Schlosspark und den Rest der Häuser.

1975 entstand an dieser Stelle die gleichnamige Talsperre.
Der See wird von der Přísečnice(Preßnitz), dem Hamerský potok (Hammerlebach) und dem Požarní potok (Reischdorfer Bach) gespeist. Er dient heute der Trinkwasserversorgung der Orte im Egertal.

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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