Buchplauderei über meine im Juni 2017 gelesenen Bücher

Ein Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz, dieses persische Sprichwort, passt besonders gut zum Rosenmonat Juni.

Das Herz geöffnet hat sich bei mir allerdings nicht beim vielgelobten zweiten Band von Elena Ferrante „Die Geschichte eines neuen Namens“. Während man im ersten Band "Meine geniale Freundin" die Kindheit der beiden Freundinnen verfolgen kann, geht es im zweiten Band um das Erwachsenwerden und darum, wie eine Freundschaft erhalten bleiben kann, selbst wenn sich Eifersucht und Missgunst einschleichen. Auch im Folgeband spielen die großen weitverzweigten Familien ebenso wie die sozialen und gesellschaftspolitischen Veränderungen eine große Rolle.
Doch auch wie beim ersten Band ist bei mir der „Funke bis jetzt noch nicht übergesprungen“, so dass ich mich nach wie vor nicht mit dem „Ferrante-Fieber“ infiziert habe.

Aus dem oft deprimierenden Rione, einem ärmlichen Viertel bei Neapel in den 50er Jahren, habe ich mich danach ins Bayern des späten 19. und frühen 20.Jahrhunderts begeben.

Die gründlich recherchierte Biographie „Ich habe mich vor nichts im Leben gefürchtet: Die ungewöhnliche Geschichte der Therese Prinzessin von Bayern“ von Hadumod Bußmann beschäftigt sich mit dem Leben einer sehr interessanten Frau. Therese, die einzige Tochter des Prinzregenten Luitpold von Bayern war väterlicherseits die Cousine des Bayernkönigs Ludwig II und dessen psychisch kranken Bruders Otto, dem ihre einzige, aufgrund der Umstände unerfüllte Liebe galt.
Statt den Konventionen ihrer Zeit zu folgen, eignete sich Therese im Selbststudium naturwissenschaftliches Wissen an und unternahm trotz anfänglichem Widerstand mehrere Forschungsreisen. Ihre Abhandlungen sorgten für Anerkennung in der wissenschaftlichen Welt. Sie wurde zum Ehrenmitglied der Geographischen Gesellschaft sowie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1897 erhielt sie – für Autodidakten und eine Frau zu dieser Zeit eine Seltenheit – von der Philosophischen Fakultät der Universität München die Ehrendoktorwürde. Trotz ihres fortschrittlichen Denkens hielt sie dennoch Zeit ihres Lebens an der Monarchie fest und erfüllte ihre höfischen Pflichten.
"Ich habe mich vor nichts im Leben gefürchtet" ist eine gründlich recherchierte, mit vielen Quellen belegte und in ansprechendem Stil verfasste Biografie einer ungewöhnlichen Frau.

Ein Buch für Mutige, so nennt auch Sergio Bambaren sein neustes Buch „Der Klang der Stille“.
Er erzählt von Antonio, der behütet auf einer kleinen Insel im Südpazifik aufwächst. Sein Vater, ein Fischer, bringt ihm früh bei, die Wunder der Natur zu erkennen und auf den Klang der Stille zu lauschen. Doch als Antonio älter wird, muss er seine geliebte Insel verlassen und das Leben einer pulsierenden Großstadt kennenlernen, hektische Uhrzeiger, rasende Autos – und Menschen, die blind durchs Leben hasten und sich vor der Unberechenbarkeit der Natur fürchten. Doch Antonio kennt keine Angst. Mit seiner unerschrockenen Art rettet er nicht nur viele Leben, er macht seinen Mitmenschen auch das größte Geschenk überhaupt: Er gibt ihnen die Kraft, mutig zu sein.
Gewohnt kurzweilig und berührend erzählt Sergio Bambaren die Geschichte von Antonio und lässt uns beim Lesen seiner Zeilen entspannen und träumen.
Finde den Rahmen und male deinen Traum mit den Farben der Natur und mit viel Liebe. Bewahre dir tief im Herzen deinen Traum, denn was du nicht berühren kannst, kannst du auch nicht zerstören!
Mit diesem Bambaren Zitat möchte ich meine diesmonatige Buchplauderei schließen!

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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