Rund um den Ith
Am Wasserbaum von Ockensen

Kurioses Ausflugsziel in Niedersachsen - der Wasserbaum von Ockensen (Foto: Katja Woidtke)
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Mit über 20 Kilometern Ausdehnung ist der Ith der längste Klippenzug Norddeutschlands. Seine Form ähnelt aus der Luft mit etwas Phantasie einem Seepferdchen. Und eurer Phantasie könnt ihr bei einer Wanderung durch die einzigartige Landschaft mit den Buchenwäldern und ihren schroffen Felsen, die Namen wie "Adam und Eva" tragen, freien Lauf lassen.

Zahlreiche Sagen ranken sich um den Ith, und hier hatten schon die alten Germanen ihre Kultstätten. Die Blüte von Lerchensporn und Annemonen rund um den Ith-Kammweg im Frühling und Aussichtsstürme, von denen ihr den Blick über das Weserbergland schweifen lassen könnt, sind außerdem lohnende Tourenziele.

Wer die Höhen des Iths scheut, findet auch rund um den Mittelgebirgszug tolle Ausflugsziele. Eine besonders kuriose Sehenswürdigkeit ist der Wasserbaum von Ockensen. Schon im kleinen Ockensen, einem Ortsteil von Salzhemmendorf, machen Wegweiser auf das außergewöhnliche Naturdenkmal am Ortsrand aufmerksam. Das ist über die Straße "Zum Wasserbaum"  entweder zu Fuß auf einem vom Ort aus ca. einen Kilometer langen Spaziergang oder auch direkt  per Auto zu erreichen. Am Ausflugsziel gibt es einen kleinen Wanderparkplatz.

Zwischen den Bäumen blitzt uns schon der sprudelnde Wasserbaum entgegen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, einen Geysir vor sich zu haben. Doch das imposante Naturdenkmal wurde von Menschenhand geschaffen und hat so rein gar nichts mit einer heißen Quelle zu tun, die ihr Wasser ab und zu als Fontäne ausstößt. Ein findiger Sägewerksbesitzer hatte sich Anfang des 20. Jahrhunderts einen Stauteich zu Füßen des Iths angelegt, um mit der Kraft des Wassers die Turbine seines Werks zu betreiben. Sein Haus lag ein paar hundert Meter weiter abwärts des Hanges. Um nicht jeden Tag nach dem Wasserstand im Teich schauen zu müssen, baute er ein aufrecht stehendes Überlaufrohr aus Holz. Aus dem sprudelte gut sichtbar das Wasser, wenn der Wasserstand im Stauteich hoch genug war. Mitte der 1920er Jahre ging das Sägewerk pleite und das Haus wurde an die Forstverwaltung verkauft. Die ließ die Konstruktion einfach stehen, so dass sich der Kalk aus dem stark kalkhaltigen Wasser nach und nach am Holz in Form von Kalktuff absetzen konnte. Auf dem siedelten sich dann Moose an und gaben dem Wasserbaum sein ungewöhnliches Aussehen.

Wir sind verzaubert von diesem Ort und lauschen fasziniert dem Plätschern des Wasserbaumes. Am kleinen Bach zu Füßen des Wasserbaums spielen Kinder und eine kleine Sitzgruppe, die anläßlich des Jubiläums "100 Jahre Wasserbaum" 2004 hier aufgestellt wurde, lädt zu einer Pause ein. Nur ein paar Schritte oberhalb des Naturdenkmals liegt der Stauteich mit seinem glasklaren Wasser. Schmetterlinge tummeln sich in den Pflanzen am Waldrand. Hier startet auch ein Waldlehrpfad, der zusammen mit dem Naturlehrpfad "Streuobstwiese" eine rund sechs Kilometer lange Wanderung bildet. Wie gut das Obst der Streuobstwiesen ist, könnt ihr direkt im Ort probieren. In der Mosterei Ockensen gibt es ein Café, in dem ihr leckere Kuchen, Torten und Säfte genießen könnt. (Ungefragte Werbung wegen Namensnennung)

Auf der anderen Seite des Iths am Ufer der Weser liegt Bodenwerder. Dort könnt ihr den Spuren des Lügenbarons folgen.

Auch nach Hameln ist es vom Ith aus nicht weit.

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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