Nationalpark Thüringer Schiefergebirge – wenig beachtete Schönheit.

Hier essen Camper, Trucker, Wanderer, Radfahrer und Motorradfahrer ihre Echte Thüringer auf Holzkohle geraten! "Das ist Kult, da müßt Ihr jetzt einfach durch!"
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  • Hier essen Camper, Trucker, Wanderer, Radfahrer und Motorradfahrer ihre Echte Thüringer auf Holzkohle geraten! "Das ist Kult, da müßt Ihr jetzt einfach durch!"
  • hochgeladen von Günter Köller

Motorradfreunde Marburger Land unterwegs im Naturpark Thüringisches Schiefergebirge

Östlich des Thüringer Waldes schließt sich ein Mittelgebirge an, das bislang touristisch wenig Aufmerksamkeit findet und trotzdem, oder gerade deswegen, einen Besuch lohnt.
Der Naturpark „Thüringer Schiefergebirge“ wird umrahmt von Thüringer Wald, dem oberen Saaletal, dem Vogtland und dem Frankenwald. Der größte Teil des Naturparks liegt in Thüringen, ein kleinerer im Landkreis Kronach, in Bayern.

Dieses, wenig beachtete Paradies war Ziel der Motorradfreunde Marburger Land, die sich am Frohnleichnams-Wochenende mit siebzehn Motorrädern und dreiundzwanzig Motorradfreunden auf den Weg machten, diese Perle unter den Naturparks zu erkunden.

Wegen der übergroßen Anzahl der Motorräder starteten die Biker in zwei Gruppen und ließen schon die Anreise zu einem Event werden. Über kleinste Sträßchen ging die Tour durch Schwalm, Knüll, Vogelsberg, Rhön, Thüringer Wald zum 288 Kilometer entfernten Ziel, dem Biker-Hotel „Zur Krone“ in Saalburg-Ebersdorf. Mit Hilfe synchronisierter Navigationsgeräte fuhren beide Gruppen, geführt von ihren Tourguides Jörg Lenz und Günter Köller identische Strecken, bis auf eine Ausnahme. Günter Köller führte seine Gruppe im Thüringer Wald über einen zehn Kilometer Umweg unweit von Oberhof zur Waldgaststätte „Zur Wegscheide“. Nach seinen Worten: „ Das ist Kult hier eine Original Thüringer Rostbratwurst zu essen, denn hier gibt es die Beste, die ich kenne! Dies ist eben das Privileg eines Tourguides, da müßt Ihr wohl jetzt durch!“ waren seine Verfolger nach dem Genuss der ersten Bissen trotz des Umweges schnell wieder versöhnt.

Obwohl der Nationalpark keine große überregionale Popularität genießt, kann er Deutschlands größte Talsperren mit, mittlerweile hervorragender Wasserqualität sein eigen nennen. Bleiloch- und Hohewartestausee gehören zu den 80 Kilometer langen und fünffach aufgestuften Saalekaskaden und regulieren das Wasser der oberen Saale. Die zwischen 1926 und 1932 errichtete, 65 m hohe und 205 m lange Gewichtsstaumauer der Bleilochsperre in der Nähe von Gräfenwarth und Schleiz staut 215 Millionen Kubikmeter Wasser der Saale und ist damit der größte Stausee Deutschland. Den benachbarten Hohewarthestausee findet man immerhin noch auf Platz vier! Längst haben die zahlreichen Stauseen ihre eigentliche Aufgabe der Wasserregulierung eingebüßt und dienen heute vorrangig der Naherholung, dem Tourismus und der Energiegewinnung. In den 70er Jahren war die Saale durch die Einleitung von Industrieabwässern aus dem nahen Hof und der DDR ein toter Fluß, heute warten ihre Stauseen mit Fischreichtum und bester Badewasserqualität auf.

Das Bikerhotel „Zur Krone“ liegt in einem 600 Jahre alten Stadtteil von Saalfeld, in dem das einflußreiche Fürstengeschlecht derer von Reuß 1694 – 1848 ihre Residenz hatten. An diese Zeit erinnert ein prächtiges, aber dringend renovierungsbedürftiges Schloss, an das sich ein wunderschöner Park von ca. 50 ha Größe mit zahlreichen Gebäuden anschließt. Dieser Park diente, genauso wie Hotelpool und Sauna, den Motorradfreunden am Abend nach den Tagestouren zu Regenerierung.

Die Tagestouren führten die Zweiradpiloten neben den Routen durch den Nationalpark auch durch das benachbarte Vogtland, Fichtelgebirge und Tschechien. Die Motorradtouristen waren aber nicht nur auf zwei Rädern unterwegs, auch eine Schifffahrt auf einem „(N)Ostalgieschiff“ Wappen von Saalburg über Deutschlands größten Stausee stand auf dem Programm. Überraschend war hierbei nicht allein die Dimension des künstlichen Wasserreservoirs sondern auch die Ruhe und Einsamkeit an den Ufern und auf dem Wasser. Nur vereinzelt sah man Zelte mit Anglern am Ufer des fischreichen Gewässers ihrem Hobby nachgehen. Radfahrer und Wandrer verteilten sich in den umgebenden, weitflächigen Fichtenwäldern

Am Abend dieses ereignisreichen Tages stand ein Ritteressen im historischen Gewölbekeller des Hotels an. Gekleidet in Umhängen genoss man bei Livemusik eines Bänkelsängers Bier und Wein aus Tonkrügen, frisch gebackenes Bauernbrot mit Zwiebel-Apfelschmalz, Schweinshaxen, Hühnerbeine, Lammkeule, Sauerkraut und Original Thüringer Kartoffelklöße. Kein Wunder, dass einige Biker die Kalorien bei einem Spaziergang zum nahen Heinrichsfelsen verbrennen und den Blick herab auf die Saaleschleife genießen wollten.
Der nächste Abend gehörte dann der Fußballweltmeisterschaft. Das Spiel Deutschland Ghana wurde auf Großbildschim im überdachten Biergarten angeschaut wobei für 90 Minuten dreiundzwanzig Biker aus dem Marburger Land spontan zu Fußballbundestrainern mutierten!
Die Heimreise nutzten die Biker dann für einen Abstecher nach Franken. Vorbei an der einstigen DDR-Spielzeugstadt Sonneberg, in der heute die weltberühmten „Schildkröt-Puppen“ und wertvolle Sammler-Teddybären hergestellt werden, war die Feste Coburg ein Etappenziel. Von deren Zinnen konnte man dann weit über das Land zurück in die Richtung eines ereignis- und erholungsreichen Fronleichnams-Wochenendes zurückblicken, daß die Motorradfreunde aus dem Marburger Land über 850 Kilometer ihrer entferteren Heimat erleben ließ. Ein Wermutstropfen blieb den Bikern aber, Präsi Jürgen Wasserberg, der die Idee zu dieser Tour hatte, der Bikerhotel, Tourprogramm und Routen zusammengestellt und ausgearbeitet hatte, konnte selber an dieser Reise nicht teilnehmen. Er wurde ständig durch „seine Motorradfreunde“ durch WhatsApp und soziale Medien auf dem aktuellen Stand gehalten.

Bikerhotel Zur Krone

Saalburg-Ebersdorf

http://de.wikipedia.org/wiki/BleilochtalsperreBleilochtalsperre

Bürgerreporter:in:

Günter Köller aus Marburg

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