Radltour Altmühltal - Teil 3

2 müde Krieger
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Nachdem wir unser westlichstes Ziel „Rothenburg“ ausgiebigst erkundet haben radelten wir guter Dinge zurück zum Altmühlsee. Hier wurde uns der Zeltplatz „Herzog“ empfohlen.

Die Anmeldung verlief so wie gewohnt. 1 Zelt, 3 Personen – nein kein Auto – sondern nur Fahrräder und nur eine Nacht, dann kannst du dir sicher sein, du bekommst den allerletzten Platz!

Wir wurden in ein kleines Gatter geschickt, das blöderweise direkt an der Straße lag, die in dieser Nacht stark befahren war. Wir kamen uns vor wie auf dem Nürburgring.

Just in dieser Nacht fand am See ein Schlagerfestival statt. Inbrünstig schrie der Sänger seine Lieder über Herz, Schmerz, ewiger Treue und Sehnsucht. Doch auf unserem Platz tobte das wahre Leben.

Ein verstrittenes Pärchen gab uns über viele, viele Stunden tiefe Einblicke in ihr nicht jugendfreies Vokabular und schlugen sich heftigst. Keiner wusste so recht, soll man da nun eingreifen oder nicht? Er schrie: „Du Schlampe hast mir meine Nase gebrochen“ und sie jammerte: „Du hast mir meine Fresse eingetreten“. Morddrohungen hielten uns wach: „Ich mache dich kalt, du Sau“ und dabei plärrte unser Schlagerfuzzi: „Deine Spuren im Sand...“

Nein, diese Nacht möchten wir eiligst vergessen...

Völlig übermüdet fuhren wir nach Dollnstein. Hier wird die Landschaft etwas hügeliger und abwechslungsreicher. Der Oberlauf der Altmühl (Richtung Rothenburg)wird von weiträumigen, sanften Wald- und Wiesenlandschaften geprägt ab Dollenstein formen enge Täler und bizarre Felspartien die Landschaft.

Ungern verließen wir den perfekten und günstigen Zeltplatz in Dollnstein. Hier wurde an den kleinen Zeltler gedacht. Es gab bei Regen ausreichend Unterstell- und Sitzgelegenheiten.

Vor Dietfurt campierten wir in der Kratzmühle am Pfraundorfer See. Ab Dietfurt gibt es die eigentliche Altmühl nicht mehr. Hier wird sie in den Main-Donau-Kanal geleitet. Künstlich angelegte Biotope und Öko-Oasen säumen ab nun den Kanal.

Das Altmühltal ist mit seinen unterschiedlichen Landschaftsformen ein perfektes Fahrrad-Paradies. Die Schilder vor den Gaststätten machen immer wieder darauf aufmerksam: Fahrradfreundlich, Radler willkommen, Gastwirtschaft für Radler.

Aber wie ist man radlerfreundlich? Kann ich zum Wirt sagen: „Der erste Gang bei meinem Fahrrad geht zu schwer rein!“, oder: „Sie, Herr Kellner, pumpen Sie mal die Reifen auf!“? Bekommt ein Radler mehr oder weniger als ein Autofahrer? Gibt es Wirte die sagen: „Radfahrer bekommen bei mir nix!“? Gut, wir haben bei dieser Tour Sprüche von Wirtsleuten gehört wie: „Ich koche nur für meine Gäste!“ und: „Für fremde Leute koche ich nicht!“(es waren alles öffentliche, im Bikerbuch erwähnte Gastwirtschaften) aber niemals wurden wir abgewiesen, weil wir Radfahrer sind ;-)

Bürgerreporter:in:

Silke Krause aus Dillingen

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