Die Hundsburg auf der mittelalterlichen Gemarkung vom Dorf Schmarl

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Wer von den 200.0000 Rostockern kennt die Geschichte der Heimatstadt? Sicher ist wohl, nicht die Mehrheit und das ist schade, denn seine reiche Geschichte seit der Gründung in den Jahren zwischen 1218 und 1256 ist es wert, noch mehr Bürgern bekannt zu werden. Das gilt auch deshalb, weil die heutige Stadt am westlichen Warnowufer einige alte Dörfer wie Schmarl, Lütten Klein, Groß Klein "schluckte“ und vor allem, trotz Siedlungsresten nur noch Namen hinterließ. Die neuen Stadteile übernahmen diese und junge zuziehende Menschen waren froh, hier ihr Zuhause gefunden zu haben. So auch im Stadtteil Schmarl, in dessen unmittelbarer Nähe zwischen heutigem IGA-Park und Warnowtunnel befindet sich ein hügeliger Landschaftsteil, die Hundsburg.
Die Schmarler Bürger Wolfgang Schmidt mit Ehefrau und Tochter haben sich freiwillig eine nicht leichte Aufgabe gestellt, die Öffentlichkeit mit diesem Kleinod bekannt zu machen und in unzähligen Stunden einen graphisch gestalteten Lehrpfad anzufertigen und aufzustellen. Sie haben sogar daran denken müssen, wie Wolfgang Schmidt hintergründig lächelnd erzählte, ihn rechtlich mit allen Konsequenzen in die Obhut der Rostocker Grünamtes zu geben, ihn also aus dem Privaten zu entlassen.

Die Hundsburg, der Sage nach dem weißen Hund einer dänischen Königin benannt, der bei pötzlich aufkommenden Sturm auf der Warnow an dieser Stelle vom Boot in den Fluß sprang, an Land schwamm und dadurch die dänische Königin gerettet haben soll.
Geschichtlich deutet das Bodendenkmal auf eine fürstliche Burg "Castrum Hunnesborch" (Hunno = Burgvogt") hin. Aus der hier an strategisch günstiger Lage gegenüber dem heutigen Oldendorfer Ufer im Mittelalter den Schiffsverkehr von und nach Rostock sehr gut kontrolliert werden konnte.
1278 verkaufte Fürst Waldemar die Burg an Rostock. In der Folgezeit verfiel die Burganlage und die Reste sollen am Ende des 16. Jahrhunderts für den Bau des Warnemünder Hafens genutzt worden sein.

Die 9 ha große Anlage, sich dem heutige IGA-Park- Warnowtunnel anschließend, wurde bis 1957 landwirtschaftlich als Ackerfläche genutzt, dann unter Schutz gestellt und gilt heute als "Geswchützter Landschaftsbestandteil der Stadt Rostock". Im Ausgleich zum Warnowtunnelbau wurde die Fläche als Park geschaffen. Heute ermöglichen Wege Spaziergänge und führen zu Flächen der Ruhe und Besinnung am Warnowufer, mit seinem kleinen Kliff, unter Schwarzpappeln, Lärchen zu 98 gezählten Silberweiden.

Nach einer von Wolfgang Schmidt und dem "Heideprofessor" Steinmüller geführten Wanderung und bei lebhaftem Gedankenaustausch entlang des Wanderweges erwartete die über 80 Wanderer aus Schmarl, anderen Stadtteilen und sogar aus Schwaan, als Überraschung, ein Picknick von fleißigen Frauen aus dem Stadtteil- und Begegnungszentrum (sbz) Haus 12, einer Einrichtung des ASB Kinder- und Jugendhilfe fleißig vorbereitet. Die Mittel für den bescheidenen Imbiß kamen aus dem Verfügungsfonds des Stadtteilbüros Schmarl. Vor diesem Mann, Wolfgang Schmidt, seiner Ehefrau und Tochter können wir Wanderer nur den Hut ziehen und noch vielen Rostockern und ihren Gästen empfehlen, die Hundsburg am Rande der Schmarler Parkanlage, zu besuchen.

Bürgerreporter:in:

Hans Jürgen Grebin aus Rostock

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