"Scheiß Juden" vor unseren Synagogen zu skandieren, ist blanker Antisemitismus und Rassismus

Symbolbild | Foto: pixabay

Kampf gegen den Rassismus, im Sprachgebrauch oftmals gleichgesetzt mit dem Kampf gegen Rechts - wichtig in einem Land wie Deutschland, einem Zuwanderungsland, das ein Grundgesetz besitzt, das sich deutlich gegen Diskriminierung positioniert. Das Grundgesetz ist das Fundament unseres Staates und des Miteinanders der in Deutschland lebenden Menschen. Und dass Rassismus trotzdem noch nicht ausgemerzt ist, ist offensichtlich. Er ist beheimatet in der rechtsextremen Szene und hineinreichend bis in die Bundestagspartei der AfD. Der Rassismus existiert allerdings auch in der islamischen Szene, wie sich jetzt wieder deutlich zeigt.
Was sich in diesen Tagen vor manchen Synagogen in Deutschland abspielt, etwa in Gelsenkirchen, ist Rassismus par excellence. Redakteur Sinan Sat von der WAZ schreibt über Gelsenkirchen: "Mitten durch die City zieht ein hasserfüllter, antisemtischer Mob und bedroht jüdische Mitbürger. Das war nicht nur eine "harmlose" Demo."

Anlass: Der neuerliche Ausbruch des Nahostkonflikts. Was begonnen hat am Tempelberg in Jerusalem, hat innerhalb weniger Tage gewaltige Ausmaße angenommen. Zwischen jüdischen und arabischen Israelis knallt es, gegenseitige Hetzjagden auf Israels Straßen sind dokumentiert. Und die Palästinenser, in vorderster Front die von einigen islamischen Staaten ideell, finanziell und waffenmäßig unterstützte Hamas nutzt die Gelegenheit, aus dem Gazastreifen Raketen in vierstelliger Zahl auf Israel abzufeuern, zum größten Teil abgefangen von der israelischen Raketenabwehr. Israel wehrt sich militärisch. Wie der Konflikt sich weiter entwickelt, bleibt abzuwarten. Verständigung zwischen den Konfliktparteien ist zu wünschen.
Aber darum soll es hier in diesem Beitrag gar nicht gehen.

Nun kann man die jüdisch dominierte israelische Politik genauso kritisieren wie die islamisch-arabisch dominierte antiisraelische Politik. Und in Deutschland gibt es bekanntlich viele Muslime, die wie alle übrigen Menschen hier ihre Rechte gemäß Grundgesetz wahrnehmen können. Aufhorchen lassen sollte aber, dass Demonstrationen in Deutschland nicht vor der israelischen Botschaft oder israelischen Konsulaten oder auf "neutralem" Boden stattfinden. Nein, die Ziele der Demos sind Synagogen, die Gotteshäuser deutscher Juden. Die deutschen Synagogen sind allerdings, wie jeder weiß, keine israelischen Staatsvertretungen. Und wenn dann noch, wie in Gelsenkirchen geschehen, Sprüche wie "Scheiß Juden" und "Allahu akbar" lauthals skandiert werden, wenn dabei geballte Fäuste nach oben gerissen werden in Richtung derjenigen Juden, die in den oberen Etagen der Synagoge an den Fenstern stehen, ist dass keine politische Kritik mehr, kein Protest mehr - das ist blanker Antisemitismus und Rassismus. 

Wie schreibt Sinan Sat von der WAZ zum Abschluss seines Kommentars:
"Insbesondere in der muslimischen Community, aber längst nicht nur dort, wird aus Kritik an der israelischen Politik schnell unerträglicher Judenhass, wie wir es am Mittwochabend einmal mehr erleben mussten.
Ein schwarzer Tag für Gelsenkirchen."

Angemerkt sei noch, dass es auch viele Stimmen von islamischer Seite in Deutschland gibt, die deutlich den gezeigten Antisemitismus verurteilen.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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