Kommentar: Politik ist wie Fußball - Sündenbocksuche und Draufhauen - der September naht

Bisher hat sich die Mannschaft prima geschlagen. Zufriedenheit bei allen. Doch dann kommen die ersten nicht eingeplanten Niederlagen. Dennoch, die Zuversicht bleibt, auch wenn sich die ersten Nörgler des Vereins zu Wort melden, die dem sportlichen Gegner Nichtskönnen unterstellen; umso beschämender, meinen sie, dass die eigene Mannschaft den Kürzeren zieht. Die Verantwortlichen müssten weg. Die Mehrheit allerdings steht weiterhin fest zu ihrem Verein, zu Mannschaft, Trainer und Sportvorstand.

In der Folgezeit wurschtelt sich die Mannschaft so einigermaßen durch die weitere Saison. Licht und Schatten wechseln sich ab. Die Gegner erweisen sich als ernst zu nehmende Widersacher. Die Hauptsache Klassenerhalt, wird als Parole ausgegeben. Aber dieser Klassenerhalt gerät allmählich in Gefahr. Und die Gemeinde der Zweifler, Unzufriedenen, Kritiker und Wütenden wird größer.

Die Schuldigen werden zunehmend nicht beim starken Gegner, sondern in den eigenen Reihen gesucht. Die Mannschaft, die einzelnen Spieler bleiben dabei weitgehend verschont. Wie schon Tradition, geraten Trainerstab und Sportvorstand ins Visier der Kritik. Hinter vorgehaltener Hand äußern sogar viele Spieler, die sich in der laufenden Saison durch alles andere als eine gute Performance ausgezeichnet haben, Kritik an der Vorstandsebene. Und unversehens gerieren sich zahllose Vereinsmitglieder als bessere Trainer, als besser geeignet für die Führung des Vereins. Der Ton wird rauer. Die sportliche Krise droht zu einer Vereinskrise zu werden. Die Oberen des Vereins bleiben jedoch standhaft, versuchen, ihre Verträge nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen, verzichten gar auf zweifelhafte Bauernopfer zur Beschwichtigung der Kritiker.

In Kürze allerdings laufen einige Verträge aus, und die Mitgliederversammlung steht ins Haus. Es dürfte hoch her gehen. Die Wut ist spürbar, die Sündenböcke haben viele für sich längst ausgemacht. Man schimpft auf sie, diskreditiert sie, macht sich mitunter lustig über sie. Alternativkonzepte, Alternativstrategien, die überzeugen, sind außer Ansätzen Fehlanzeige. Und dabei sind sich die Kritiker noch nicht einmal einig. Die einen wollen in die eine Richtung ziehen, die anderen in die entgegengesetzte Richtung. Einig sind sie sich nur im Schimpfen.

Spannend dürfte es werden. Wie wird es weitergehen? Warten wir den September ab.    

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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