Abtreibung wieder im Fokus: Die Abtreibungsfrage führt in Polen zu einer weiteren Spaltung des Landes, geht uns aber doch nichts an!

Gerichtsentscheid in Polen, der die Menschen auf die Straße treibt: Die Abtreibung fehlgebildeter Föten ist zukünftig verfassungswidrig. Polen besaß bisher ohnehin im Europamaßstab eins der restriktivsten Abtreibungsgesetze. Und jetzt eine weitere Verschärfung. Die herrschende Partei PIS, aus deren Reihen das Gericht zu einer Entscheidung veranlasst wurde, ist zufrieden, die katholische Kirche anscheinend auch. Aber - die Straßen sind voller entrüsteter Menschen, und das im bislang als katholisch gesehenen Polen, das seit dem Machtantritt der PIS immer mehr unter Spaltung leidet. Die Empörung über den Gerichtsentscheid und der Widerstand hat sich bis ins polnische Unterhaus durchgerungen. Oppositionelle Abgeordnete bedrängten heute im Parlament den Chef der PIS auf eine Weise, die schon tumultartigen Charakter annahm.

Abtreibung, ein schwieriges Thema, nicht nur für Polen. Ab wann ist ein Leben schützenswert? Ab Geburt sicherlich. Da scheint weltweite Einigkeit zu bestehen. Doch auch im Fötusstadium? Oder gar schon im embryonalen Stadium? Und unter welchen Umständen? Stichwort Indikationen! Eine moralische, eine ethische und eine strafrechtliche Frage.

Darf demokratisch festgelegtes Strafrecht die doch individuell und deshalb divers festgelegte Moral und die Sanktionierung ihrer Folgen bestimmen? Und inwieweit muss der Staat helfen? Zahlreiche Frauen pochen auf ihre Rechte als Frau. In Deutschland kursierte vor Zeiten die Devise: Mein Bauch gehört mir. 

Muss das, was im Zusammenhang mit Abtreibung in den Augen vieler als moralisch verwerflich gilt, auch vom Staat strafrechtlich verfolgt werden? Bei der Tötung geborener Menschen greift das Strafrecht wie selbstverständlich, auch in Deutschland, beim ungeborenen Leben differenziert das Strafrecht, in Deutschland stärker als in Polen.

Es ist tatsächlich ein schwieriges Thema, das Polen wieder ins öffentliche Bewusstsein transportiert hat. Ein Thema, das Ratlosigkeit auslösen kann.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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