kunterbunt & facettenreich

Begrüßung
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Konzert "kunterbunt & facettenreich" des Kirchen- und Frauenchores Rauschenberg am 14. Oktober

Nach 90 Minuten und einem Programm mit insgesamt 21 Musikstücken bedachte das Publikum die Sängerinnen und Solisten mit viel Applaus und erwirkte dadurch noch eine Zugabe.

Vorausgegangen war ein Konzert dessen Titel man nicht hätte anders nennen können. Seit dem Frühjahr probten die Sängerinnen mit viel Leidenschaft und Engagement für dieses Konzert. Letztendlich gelang es, auch durch die Geduld des Chorleiters, die ihn nur einmal derart herausforderte, dass man ihm die Machtlosigkeit regelrecht ansah, alle Stücke auf den Punkt genau singen zu können. Kunterbunt waren nicht nur das Programm, sondern auch die Sängerinnen. Sie trugen bunte T-Shirts statt einheitlicher Chorkleidung. Die Kirche war ebenfalls mit bunten Bändern geschmückt, so dass man schon von einem stimmigen Gesamtbild sprechen konnte. Der Programmablauf von Chorleiter Philipp Imhof zusammengestellt, sorgte dafür dass ruhige mit schnellen Stücken abwechselte. Das kunterbunte und facettereiche Programm begann mit europäischen Volkliedern, bei dem vor allem „Im Frühtau zu Berge“ und „Poskocica“ hervorstachen und nach denen man schon erahnen konnte, was einen noch alles erwarten würde. „Im Frühtau zu Berge“, ein schwedisches Volkslied, das mit den durchkomponierten Strophen immer wieder anders klingt und ein wenig weggeht von dem üblichen Wanderlied und „Poskocica“ ein kroatisches schnelles Volkstanzlied, dass einen ganz eigenen Charakter hat, der nicht mit den deutschen Volksliedern zu vergleichen ist. Im nächsten Teil gab sich der Chor kirchlich. Die Graduale von Grell „Gnädig und Barmherzig“ ging über das hinaus was man sonst in den Kirchen hört. Die Stimmen fangen nacheinander an zu singen und treffen sich immer am Ende der Phrase, so entsteht ein ganz besonderer Hörgenuss. Den modernen Teil des Konzertes füllte der Chor unter anderem mit dem „Engel“. Dieser wird immer mehr zu einer Erfolgsgeschichte. War er zu Beginn der Proben noch recht holprig und eher mit einem gefallenen Engel zu vergleichen geht er nun über in einen Bengel, der nur noch ab und zu die Sängerinnen ärgert. Das Ende, das daraus ein Engel wird, steht also kurz bevor. Einen ganz besonderen Höhepunkt bildeten die nordischen Lieder in Originalsprachen, die von den Zuhörern mit viel Applaus belohnt wurden. Schöne ruhige, melodische Melodien, die einen schon ein wenig an Meer, Fjorde und Trolle erinnern. Zum Ende gab es dann Abendmusik. Deep River, kein Abendlied, aber wegen der ruhigen Melodie wie dafür geschaffen, fand bei den Zuhörern viel Anklang. Bei der Abendruhe von August Weweler zeigte der Chor, dass der Sopran richtig hoch singen kann. Die beiden Solisten hatten für das Publikum ganz besondere Liedstücke ausgesucht. Jan Heinmöller spielte auf der Orgel Händel und Beethoven. Die Mondscheinsonate wurde durch die nur mit Kerzen beleuchtete Kirche ganz besonders in Szene gesetzt. Das Dramatische und Mystische kam dadurch wunderbar zum Ausdruck. Das italienische Stück von Händel hingegen, zeigte die Leichtigkeit und Freude des italienischen Lebens ganz deutlich. Philipp Imhof brillierte mit zwei Filmmusiken und einem Stück von Carl Loewe. Seine warme Baritonstimme war sowohl fordernd als auch sinnlich. Besonders bei „Flieger grüß mir die Sonne“ zeigte er wie viel Energie in seiner Stimme liegt. Bei „Blue Moon“ hingegen hatte seine Stimme diesen gewissen Swing, diese Leichtigkeit bei dem man eigentlich gar nicht anders kann als sich dazu zu bewegen. In Gedanken sieht man irgendeinen schwarz/weiß Film aus den 50 er Jahren. Sein letztes Lied „Die Uhr“ von Carl Loewe ist wie gemacht für eine Baritonstimme. Bei diesem Stück konnte Philipp Imhof zeigen, welch klare Aussprache und Reinheit seine Stimme hat, die gespickt mit viel Dramatik dieses Lied klingen ließ und wer sich an Herman Prey erinnern kann und Vergleiche ziehen möchte, so wurde es an diesem Abend viel leichter und weniger überspannt vorgetragen. Die beiden Solisten fügten sich wunderbar in das gesamte Programm ein und jeder für sich war ein Höhepunkt an diesem Abend. Leider gingen die 90 Minuten viel zu schnell vorbei, doch man darf sich jetzt schon auf das nächste Konzert freuen.

Bürgerreporter:in:

Monika Friedrich aus Rauschenberg

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