Am Rheinland-Pfalz-Tag Lebensretter für Leukämiekranke werden

26. Juni 2015
15:00 Uhr
Rathaus, 66877 Ramstein-Miesenbach
Am Rheinland-Pfalz-Tag kann jeder die Vielfalt des Landes kennenlernen.
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Rheinland-Pfalz in seiner ganzen Vielfalt zeigen Organisationen, Gastronomen und Vereine am Rheinland-Pfalz-Tag von Freitag, 26. bis Sonntag, 28. Juni in Ramstein-Miesenbach. Auch die Stefan-Morsch-Stiftung aus dem rheinland-pfälzischen Birkenfeld wird während des Landesfests vertreten sein. Am roten Doppeldecker-Bus, gegenüber der Selbsthilfemeile am Rathaus, informieren Mitarbeiter der Stiftung über Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren kann sich dort mit der Typisierung als potenzieller Lebensretter registrieren lassen.

Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen. In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung sind derzeit 25 Millionen Menschen registriert, nichtsdestotrotz ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Der Vorstandsvorsitzende Emil Morsch erklärt: „Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen mit Blutkrebs geholfen werden kann.“

Eine Typisierung ist ganz einfach: Zunächst sollte man sich über die Stammzellspende informieren. Während des Rheinland-Pfalz-Tags stehen Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung für alle Fragen rund um das Thema Stammzellspende und Typisierung zur Verfügung. In einem Gesundheitsfragebogen werden die wichtigsten Ausschlusskriterien abgefragt – etwa schwere Vorerkrankungen, starkes Übergewicht und die Zahl der Schwangerschaften. Ist der Fragebogen vollständig ausgefüllt und unterschrieben, wird eine kleine Blut- oder Speichelprobe abgenommen. Diese Probe wird im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung analysiert und die für eine Transplantation wichtigen Gewebemerkmale (HLA-Werte) in der Spenderdatei der Stiftung gespeichert. Das bedeutet: Die HLA-Werte, das Alter und Geschlecht sowie weitere transplantationsrelevante Werte werden anonym hinterlegt. Gemeinsam mit der Spendernummer werden diese an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) übermittelt, um für weltweite Suchanfragen von Patienten zur Verfügung zu stehen.

Informationen rund um Typisierung und Stammzellspende erfährt man unter der gebührenfreien Hotline 08 00 - 766 77 24, der Homepageund über info@stefan-morsch-stiftung.de. Bei Facebook kann man sich ebenfalls informieren.

Unter http://www.ramstein-2015.de/ findet man alle Fakten zum Rheinland-Pfalz-Tag in Ramstein-Miesenbach.

Ist die Typisierung kostenlos?
Die Stefan-Morsch-Stiftung hat sich immer für die kostenlose Registrierung der Neuspender eingesetzt und möchte dies auch so weiterführen.
Als gemeinnützige Organisation ist sie auf Spendengelder angewiesen und muss diese verantwortungsbewusst einsetzen. Statistische Auswertungen haben gezeigt, dass ältere Spender sehr viel seltener von den Ärzten als Spender ausgewählt werden, und auch Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nur noch sehr selten als Spender angefordert werden. Diese Auswertung entspricht den aktuellen medizinischen Forschungen.
Daher hat die Stiftung Kriterien zur Registrierung als Stammzellspender festgelegt, die beiden Aspekten Rechnung trägt. So ist etwa das Höchstalter für die kostenlose Registrierung auf 40 Jahre begrenzt. Gleiches gilt für Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften.
Eine Aufnahme in die Spenderdatei ist jedoch auch für diese Freiwilligen möglich. Die Stiftung bittet diesen Personenkreis, wenn er sich typisieren lassen will, um einen Beitrag in Höhe von 50 Euro zu den Typisierungskosten.

Wie funktioniert eine Stammzellspende?
Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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