Advent in den Höfen in Quedlinburg

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Wenn man uns, Edda und mich, auf einen Weihnachtsmarkt locken will, muss man schon sehr gute Argumente haben. Man könnte z.B. sagen, dass ein bewusster Weihnachtsmarkt nur an einem Wochenende stattfindet und z.B. von der ortsansässigen Kirchengemeinde veranstaltet wird, und/oder der Erlös wohltätigen Zwecken dient, oder dass Kunsthandwerker aus der Umgebung zusammen kommen, die man sonst nie an einem Ort zusammen findet (wie z.B. im Heiliggeistspital oder St. Petri in Lübeck). Oder es muss etwas ganz besonderes sein, und mit so etwas lockten uns unsere Verwandten aus dem Harz nach Quedlinburg. Dort findet jeweils am 2. und 3. Advents-Wochenende die Veranstaltungsreihe Advent in den Höfen statt. Die Besitzer von Hinterhöfen in der Altstadt öffnen dann ihre Höfe, die das Jahr über für die Allgemeinheit unzugänglich sind, für das Publikum. Sie bauen dann kleine Verkaufsstände auf, in denen weihnachtsmarkttypische Dinge angeboten werden: neben Glühwein und Bratwurst auch so schöne Dinge wie kunsthandwerkliche Gegenstände, hier vorzugsweise aus der näheren Umgebung, sprich Harz, und natürlich aus dem Erzgebirge. Irgendwie ist es auch ein Stück weit kommerziell, ja, aber nicht so brutal wie z.B. bei uns in Hannover. Der Eindruck und das Ambiente ist eben anders. Und überall finden sich auch kleine Verkaufsstände, deren Betreiber selbstgefertigte adventliche Dinge anbieten, wie z.B. Klaus und Stefan, die aus alten Chornoten, die sie auf dem Dachboden ihrer Kirchengemeinde fanden und die eigentlich in den Altpapier-Container wandern sollten, Engel-Mobiles bastelten, deren Erlös dann natürlich wieder der Gemeinde zukommt. Eine tolle Idee, fanden wir.

Leider wird dieser Weihnachtsmarkt möglicherweise der letzte für ein paar Jahre sein, denn der Marktplatz in Quedlinburg soll demnächst aufgerissen werden, um die Kanalisation zu sanieren. Und da jeder hier davon ausgeht, dass man dann viele alte Dinge, Zeugen aus der Vergangenheit Quedlinburgs, findet, geht man ebenso ganz realistisch davon aus, dass das Ganze nicht in einem Jahr abgearbeitet ist. Aber es besteht am Wochenende 10./11. Dezember ja noch einmal die Möglichkeit, sich den Advent in den Höfen anzuschauen. Allerdings wird man dann nicht allein sein, besonders abends nicht, wenn der Weihnachtsmarkt stimmungsvoll beleuchtet ist. Aber das kennt ein Weihnachtsmarktbesucher ja ...

Bürgerreporter:in:

Detlev Müller aus Burgdorf

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