Türchen 10 meines Adventskalenders öffnet sich für euch....

Was sich wohl hinter der Tür verbirgt?
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  • hochgeladen von Anja Fiedler

Türchen 10 meines Adventskalenders öffnet sich für euch... 

Das Weihnachtswunder

Lara war traurig. Es war der 1. Advent. „Mama, dieses Jahr werden wir wirklich keinen Weihnachtsbaum haben? Und das Christkind und der Weihnachtsmann haben auch keine Zeit uns Geschenke zu bringen?“, fragte sie mit Tränen in den Augen.
Ihre Mutter schluckte und antwortete: „Lara, es tut mir wirklich leid, aber für einen Weihnachtsbaum reicht unser Geld leider nicht. Du weißt, Papa hat seine Arbeit verloren und findet so schnell keinen neuen Job. Ja, und Christkind und Weihnachtsmann haben mir gesagt, dass sie es dieses Jahr nicht schaffen werden bei uns vorbeizukommen. Sie haben soviel zu tun, da können sie nicht bei allen Menschen vorbeischauen. Aber du, Papa und ich werden trotzdem Weihnachten feiern und viel Spaß haben. Denn das schönste Geschenk ist doch, dass wir zusammen sein können und alle gesund sind. Gaben, die man mit Geld nicht kaufen kann.“
Die siebenjährige Lara seufzte und nickte. Ihre Mutter hatte ja recht. Aber Weihnachten ohne Baum und ganz ohne Geschenke? Außerdem, wenn Weihnachtsmann und Christkind soviel zu tun hatten, aber ihr Vater keine Arbeit hatte... Dann könnten sie ihm doch eine Arbeit geben, als, als ….. Weihnachtshelfer!!! Das war die Idee!!!!

Voller Eifer verfasste Lara folgenden Brief:

Liebes Christkind, lieber Weihnachtsmann,

ich finde toll, dass es euch gibt und ihr habt mir immer schöne Geschenke gebracht. Meine Mama hat mir erklärt, dass ihr dieses Jahr soviel zu tun habt und ihr uns deshalb keine Geschenke bringen könnt. Mein Papa hat seine Arbeit verloren und findet keinen neuen Job. Da könnte er euch doch helfen. Stellt ihn doch als euren Weihnachtshelfer ein. Dann verdient er wieder Geld und wir können uns auch einen Weihnachtsbaum kaufen. Denn im Moment können wir uns das nicht leisten. Wisst ihr, ich habe die liebsten Eltern der Welt, aber Weihnachten ohne Weihnachtsbaum, ohne Geschenke und ohne euch? Da fehlt doch was! Mein Papa hat bisher im Büro gearbeitet, der kann euch auch bestimmt gut beim ganzen Weihnachtsschreibkram helfen. Außerdem heißen wir mit Nachnamen sogar Engel. Wenn ihr meinen Papa einstellt, dann habt ihr einen Engel als Helfer. Das muss doch gehen! Bitte! Das ist mein größter Weihnachtswunsch und wäre für unsere Familie das schönste Geschenk. Mehr brauche ich gar nicht. Na ja, über das kuschelige Plüscheinhorn im Schaufenster vom Kaufhaus Wagner würde ich mich auch freuen. Muss aber nicht sein.

Liebe Grüße von Lara

Lara faltete den Brief zusammen, packte ihn in einen an Weihnachtsmann und Christkind adressierten Umschlag samt ihrer Absenderadresse und bemalte den Umschlag liebevoll mit vielen kleinen Sternchen. Doch wie erreichte der Brief jetzt am schnellsten die weihnachtlichen Empfänger? Lara hatte eine Idee. Im Kaufhaus Wagner gab es in der Spielwarenabteilung einen Briefkasten für Weihnachtspost an Weihnachtsmann und Christkind. Da hinein warf sie ihren Brief und hoffte auf baldige gute Nachrichten.

Die Zeit verging, 2. Advent, 3. Advent, der 4. Advent und nichts geschah. Lara war enttäuscht. Hatte ihre Post Weihnachtsmann und Christkind nicht erreicht? Konnten oder wollten diese nicht helfen? Aber es hieß doch immer, dass an Weihnachten Wunder geschehen....

An Heiligabend wachte Lara traurig auf. Wahrscheinlich hatten ihre Freundinnen recht, Weihnachtsmann und Chriskind gab es gar nicht wirklich und Weihnachtswunder schon gar nicht!
Sie saß gemeinsam mit ihren Eltern am Frühstückstisch als es klingelte. Ihre Mutter öffnete die Haustür und stieß einen spitzen Schrei aus. Schnell rannten Lara und ihr Vater zu ihr und staunten nicht schlecht. Vor der Tür stand ein großer festlich geschmückter Weihnachtsbaum. Dahinter trat ein schnaufender und schwitzender Weihnachtsmann, dessen Mütze verrutscht war und schief auf seinem Kopf saß, hervor.

„Ho!Ho!Ho! Ich habe Post von Lara bekommen. Sie hat geschrieben, dass ihre Familie dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum hat. Da habe ich mir gedacht, dass ich einen Baum vorbeibringe. Weihnachten ohne Baum ist ja wie Ostern ohne Osterhase, oder so. Ach ja, Herr Engel, Lara hat sie auch als Weihnachtshelfer angepriesen, und mich und das Christkind gebeten ihnen diesen Job zu geben. Das war ihr Weihnachtswunsch. Aber wir haben gedacht, da sie im Büro gearbeitet haben, würde ein Bürojob besser zu Ihnen passen. Weihnachtshelfer ist ja auch nur Saisonarbeit und Sie suchen bestimmt eine dauerhafte Arbeit. Wir haben ein wenig unsere weihnachtlichen Beziehungen spielen lassen und das Kaufhaus Wagner bietet Ihnen einen Job in deren Büro an. Im neuen Jahr können Sie anfangen, wenn Sie möchten. Übrigens, Sie haben eine wirklich wunderbare Tochter.“ Liebevoll strich der Weihnachtsmann über Laras Kopf und blinzelte ihr zu.

Laras Mutter vergoß Freudentränen, ihrem Vater fehlten die Worte, also bat Lara den Weihnachtsmann herein. Gemeinsam trugen sie den Baum ins Wohnzimmer und stellten ihn mitten in den Raum. Als Laras Eltern begriffen, was hier gerade passiert war, bedankten sie sich beim Weihnachtsmann und nahmen Lara gerührt in die Arme. Natürlich würde Laras Papa das Jobangebot annehmen. Der Weihnachtsmann trank einen Tee, aß ein paar Kekse und verabschiedete sich dann. Schließlich wartete noch viel Arbeit auf ihn. Er stieg in einen Transporter vom Kaufhaus Wagner mit der Werbeaufschrift „Wir machen Weihnachtswunder wahr!“ Lara war überglücklich und dankbar, war sich aber nun nicht mehr sicher, ob das wohl der echte Weihnachtsmann gewesen war oder doch nur ein Mitarbeiter des Kaufhauses im Kostüm. War ja eigentlich auch egal. Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen.

Am Abend saßen alle um den prächtigen Weihnachtsbaum, der funkelte und glitzerte. Mit einem Mal erklang ein Glöckchenklingeln und gleißend helles Licht erfüllte den Raum. Lara und ihre Eltern waren davon so geblendet, dass sie nichts mehr sehen konnten. Aber alle fühlten etwas Wunderbares. Wärme, Glück und Magie, die aus dem Herzen kamen. Eine engelsgleiche Stimme wünschte ihnen „Frohe Weihnachten!“ und ein paar Sekunden später war alles vorbei. Es schien, als ob nichts geschehen war.
Ungläubig schauten sich Lara und ihre Eltern an und staunten. Unter dem Baum lagen Geschenke. Ein Schal für Mama, den diese sich schon lange gewünscht hatte. Der Arbeitsvertrag für Papa und ein kuscheliges Plüscheinhorn für Lara. Lara hätte schwören können, dass dieses ihr kurz zugezwinkert hatte. Aber das konnte ja nicht sein, oder? Obwohl, warum eigentlich nicht? Es war doch gerade ein wirkliches Weihnachtswunder passiert....

(Anja Fiedler)

Bürgerreporter:in:

Anja Fiedler aus Pulheim

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