Jeder mache sich selbst ein Urteil, wie viel das Versprechen von Ende Oktober wert war.
Die Geschichte geht noch weiter. In der Süddeutschen Zeitung vom 16.2.2017 wird Herrmann wie folgt zitiert: "Derzeit fließen jährlich 333 Millionen Euro Bundesmittel aus den Ländern nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, kurz: GVFG. Man werde sich aber dafür einsetzen, dass diese Summe auf 500 Millionen erhöht wird." Stimmt jedoch nicht. Am 16.2.2017 wurde im Bundestag (in erster Lesung) ein Gesetzentwurf der Bundesregierung behandelt, der eine Fortführung des GVFG über 2019 hinaus ermöglicht. In diesem Gesetzentwurf wird jedoch weiterhin eine Summe von 333 Mio Euro und nicht von 500 Mio Euro für ganz Deutschland genannt (siehe Seiten 2, 3, 8). Der Bundesrat verlangt keine Erhöhung der Summe auf 500 Mio Euro mehr (siehe S. 28). Wenn Horst Seehofer also sein Versprechen einlösen will, dass andere bayerischen Projekte durch die 2. Stammstrecke nicht beeinträchtigt werden, dann müsste er sich bei Bundesregierung und Bundesrat dafür einsetzen, dass die Mittel tatsächlich von 333 Mio Euro auf 500 Euro aufgestockt werden. Offensichtlich haben das weder Seehofer noch Herrmann getan. Seehofer ist im Koalitionsausschuss der Bundesregierung und sollte dort ebenfalls Einfluss haben.
Dabei erinnere ich an meinem Beitrag vom 3.12.2016: Wer A sagt, d.h. die 2. Stammstrecke baut, muss auch B sagen, d.h. dafür eintreten, dass die GVFG-Mittel erhöht werden.