Mit Gisela nach Mecklenburg: Seen, Seen, Seen – durch Teile der Brandenburger und Mecklenburger Seenplatten.

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Diese Fahrt kann man auch mit einem Boot machen. Es gibt Boote zu mieten und die Seen sind durch Kanäle und kleine Flüsse miteinander verbunden. Man kann wochenlang rumschippern!

Wir fahren mit dem Bus und starten an unserem Hotel in Templin.

Als erstes erreichen wir Boitzenburg, das ein wunderschönes Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert hat. Die Pfarrkirche ist ein gotischer Granitbau, der später umgebaut wurde.

Weiter geht es durch Feldberg, das inmitten der Feldberger Seenkette liegt und ein beliebter Ausflugsort ist. Da das Umland, abgesehen von der Fischerei, wenig wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten bot, wird das Feldberger Gebiet schon seit der vorletzten Jahrhundertwende als Erholungslandschaft genutzt.

Wir kommen zur Burg Stargard, die im Lindenbachtal liegt. Die zeitweise als Residenz genutzte Burg wurde in spätromanischer und spätgotischer Form erbaut. Der Bergfried stammt von 1250. Teile der Anlage zählen zu den ältesten noch erhaltenen weltlichen Gebäuden Mecklenburgs.

Links sehen wir den Tollensesee.

Neubrandenburg liegt vor uns. Dort machen wir eine Pause, um uns die Stadt von oben anzusehen. Aber zuerst sind wir mal sehr beeindruckt von der äußerlichen Silhouette der Stadt. Wir fahren einmal auf der Ringstraße um die Stadt herum um die noch vollständige Stadtmauer mit Toren, Türmen und Wiekhäusern zu bewundern. Die Stadt liegt am Nordufer des Tollensesees zwischen Mecklenburger und Strelitzer Seenplatte und der Uckermark. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast völlig zerstört. Die Russen hatten die Städte, die sich nicht ergeben hatten, angezündet. Sie wurde wieder großzügig in Quadraten aufgebaut. Allerdings nicht historisch. Wir können das nachher von oben sehr gut sehen. Ich weiß gar nicht, ob man noch hochfahren darf auf das Hochhaus, das mitten in der Stadt steht. Aber falls, machen wir das. 1856 – 1863 lebte Fritz Reuter, der bekannteste niederdeutsche Mundartdichter, in Neubrandenburg. Gegründet wurde die Stadt im Zuge der deutschen Ostexpansion 1248 von Markgraf Johann von Brandenburg an einer Kreuzung bedeutender Handelswege, dem einzigen Übergang über das dreißig Kilometer lange Tollenseseetal. Um 1400 war Neubrandenburg bereits so erstarkt, dass es mit anderen Städten der Umgebung zusammen Schutzbündnisse abschloss gegen „Straßenräuber, Pferde- und Kuhdiebe, Nachtpocher, Mordbrenner und somit auch gegen den Herzog“, wie es in der Überlieferung heißt.. Geschützt wurde die Stadt durch eine 2.300 m lange, kreisrunde Mauer aus Feldsteinen von über sieben Metern Höhe. Der dreißigjährige Krieg und Stadtbrände führten zum Niedergang Neubrandenburgs. Nach der Durchsetzung der Gewerbefreiheit 1668 begann die Industrialisierung, und heute ist Neubrandenburg ein wichtiger Industriestandort. Zu den Hauptattraktionen der Stadt gehört zweifellos die fast vollständig erhaltene Stadtbefestigung aus dem Ende des 13. Jahrhunderts mit den vier Toren, Festungstürmen und den zahlreichen Wiekhäusern. Neubrandenburgs Stadtbefestigungen sind die am besten und vollständigsten erhaltenen des ganzen Landes. Die Mauer ist fast kreisförmig, 2.300 m lang, über sieben Meter hoch, und zwischen sechzig cm und 1,50 Meter stark. Sie wurde aus Feldsteinen und Findlingen erbaut, die als Überreste der Eiszeit in großer Zahl vorhanden waren. Der obere Kranz besteht aus Ziegelsteinen. Herrliche Beispiele gotischer Backsteinkunst sind die vier Tore, die alle nach dem gleichen Schema angelegt wurden. Die teilweise farbig getünchten Wiekhäuser, die wie Schwalbennester hoch oben an der Mauer kleben, dienten ursprünglich – wie die Türme – als Beobachtungspunkte und Verteidigungsanlagen, aus denen heraus man bis zur Mauer vorgedrungene Feinde aus sicherer Deckung heraus beschießen konnte. Sie wurden vor allem an solchen Stellen in die Mauer eingefügt, an denen es an natürlichem Schutz mangelte. Im 16. Jahrhundert gab es vierundfünfzig dieser Wiekhäuser, die nach dem Dreißigjährigen Krieg allmählich ihren Verteidigungswert verloren und zu Wohnungen ausgebaut wurden. An der Außenseite zieht sich rings um die Mauer die 2,5 Kilometer lange und fünfzig bis siebzig Meter breite Wallanlage als grüner Ring mit schönen alten Eichen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Marienkirche, die 1198 geweiht wurde, und die im 14. Jahrhundert als Klosterkirche erbaute Johanniskirche.

Wir verlassen wieder Neubrandenburg und sehen auf unserer weiteren Fahrt rechts den Maltiner See.

Jetzt kommt Penzlin in Sicht. Die Alte Burg stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie hat einen „Hexenkeller“ (altes Gefängnis). Die Neue Burg wurde 1810 als Herrenhaus erbaut. Die Marienkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Alte und Neue Burg verband eine Holztreppe, die 1945 verheizt wurde. Bis vor wenigen Jahren war die Neue Burg noch Schule. Dann wurde durch die Stadt ein Sanierungskonzept für alle Gebäude gesucht. Problematisch ist die Tatsache, dass Teile auf der alten slawischen Wallanlage stehen. Am Freitag, dem 16.01.2009, wurde das Bürgerzentrum Neue Burg in Penzlin feierlich zur Nutzung freigegeben. Direkt an die Neue Burg wurde eine moderne Turnhalle errichtet. Die Gesamtkosten der vier Jahre andauernden Sanierungsarbeiten betrugen ca. 4,5 Millionen Euro.

Ha, jetzt kommen wir nach Waren. Im wirklichen Leben fahren wir mit dem Schiff über die Müritz nach Röbel am Südufer. Hier machen wir das jetzt nicht, sondern fahren mit dem Bus weiter und schauen uns die Orte an.

Waren wird auch das „Mecklenburgische Interlaken“ genannt. Waren liegt am Nordufer der Müritz, des größten Binnensees der ehemaligen DDR. Der Ort wurde um 1270 gegründet und diente zwischen 1347 und 1425 als Residenz der Fürsten zu Were und zu Wenden. Bereits im 15. Jahrhundert hatte die Stadt nach Rostock die zweitgrößte Gemarkung in Mecklenburg. Durch Brände und dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie mehrmals nahezu völlig zerstört. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Bade- und Kurbetrieb. Die Georgskirche wurde um 1300 errichtet. Die Marienkirche ist auf dem höchsten Punkt der Stadt im 13. und 14. Jahrhundert errichtet worden. Nach Zerstörungen durch mehrere Brände wurde die Kirche 1792 als einschiffiges Bauwerk im klassizistischen Stil neu geweiht.

Bei der Weiterfahrt sehen wir auf der linken Seite kurz hinter Waren das Schloss Klink. Es war bis vor ein paar Jahren ein Erholungsheim und heute befindet sich in ihm ein Luxushotel.

Auf der linken Seite liegt auch die Müritz. Wir fahren runter ans Ufer und machen einen kleinen Spaziergang. Die Müritz ist mit einer Fläche von 117 qkm der größte See der Mecklenburgischen Seenplatte. Sie dehnt sich dreizehn Kilometer in Ost-West-Richtung aus und neunundzwanzig Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Sie hat eine durchschnittliche Tiefe von nur sechs Metern. Die größte Tiefe der Binnenmüritz sind dreiunddreißig Meter. Die Landschaft um die Müritz ist durch die Eiszeit vor etwa 16.000 Jahren geformt worden. Durch seine abwechslungsreiche und artenreiche Tier- und Pflanzenwelt ist dieses Gebiet seit langem bei Erholungssuchenden beliebt. Das über Landengen, Kanäle und Wasserläufe vernetzte System von Seen und Wasserwegen bietet ausgezeichnete Möglichkeiten für Wasserwanderer. Vorsicht ist jedoch bei auffrischendem Wind geboten, da auf der weiten Wasserfläche rasch hohe Wellen entstehen. Als besonders gefährlich gilt das steinige Ostufer auf der anderen Seite.

Von unserem Spaziergang am Müritzhotel zurück steigen wir in den Bus und setzen unsere Fahrt fort.

Malchow ist die nächste Stadt, die wir passieren. Sie ist eine alte Tuchmacherstadt und liegt am Südufer des Fleesensees. Der Ort hat eine sehr schöne neugotische Klosterkirche von 1844.

Auf unserer weiteren Fahrt kommen rechts der Malchower See und links der Petersdorfer See.

Wir unterqueren die Autobahn Berlin – Rostock.

Links sehen wir den Plauener See

Und kommen nach Alt-Schwerin. Praktisch das ganze Dorf gehört zum Agrarhistorischen Museum, denn in diesem Freilichtmuseum sollen Vergangenheit und Gegenwart verbunden werden. Gezeigt werden – außer den modernen Schweineställen – alte Traktoren vom Lanz-Buldogg bis zum sowjetischen Riesenschlepper, Agrarflugzeuge, eine Windmühle, Tagelöhnerkaten, der ehemalige Wirtschaftshof des Rittergutes und noch einiges mehr.

Weiter geht es nach Plau, das unmittelbar am fünfzehn Kilometer langen Plauer See liegt. Es hat noch einen zwölf Meter hohen Burgturm. Seine Stadtkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert, sie wurde aber 1756 erneuert.

Bei Leizen sehen wir links den Dambecker See.

Wir fahren über den Müritzarm und sehen links die Kleine Müritz und rechts den Sumpfsee.

Auf unserer weiteren Fahrt kommt links der Mirower See und Mirow.

Mirow hat eine Schlossinsel mit einem Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert. Das Schloss besitzt noch eine großherzogliche Gruft.

Weiter geht es und links kommt der Große Weißer See.

Der nächste Ort ist Wesenberg. Die kleine Stadt ist bereits über siebenhundert Jahre alt und besitzt als Erinnerung Reste einer Burg aus dem 13. Jahrhundert.

Links kommt der Woblitzsee.

Wir fahren über den Kammerkanal.

Rechts der Tiefer Trebower See

Und jetzt kommt Neustrelitz. Die ehemalige Residenzstadt liegt am Zierker See. Als das Schloss Altstrelitz 1712 abbrannte, beschloss der damals regierende Herzog, das wenige Kilometer nördlich gelegene Jagdhaus Glienicke zur Residenz auszubauen. In seiner Umgebung wurde dann um 1730 planmäßig nach geometrischem Muster die Stadt Neustrelitz angelegt, die bis 1918 Herzogsitz blieb. Danach war sie bis 1933 Hauptstadt des Freistaates Mecklenburg-Strelitz.

Weiter geht es und wir sehen rechts den Drewensee und weiter den Wagnitzsee ebenfalls rechts.

Links der Thymensee.

Dann kommen wir nach Ravensbrück, wo rechts der Röblinsee zu sehen ist.

In Ravensbrück ist die Nationale Mahn- und Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen größten Frauen-Konzentrationslager. Es liegt rechts an der Straße und man kann vom Bus aus über die Mauer sehen, wo noch Baracken und auch das Krematorium stehen. In das Lager wurden 132.000 Frauen, Kinder und Mädchen aus dreiundzwanzig europäischen Nationen verschleppt. Zehntausende von Ihnen wurden hier qualvoll ermordet. Die Leichen wurden verbrannt und ihre Asche im Schwedtsee versenkt.

Rechts sehen wir den Großen Lycher See und kommen nach Lychen. Auf der linken Seite stehen noch die Gebäude, in denen medizinische Versuche an den Insassen von dem KZ Ravensbrück unternommen wurden. Und das alles in einer der landschaftlich traumhaftesten Gegenden von ganz Deutschland.

Unsere Fahrt endet wieder an unserem Ausgangspunkt Templin.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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