"Geht doch!" Unter diesem Motto gehen Klimapilger von Bonn nach Polen, heute sind sie in Potsdam

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"In diesem Jahr (9.9. – 9.12.2018) pilgert eine wechselnde, ökumenische Gruppe von Bonn über Düsseldorf, Hannover, Dresden und Cottbus nach Berlin und weiter nach Katowice. Dort werden ab dem 2. Dezember die Spielregeln für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandelt... Es ist unabdingbar, dass wir einen Ausstieg aus dem Verbrennen der fossilen Energien & einen menschengerechten Umgang mit klimabedingten Schäden, Vertreibung und Migration brauchen. Mach Dich mit uns auf den Weg für Klimagerechtigkeit.", schreiben die Klimapilger über sich. https://www.klimapilgern.de/
Zwischen Cottbus und Berlin führt ihr Weg diese Woche nach Potsdam.

In der Tat macht die Bundesregierung Viel zu wenig für den Klimaschutz und verfehlt die selbst gesteckten Ziele für die Minderung des Kohlendioxidaustoßes bis 2020. Vor kurzem wurden schon Klagen eingereicht:
'Drei deutsche Familien haben zusammen mit der Umweltorganisation Greenpeace vor dem Verwaltungsgericht Berlin Klage eingereicht, um die Bundesregierung zur Einhaltung des Klimaschutzziels für das Jahr 2020 zu zwingen. ...
Die Regierung habe "ihre Handlungen eingestellt", heißt es in der Klageschrift, und das "ohne gesetzliche Grundlage und ohne ausreichende Begründung oder Rechtfertigung". Diese Untätigkeit beim Klimaschutz werten die Kläger als unzulässigen Eingriff in ihre Grundrechte auf "Leben und Gesundheit", "Berufsfreiheit" und "Eigentumsgewährleistung". Zudem vernachlässige das Kabinett Merkel seine Schutzpflichten gegenüber den Bürgern.
"Die Bundesregierung hat das 2020-Ziel einfach aufgegeben", sagt die Klägeranwältin Roda Verheyen aus Hamburg. 2007 hatte die Bundesregierung beschlossen, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren....'
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-kla...

'...In ihrer Klage bezieht sich die Anwältin auf die Logik des Verwaltungsrechts. Danach hat der Staat selbst durch seine vielen Maßnahmen, die bis zur Enteignung von Braunkohlekraftwerksbetreibern reichten und massiv in die Rechte anderer eingriffen, den Tatbestand des Vertrauensschutzes geschaffen. Die Regierung könne dieses Vertrauen nicht plötzlich missbrauchen, indem sie ihre Handlungen einstellt, „zumal die Not des Handelns durch die Klimaerwärmung zugenommen hat“. Als Mutter von drei Kindern mache sie das „richtig wütend“, sagt die Juristin einmal.
Im Oktober hat der Weltklimarat IPCC erneut vor den Auswirkungen gewarnt, die eine Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad Celsius auf die Welt hätte. Extreme Wetterphänomene würden zunehmen. Stürme an Heftigkeit, Überschwemmungen an Ausdehnung, Dürren an Dauer. Das weltweite Wirtschaftsleistung würde um 13 Prozent sinken. Die Zahl der Menschen, die unter Wassermangel leiden, würde um 400 Millionen steigen.
Eine Erderwärmung um drei Grad würde Südeuropa in eine Zone konstanter Trockenheit verwandeln, Regenzeiten kämen im Äquatorialstreifen Afrikas nur noch alle fünf Jahre vor, einige der größten Städte der Welt wären von Flutkatastrophen betroffen. Und das sind fast noch gute Nachrichten, meinen Klimaexperten. Denn im Moment steuere die Welt auf die Vier-Grad-Marke zu.
Sechs der zehn heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 traten in den vergangenen 17 Jahren auf. Die Häufung zehrt an der Substanz einer Natur, die sich nur langsam an klimatische Verhältnisse anpasst. „Die Zahlen sind erschreckend“, sagt Roda Verheyen, „der vergangene Sommer wird bald keine Ausnahme sein, sondern das normale Null. Und dann kommen bei ausgeprägten Hitzewellen noch einmal vier Grad oben drauf.“...'
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/klima...

Wie ein schnellstmöglicher Kohleausstieg herbeigeführt werden kann, dazu gibt es beispielsweise Vorschläge für eine CO2-Abgabe:
Damit Deutschland die Klimaziele erreicht, sollen fossile Energien wie Kohle, Öl und Gas nach Ansicht der Denkfabrik „Agora Energiewende“ mit einer CO2-Abgabe belegt werden. In einem Gutachten, über welches der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, schlägt die Denkfabrik vor, dass von 2020 an mindestens 45 Euro pro emittierter Tonne CO2 an den Staat abgeführt werden. So soll die Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien attraktiver werden.
Benzin und Diesel würden um 12 bis 14 Cent pro Liter teurer, was den Kauf von Elektroautos ankurbeln könnte. Zusätzlich könnte die Stromsteuer gesenkt werden. Dadurch würde der Preis pro Kilowattstunde für die Bürger um fast vier Cent gesenkt. Alternativ dazu könnten die Mehreinnahmen aus der CO2-Bepreisung neben dem Klimaschutz in einen „Pro-Kopf-Energiewendebonus“ von 120 bis 200 Euro pro Jahr fließen.
https://wirtschaft.com/gruene-denkfabrik-fordert-f...

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

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