Läuferinnen des SC Potsdam e.V. brachten ihre Leistungen bei den Olympischen Spielen im Pekinger „Vogelnest“

3.000m Hindernisläuferin Antje Möldner (SC Potsdam e.V.) Foto. G. Pohl)
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Von Gerhard Pohl

Das unbefriedigende Abschneiden des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) bei internationalen Auftritten, fand leider auch bei den XXIX.Olympischen Spielen in Peking seine Fortsetzung, welches nun schon seit den 90’- iger Jahren sichtbar anhält. Mit nur einmal Bronze hatte der große DLV das schlechteste Olympiaergebnis seit 104 Jahren erreicht. Das bedeutete auch den 24. Platz in der Medaillennationenwertung (Gold/Silber/Bronze). Dennoch müssen die Leistungen der einzelnen Athleten differenziert betrachtet werden, das hat mit Fairness sowie Achtung den Athletinnen gegenüber etwas zu tun! Nicht von jedem konnte man Medaillen erwarten – aber zumindest möchte man beim Saisonhöhepunkt entsprechende Ergebnisse und bei Olympia sind da die Ansprüche besonders hoch. Vom SC Potsdam e.V. gehörten immerhin drei Sportlerinnen zum Aufgebot des DLV, wo die beiden Läuferinnen Antje Möldner (3.000m Hindernis) sowie Claudia Hoffmann (4x400m) mit den erreichten Ergebnissen ihre Nominierung gerechtfertigt haben, was aber auch auf die Teilnahme von Melanie Seeger (20km Gehen) zutrifft.

Bei ihrem Olympiaeinstand in Peking lief Antje Möldner im Vorlauf mit dem 7. Platz über 3.000m-Hindernis neuen Deutschen Rekord. (Ges. 18.Pl.) Sie verbesserte dabei die eigene Bestmarke bei diesem Jahreshöhepunkt auf 9:29,86 Min. Was will man da noch mehr? Dabei verpasste sie den Einzug in das Finale nur denkbar knapp um 1,34 Sek. Ihr eigenes Fazit lautete, „es war meine erste große Meisterschaft. Ich war froh, hier laufen zu dürfen. Es war faszinierend, ich habe noch nie so viele Zuschauer in einem Stadion gesehen“. Die großartige Zuschauerkulisse von 91.000 verfolgten ihren Rekordlauf. Mit dieser beeindruckenden Leistung gelang Antje, die von Beate Conrad trainiert wird, mehr als nur ein Glanzpunkt in einer insgesamt schwachen Vorstellung des DLV-Teams und gehört damit auf die positive Habenseite des Verbandes. Auf ihre weitere Entwicklung in dieser Disziplin darf man gespannt sein.
In Peking kam Claudia Hoffmann in der 4x400m – Staffel zum Einsatz. Ihrem grandiosen Schlusssprint war es erneut zu verdanken, dass die Zielsetzung, olympischen Finale gerade noch mit einer Zeit von 3:25,55 Min. erreicht wurde und das ist ja auch die unumstrittene Erwartung an dieses Quartett gewesen, man war in der ‚Norm’. Ihr Trainer Frank Möller äußerte sich zur Leistung seines Schützlings in der Qualifikation, „Claudi lief die Zielgerade, wie einst Grit Bräuer“. Und dann einen Tag später, das Finale vor über 90.000 Zuschauern im Pekinger „Vogelnest“. Was dann von Joanna Tilger (Bremen), Sorina Nwachukwu (Leverkusen) sowie Florence Ekpo-Umo (Erfurt) auf der Stadionrunde vor der SCP - Sprinterin boten, war indiskutabel, da konnte man keinen unbedingten Willen zur Spitzenleistung erkennen. Dieser Endlauf war spätestens nach dem ersten Wechsel für Deutschland verloren. Hier wurde eine große Chance vergeben, sich weiter vorn zu platzieren. Da konnte sich Claudia als Staffelletzte die Zunge aus dem Hals laufen, aber zu unmenschlichen im Stadionoval ist sie (leider) auch nicht in der Lage. Nach ihrer tollen Aufholjagd hatte die DLV - Staffel im Ziel als achte „nur“ noch ca. 10 Sekunden Rückstand (3:28,45 Min) zu 3:18,54 Min. des USA – Goldquartet`s.
Fazit: Claudia hat ihre olympischen Hausaufgaben nach bestem Können gelöst. Aber auf die Dauer, ist eine Claudi zu wenig!

Die auf einem hohem Niveau stehende 20km Entscheidung im Gehen der Frauen, beendete Melanie Seeger nach 1:31,56 Std. mit einem 23. Platz und blieb damit unter ihrer selbst gesteckten Zielsetzung für Olympia. Bei starkem Regen ging die Goldmedaillengewinnerin sehr gute 1:26,31 Std. über diese Distanz. In diesem Wettbewerb, wo sich 48 Athletinnen dem Starter stellten (43 kamen ins Protokoll), blieben immerhin 14 Geherinnen unter der international bedeutsamen Zeit von 1:30 Std., was belegt, dass sich die Weltspitze in dieser Disziplin mit riesen Schritten enorm weiter entwickelt hat. Was für ein Wettbewerb!
In einer ersten Analyse zum Abschneiden seiner Athletin bemerkt Heimtrainer Michael Klabuhn, der das olympische Gehen im Krankenhaus verfolgte, "natürlich bin ich auch nicht von dem Ergebnis begeistert, denn wir haben ja im Vorfeld viel Aufwand betrieben und hatten uns mehr ausgerechnet. Mit dem schnellen Anfangstempo ist Melanie gar nicht klar gekommen, deshalb war sie praktisch schon nach zwei Runden geschlagen. Wir haben es nicht geschafft, im Training ihre Tempohärte so konsequent zu üben, dass es zu mehr gereicht hätte". Dennoch gilt unsere Anerkennung der Leistung von Melanie.
Jetzt ist erst einmal der verdiente Urlaub angesagt und dann auf ein Neues. Schließlich gibt es 2009 die Weltmeisterschaften in Berlin und da sind alle drei Athletinnen wieder gefragt.

Bürgerreporter:in:

Gerhard Pohl aus Potsdam

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