Das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach: Eine sinnliche Entdeckungsreise

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Die größte Hopfendolde der Welt ist fünf Meter hoch, begehbar und in ihr kann man sogar das unverkennbar würzige Aroma des Hopfens riechen. Sie ist das Eingangstor zu der über 1000 Quadratmeter großen Ausstellung im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach. In einem spektakulären Neubau mit der Form eines Hopfengartens ist die wohl größte Spezialsammlung der Welt zum Thema „Hopfen“ untergebracht – im Zentrum der Hopfenmetropole Wolnzach mitten in der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt.

Die Faszination einer Kulturpflanze und ihrer Bedeutung für die Menschen, die mit und von ihr leben – das will das Deutsche Hopfenmuseum seinen Besuchern vermitteln. Dazu spricht es alle Sinne an: Hier kann der Besucher riechen, schmecken, fühlen, sehen, hören, was es mit dieser Pflanze auf sich hat, ohne die heute in der ganzen Welt kein Bier mehr gebraut wird. Die Dauerausstellung mit interaktiven Modellen, lebensgroßen Inszenierungen, Medienstationen, historischen Dokumenten und Geräten lädt seit ihrer Eröffnung 2005 jährlich viele tausend Besucher auf eine spannende, unterhaltsame und lehrreiche Reise durch die Geschichte des Hopfens ein. Das Museumskonzept behandelt Botanik, Geschichte, Anbau, Pflege, Ernte und Verarbeitung des „Grünen Goldes“, es erzählt von der „Bierkarriere des Hopfens“, von reichen Händler-Dynastien, von der guten alten Zeit der Handpflücke, von schwerer Feldarbeit, vom Auf und Ab im Roulette der Hopfenpreise und davon, was mit dem Hopfen passiert, wenn er nicht ins Bier kommt.

So innovativ wie sein Gebäude ist auch das Gesamtkonzept des Museums, das weit über eine klassische Museumsschau hinausreicht. Besonders gefragt: die ungewöhnlichen „Biergenuss-Seminare“ des Hauses. Museumsleiter und Diplom-Biersommelier Dr. Christoph Pinzl führt seine Gäste persönlich durch die Geschmacks- und Sortenvielfalt von Bieren aus Bayern und der ganzen Welt: „Schließlich liefert die Hallertau den Hopfen ja auch in alle Brauereien weltweit“, so sein Credo. Spätestens wenn der Bierfachmann jahrelang gelagerte Spezialbiere oder edelstes Gerstengebräu in sektähnlichen Flaschen aus dem museumseigenen Bierkeller holt, wird jedem klar, dass Bier doch wesentlich mehr ist als nur das altbekannte Alltagsgetränk.

Wie man Bier mit einfachen Mitteln selber brauen kann, lernt der Bierfreund in ganztägigen Braukursen unter fachkundiger Anleitung. Sehr beliebt sind die mehrgängigen Bierkulinarien des Museums, bei denen Profiköche zeigen, was man mit Bier und Bierzutaten in der Küche alles zaubern kann. Für Kinder gibt es eine Museumsrallye, einen Kinder-Audio-Guide und Aktionstage, wie die alljährliche „Reise in die Hopfenzupferzeit“. Der innovative Multimediaführer lässt Besucher in Form eines Hörspiels in die Welt des Hopfens eintauchen.

Mit der Vermietung seiner Räumlichkeiten für Kongresse, Feiern und Tagungen hat sich das Museum noch ein weiteres sehr erfolgreiches Standbein zugelegt. Regelmäßig finden Konzerte und Lesungen statt, zum Teil mitten im Museum zwischen Vitrinen und Ausstellungsstücken. Sogar einen eigenen Verlag betreibt das Museum. Natürlich gibt es auch einen Museumsladen mit Andenken, Kosmetik, Keramik, Schmuck, Literatur und natürlich allerhand Gaumenfreuden rund um Hopfen und Bier.

Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag von 10-17 Uhr (Führungen nach Vereinbarung).

Deutsches Hopfenmuseum – Elsenheimerstraße 2 – 85283 Wolnzach
Telefon: 08442 / 7574 – info@hopfenmuseum.de
Mehr unter: www.hopfenmuseum.de

Text: Dr. Christoph Pinzl u. Bilder: Paul Ehrenreich und Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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