Der Pfaffenhofener Bahnhof und die Parkplätze ! .............. Eine unendliche Geschichte ?????

Luftbild Bahnhof Pfaffenhofen
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Vorgeschichte und Fakten zum Antrag der CSU-Stadtratsfraktion zum Bau einer Parkgarage auf dem Bahnhofsgelände:

Ca. 1985 wurde von der Bahn beschlossen, die ICE Trasse Nürnberg - München nicht über Augsburg, sondern Ingolstadt zu führen. Der geplante Neu- und Ausbau und die Beseitigung schienengleicher Bahnübergänge hat sich, insbesondere durch die zwischenzeitliche Wiedervereinigung, lange hinausgeschoben.

Die Pfaffenhofener Baubedingungen im Einzelnen: Beseitigung schienengleicher Bahnübergänge (3) und Sanierung (Neubau) bestehender Unterführungen (5) und Schaffung von zwei Durchfahrtsgleisen mit außenliegenden Regionalgleisen.

Die Schließung des Bahnüberganges in Förnbach wurde durch den Bau der parallel zur Bahnlinie verlaufenden Straße ausgeglichen.

Die Unterführung an der Moosburger Straße wurde als reine städtische Maßnahme mit marginaler Kostenbeteiligung der Bahn Ende der 80er Jahre verwirklicht.

Die Schließung des Bahnüberganges in Uttenhofen wurde durch eine neue Unterführung mit überwiegender Kostentragung durch die Bahn ausgeglichen.

Eine Unterführung in Förnbach wurde vor zwei Jahren erneuert, der Neubau der weiteren zwei Förnbacher-Unterführungen soll ab 2014 erfolgen. Kostenbeteiligung der Stadt: gering.

Der dringende Neubau der Weiherer-Unterführung wurde jahrelang zwischen Bahn, Straßenbauamt und Stadt hin und her geschoben.
Grund: der Veranlasser hat auch den Hauptteil der Kosten zu tragen. Durch dieses Zuwarten und langjähriges Verhandeln belief sich der Anteil der Stadt Pfaffenhofen bei Gesamtbaukosten von ca. 2 Mio. € nur auf ca. 250.000 €.

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Zum Bahnhof selbst:

Da das Überqueren der Gleise Mitte der 90er Jahre aus berechtigten Gründen nicht mehr erlaubt war, wurde als Eil-Provisorium die gewaltige und beschwerlich nutzbare Holztreppe mit Rampen gebaut. Da das Nutzungsende der Treppe und des provisorischen Holzbahnsteiges auf der Ostseite des Bahnhofes herannahte, wurde der Ausbau des Bahnhofes geteilt und von der Bahn ostseitig ca. 2006/7 und auf der Westseite für ca. 2011 geplant (erst muss der ICE-Ausbau Augsburg-München fertig sein).

Da es nicht Pflicht der Bahn ist, neue Parkplätze zu bauen, sondern nur die durch Umbaumaßnahmen Weggefallenen wieder zu erstellen, übernahm die Stadt die Aufgabe ostseitig eine möglichst große Zahl neuer Stellplätze zu errichten. Auch der Busbahnhof für 6 städtische und 2 Bahnbusse war auf dem alten Bahnhofsvorplatz mehr als beengt und gefährlich. Auch eine mögliche Entlastungsstraße für Moosburger- und Weiherer Straße muss unter der Bahn durchgeführt werden, um dann Richtung Eberstetten zu führen.

Im Zuge dieser Notwendigkeiten planten Bahn, Straßenbauamt und Stadt gemeinsam die Anbindung an die B 13, eine LKW-taugliche 3-spurige Unterführung, Busbahnhof und Parkplätze. Ein größerer Ausbau auf der Ostseite war aus geländemäßigen Gründen, aber auch aus Lärmschutzgründen (der Behelfsparkplatz direkt vor zahlreichen Wohnhäusern war nur vorübergehend geduldet) nicht möglich. Das Regionalgleis mit Bahnsteig auf der Ostseite ist fertig, auf der Westseite wurde die Brücke bereits für den späteren Ausbau ausgelegt.

Deshalb war seit Jahren der Bau weiterer Parkplätze, evtl. mit Parkhaus im Kopf aller Beteiligten. Entsprechende Grundstücksverhandlungen wurden seit Jahren geführt, gestalten sich aber sehr schwierig, da das Bahnhofareal insgesamt 4 verschiedenen Bahn-Gesellschaften gehört.

Durch die deutlich höhere Inanspruchnahme der Bahn in neuerer Zeit hat sich die bekanntermaßen enge Parksituation weiter verschärft und so sieht die CSU-Fraktion den Bau eines Parkhauses wesentlich dringlicher.

Dass wir als Standort den Bereich der ehem. Güterhalle und des nicht mehr notwendigen Güterbahnhofes vorschlagen und nicht über dem neu gebauten Ostparkplatz liegt daran, dass nach Anbindung der Umgehungsstraße an die Bahnhofunterführung die Verkehrsbelastung der Kreuzung B 13 /SOB-Straße ehe schon sehr hoch sein dürfte.

Die Stadt hat und wird versuchen, die Situation für die Pendler aus Stadt und Umland zu verbessern (z.B. wurden freiwillig und auf eigene Kosten die Fahrrad- und Mopedstellplätze vervielfacht). Eines muss aber allen Beteiligten bewusst sein: es wird nie gelingen alle wünschenswerten Stellplätze bahnhofsnah unter zu bringen und die später Fahrenden werden es immer schwerer haben „ihren“ Stellplatz zu finden. Unser Bahnhof liegt nun einmal seit 140 Jahren an seinem Platz und das Umfeld ist nicht beliebig erweiterbar. Rohrbach hatte es da einfacher, ausreichend Platz war vorhanden.

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Also: nicht gegeneinander – nur miteinander können, sollen und wollen wir die Situation verbessern.

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Antrag der CSU Stadtratsfraktion an Bürgermeister Herker:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister

in Presseäußerungen und zuletzt bei der Bürgerversammlung am 26. November haben Sie Stellung bezogen zu den Bürgerwünschen für ein Parkhaus auf dem Bahnhofsgelände. Sie haben ausgeführt, dass

- die derzeitigen Parkplätze, die Parkplätze am Stockergelände eingerechnet, ausreichen würden,

- Sie in erster Linie die Interessen der Pfaffenhofener Bürgerinnen und Bürger vor denen der Umlandgemeinden sehen und dafür die Parkplätze ausreichen würden,

- die Investitionen mit 20.000 € je Parkplatz (4 Mio. für 200 Parkplätze) kaum lohnend seien und der Stadtrat entscheiden müsse, ob die Stadt für Umlandgemeinden zuschieße und letztlich

- Planungen erst möglich seien, wenn die Grundstücksfragen mit der Bahn geklärt seien.

Diese Position ist aus Sicht der CSU-Fraktion zu defensiv, schadet den Interessen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und ist bezüglich Ihrer Aussagen zu den Umlandgemeinden nicht vereinbar mit dem auch von Ihnen postulierten Leitsätzen „Stadt und Region bereichern“ und der „Ökologischen Verantwortung gerecht werden“.

Die CSU-Fraktion bringt deshalb eine bereits im vormaligen Stadtrat von ihr andiskutierte Idee jetzt als Antrag ein:

1. Die Stadt führt ab sofort intensive Gespräche zum Grunderwerb im westlichen Bahnhofsbereich (alter Parkplatz).

2. Die Stadt prüft ab sofort die Realisierung einer mehrgeschossigen, bewirtschafteten Parkgarage auf diesem Gelände, alternativ in kommunaler oder privater Betriebsform.

3. Die Stadt klärt bei der Regierung von Oberbayern die Zuschussfähigkeit eines derartigen Projektes ab.

4. Planungsmittel werden dafür im Haushalt 2009 bereitgestellt.

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Begründung

Es ist unbestritten, dass es täglich ca. ab 07:30 Uhr kaum mehr freie Parkplätze für Zugreisende gibt. Vielfach kommt es zum Parken in verbotenen oder Verkehr behindernden Bereichen. Die Situation ist nach vielfältigem Bekunden der Pendler auch nach Fertigstellung des Bahnhofumbaus unbefriedigend. Ein noch weiteres Aufschieben führt nicht zur Akzeptanz der Ist-Situation. Der Verweis auf verfügbare Parkplätze auf dem Stockergelände ist dabei wenig hilfreich, insbesondere für Spätpendler, ältere Menschen oder Mütter mit Kindern, denen aus Zeitgründen oder wegen der Wegstrecke der Marsch zum Bahnhof Probleme bereitet. Zumal es kein dynamisches Informationssystem zur Parkplatzstruktur gibt und jeder Bahnhofnutzer seinen Pkw zunächst in Bahnhofsnähe abzustellen versucht. Hier wird -oftmals unter Zeitdruck- unnötiger Park-Suchverkehr generiert. Das trifft Einheimische ebenso wie Bahnfahrer aus dem Umland.

Wir betonen ausdrücklich, dass wir die Belange der auswärtigen Bahnnutzer nicht ignorieren wollen. Wir sind eine Kreisstadt und wollen deshalb auch für die Bürger aus den Nachbargemeinden offen sein. Wir wollen sie ja auch zu unseren Kultur- und Sportveranstaltungen sowie als Konsumenten gerne in der Kreisstadt sehen.

Und nicht zuletzt halten wir die von Ihnen genannten Kostenansätze für deutlich überzogen. Sie sollen wohl in Unterstützung Ihrer Argumentation eher abschrecken. Nach unseren Erhebungen sind Stahlbau-Parkhäuser in einfacher und doch funktionaler Ausstattung bereits zwischen 5.000 und 10.000 EUR pro Platz realisierbar. Um aber selbst günstigere Kosten nachhaltig für den Stadthaushalt vertretbar zu gestalten, schlagen wir eine Gebühren finanzierte Bewirtschaftung vor, die u.U. auch in einer privatwirtschaftlichen Trägerschaft erfolgen kann. Die Zahlweise könnte mit Einzel- oder Dauerkarten gelöst werden und sogar in die beabsichtigte Pfaffenhofen-Card mit integriert werden. Andernorts gibt es inzwischen genügend Erfahrungen, auf die man zurückgreifen kann.

Wir bitten, den Antrag in der Januar-Sitzung im Stadtrat zu behandeln bzw. vorab im Hauptausschuss zu beraten.

Mit freundlichen Grüßen
Theo Abenstein
(Fraktionssprecher)

Luftbild Bahnhof Pfaffenhofen
Projektplanung Parkplätze Pfaffenhofener Bahnhof
Bürgerreporter:in:

Florian Schranz aus Pfaffenhofen

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