Keine Papst-Rede im Bundestag

Eine "Missachtung der Trennung von Staat und Religion" sieht der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in der Einladung an Papst Benedikt XVI., vor den Abgeordneten im Bundestag eine Rede zu halten.
"Eine Papstrede ist im Bundestag fehl am Platz. Dass der Papst auch Oberhaupt eines Staates ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er in erster Linie als Religionsführer auftritt und wahrgenommen wird", sagte der IBKA-Vorsitzende René Hartmann.
Die geplanten Rede stellt aus Sicht des IBKA eine eklatante Bevorzugung der katholischen Kirche gegenüber anderen Religionsgemeinschaften dar. Obendrein werde damit eine Organisation hofiert, in der Werte wie Demokratie und Gleichberechtigung der Frau keinen Platz hätten. Dies könne auch nicht dadurch ausgeglichen werden, dass nun auch andere religiöse Oberhäupter in gleicher Weise eingeladen werden. "Wenn nun Vertreter aller möglichen Religionen im Bundestag auftreten würden, würde das die Vermischung von Politik und Religion auf die Spitze treiben", kritisiert Hartmann. Der IBKA fordert daher die Abgeordneten des Bundestages auf, von der Einladung an den Papst wieder Abstand zu nehmen, so der IBKA in einer Pressemitteilung.

Und was für einem Staat steht der Papst vor?
Der Vatikan mißachtet elementare Menschenrechte und Prinzipien der Demokratie:
Die Staatsbürgerschaft wird nur wenigen Männern zuerkannt, und das auch nur auf Zeit und auf Widerruf.
Die überaus meisten dort Beschäftigten dürfen nicht im Vatikan wohnen - der Vatikan hat etwas mehr als 500 Staatsangehörige - aber das sechsfache an Gastarbeitern!
Die Wahl des Staatsoberhaupts ist nur wenigen Auserwählten vorbehalten.
Religionsfreiheit ist selbstverständlich ein Fremdwort, ebenso wie unabhängige Medien und Meinungsfreiheit.
Homosexuelle oder Nicht-gläubige sind unerwünscht und werden beschimpft, von Gleichstellung der Frauen ist Mann weit entfernt.

Und der Vatikan- Staat selbst ? Er beruht zum Einen auf die sogenannte, im 15. Jahrhundert als Fälschung enttarnte, Konstantinische Schenkung und die Pippinische Schenkung von 751 - für die es jedoch keinerlei Belege, nicht einmal den Wortlaut gibt.

Der Vatikan ist kein Staat in unserem Sinne sondern das Zentrum der katholischen Kirche; ihr Oberhaupt kein Staatsmann sondern ein Kirchenoberhaupt.

Es war und ist nie ein Problem gewesen das Staatsoberhaupt eines demokratischen States in unserer Volksvertretung reden zu lassen. Ein Kirchenoberhaupt - auch wenn es der weltliche Vertreter dieses höchst undemokratischen Gebildes ist hat in einem religiös neutralen Parlament als Redner nichts verloren.

Wird der Deutsche Bundestag demnächst zur Quasselbude für alle möglichen Religionen?

Bürgerreporter:in:

Edgard Fuß aus Tessin

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