Vom Dreck befreit sind Strom und Bäche...

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...durch des Frühlings holden belebenden Blick und des eifr´gen Bürgers Hand
(frei nach J.W. Von Goethe der sich im Nachbardorf Sessenheim in seine Friederike verliebte...)

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich heute morgen kurz nach acht eine für mich überraschend große Anzahl Drusenheimer Bürger auf den Weg zu den Ausfallstraßen, Flußufern und Grünanlagen rund um den 5000-Seelen-Ort im Nordelsass. Die Gemeinde stellt neben Handschuhen und Müllsäcken auch Warnwesten für die Sammler an den Hauptstraßen zur Verfügung, das Tragen ist in Frankreich obligatorisch.

Wie in vielen Orten in Deutschland auch ist hier der Frühjahrsputz seit Jahren Tradition.
Die Organisation obliegt dem Angelverein der nicht nur seine Festhalle und eingedeckte Tische zur Verfügung stellt sondern die Teilnehmer auch unterwegs mit Getränken versorgt und die Brezeln am Tresen spendiert.

Nach kurzer Einweisung ging es los - eine Gruppe sogar mit mehreren Kanus, denn auf dem Wasser und dem Grund der Moder gibt es viel "zu holen".
Am Ufer der Moder Einiges an Schwemmgut vom Schmelz-Hochwasser, vor allem aber viele Glas- und Plastikflaschen; Glasscherben machen es ratsam Schutzhandschuhe mit Lederbesatz zu tragen.
Richtig nett ist es Flaschen und anderen Müll - meist Verpackungsreste aus den breiten Hecken zu holen. Auch machen sich hier (wie überall) die Raucher mit der wilden Entsorgung der Kippen ( sogar direkt neben den aufgestellten Abfallbehältern) beliebt.
Besonders hoch ist das Müllaufkommen - man muß es leider sagen - an den bekannten Versammlungsplätzen der Dorfjugend... auch dies Problem ist grenzübergreifend.
Andererseits ist positiv zu vermerken daß es in Drusenheim auch viele junge Menschen gibt die sich an der Sammelaktion beteiligen.

Zwischendurch fährt ein Pritschenwagen der Gemeinde herum um die gefüllten Müllsäcke aufzuladen. Auf seiner zweiten Tour sind viele alte Autoreifen dabei - was um so erstaunlicher ist als daß die Annahme an der Müllsammelstelle (die sich, anders als bei uns bei jedem größeren Ort befindet) für die Bürger kostenlos ist.
Es wird vermutet daß durch die in diesem Jahr neu eingeführte Mülltonnenabrechnung nach Gewicht und Leerungszahl die Landschaftsverschmutzung zunehmen wird.

Angesetzt war die Sammelaktion bis ca. 12 Uhr; die meisten Sammler waren jedoch schon früher fertig - dank der hohen Teilnehmerzahl.

Bürgermeister Jackie Keller dankte den Bürgern für ihr Engagement - dann machten sich die Helfer über Suppe und Würstchen her, die lockeren Gespräche (die Elsässer sind ein wirklich nettes und kontaktfreudiges Völkchen) dauerten auch nach zwei Stunden noch an.

Angesichts des leckeren Bieré Picon und des Landweins sollte man sich für den Nachmittag aber nicht mehr allzuviel vornehmen...

Bürgerreporter:in:

Edgard Fuß aus Tessin

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