Brauchtum zu Ostern - Wie kommt der Hase zu den Eiern?

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Schon vor 2000 Jahren, bei den alten Römern, galt der Hase als Fruchtbarkeits-Symbol. Auf der roten Luxuskeramik die man als Terra Sigillata bezeichnet, einem Exportschlager besonders der süd-gallo-römischen Töpfereien, findet man bereits agile Hasen-Darstellungen. Hasen bekommen bekanntlich viel und häufig Nachwuchs. Es gibt daneben auch die Deutung des Hasen als Auferstehungssymbol. Die vielfältige christliche Hasensymbolik fand im Mittelalter in etlichen Bildwerken ihren Ausdruck. Die Verbindung des Hasen mit dem österlichen Eierbrauch ist jedoch noch einigermaßen unklar, auch wenn die Fruchtbarkeit der Hasen für sich allein eine enge Verbindung zum Frühling hat. Die Kombination des christlichen Osterfestes mit dem Ei als Symbol ist für verschiedene europäische Länder spätestens aus dem Mittelalter bekannt, möglicherweise auch früher anzusetzen. Erste Belege stammen aus dem Jahre 1678 von Georg Franck, einem Medizinprofessor aus Heidelberg, der in seiner Schrift vor übermäßigem Oster-Eier-Genuss warnte! In einigen Regionen aber war der Osterhase noch im 19. Jahrhundert völlig unbekannt. Erst im Laufe des 20. Jahrhundert kam es in Deutschland zur inzwischen traditionellen Verknüpfung des Hasen mit dem Eierbringen am Ostersonntag, denn anfangs war für das Bringen und Verstecken der Eier u.a. der Fuchs oder der Hahn, der Storch, der Kuckuck, der Kranich oder sogar der Auerhahn zuständig. Aus alten Aufzeichnungen geht der Hase als Oster-Bote folgendermaßen hervor: Paten luden Kinder ein, mit ihnen den Osterhasen zu „jagen“, es wurden natürlich nur die im Garten versteckten Eier gesucht und gefunden. Mag sein, ganz pragmatische Überlegungen führten einst zur „Bescherung“ mit Eiern, denn mit dem ersten frischen Grün im Frühling (der Winter sollte bekanntlich mit dem „Osterfeuer“ vertrieben werden) legten die Hühner auch wieder vermehrt Eier; sozusagen: „Gutverpackte und günstige Geschenke der Saison“. Es gibt auch Vermutungen, der Osterhase sei eher aus Versehen zu seinem Namen und späteren „Job“ gekommen. Der Versuch der Bäcker, Osterlämmer aus Teig zu backen, eine weitere österliche Tradition, sei oft gescheitert und das Backwerk habe letztlich eher wie ein Hase ausgesehen. Durch die vermehrte Präsenz des Hasen um die Osterzeit hatten Eltern ihm vermutlich einst als Eier-Bringer ersonnen, ähnlich wie man Kindern erzählte, der Klapper-Storch bringt die Babys. Beliebt war auch das Ostereier-Titschen (-Tütschen, -Ditschen). Zwei Kinder nahmen dabei je ein hart gekochtes Osterei in die Hand. Ein Spieler fängt an und schlägt mit der Spitze seines Eis auf die Eispitze seines Gegners, mit der Absicht, dessen Schale zu zerbrechen. Sieger ist, dessen Ei zum Schluss als einziges noch unversehrt ist. Größere, schön verzierte, eiförmige Papp-Schachteln wurden von unseren Großeltern jedes Osterfest neu mit kleinen Geschenken bestückt und später wie Weihnachtsschmuck sorgsam aufbewahrt, für das nächste Jahr. In manchen Gegenden bauten die Kinder am Ostersamstag mit ihren Eltern im Garten auch richtige Nester aus Moos, in Erwartung reicher Gaben. Heute bringt der Osterhase Kindern oft nicht die bunt bemalten Hühner-Eier sondern Süßigkeiten und Spielzeug als Geschenk.

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