Kampftage

Die „Kampftage“ kommen näher

Der Herbst hat Einzug gehalten, die Tage werden kürzer, man macht es sich am Kamin oder an der warmen Heizung gemütlich.
Aber mit der Gemütlichkeit, ist es bald vorbei, denn die Vorweihnachtszeit kommt immer näher. Am Verhalten mancher Mitmenschen , meit man sogar zu erkennen, das dieses von der Vorweihnachtszeit, angesprungen wurden.

Mittlerweile haben wir uns schon daran gewöhnt, spätestens ab Ende August, in den Supermarktregalen, Spekulatius, Weihnachtssterne, Lebkuchen usw. zu finden.
Ich habe mal beim Einkaufen, jemanden zu fragen versucht, warum er jetzt schon, das Weihnachtsgebäck kauft?: Antwort: Weil es noch frisch ist.
Ich war so perplex, das ich wohl 5 Minuten, mit offenen Mund, zwischen den Regalen gestanden habe, bis mich die beste Ehefrau von allen, gefunden und erweckt hat.
Ich war mal wieder eine Erfahrung reicher.
Ich persönlich lehne den Verzehr von weihnachtstypischen Lebensmitteln, vor dem 3. Advent, genauso kategorisch ab, wie ich Grillen an Sylvester, ein wenig daneben finde. Aber mit dieser Meinung bin ich wohl langsam allein.
Schon jetzt, Mitte Oktober werden , erst noch versteckt, die ersten Weihnachstbaumständer aus dem Lager geholt und aufgestellt, Baumschmuck und Lichterketten, werden allerortens, zögerlich, in die Verkaufräume gestellt und auch schon gekauft.
Noch müssen einige Wochen vergehen, die letzten warmen Sonnenstrahlen, sind noch nicht hinter dem Berg, die Uhr noch nicht von Sommer- auf Winterzeit umgestellt, da zeigt sich hier und dort schon eine Weihnachstpyramide im festlichen Glanze in manchem Fenster.

„Immer bereit ist das Motto“, so kann uns die Vorweihnachtszeit nicht auf dem falschen Fuß erwischen, wir sind schneller wie die Zeit und der Nachbar. Bevor der nur dran denkt, seinen Holunderbusch unter einem Netz von Schwachlichtleuchten in 15 Farben, erstrahlen zu lassen, hat man schon, seine Tanne präpariert, nur um zum rechten Augenblick, den Schalter um zu legen, damit die Nachbarn, geblendet und verschämt, solcher vorweihnachtlicher Aktivitäten, das Feld räumen.
Wenn der erste Advent ins Haus steht, kann man spätestens am Montag im Büro oder auf der Arbeit, die „Stöhnerei“ hören.
Erster Weihnachtsmarktbesuch mit zuviel Glühwein, das Karusellfahren für die Kleinen ist auch teurer geworden.
Und dann erst der Sonntag. Verwandte oder Freund besucht, oder Besuch bekommen. Man war das ein Stress. Bloß? Nicht wieder.
Das ganze mit der Frage verknüpft, ob man sich nicht nächsten Samstag auf dem Weihnachtsmarkt treffen wolle. Man wäre so oder so da… die Kleinen wollten ja so gern Karussell fahren und dabei könnte man ja einen kleinen Glühwein nehmen.
Die Ausreden, sich auf dem Weihnachstmarkt zu treffen, weil der ja „nur“ 4 Wochen geht und das muß man schließlich ausnutzen.
Nach dem 2. Advent kmmt die allseits beliebte Frage:
Hast Du schon alle Geschenke ????
Dieses Jahr schenken wir uns nicht`s…. na die Kleinen kriegen eine Kleinigkeit.
Montag nach dem 3. Advent, auf die Frage, was man denn so dieses Jahr zu Weihnachten mache:
Eine große Feier ist nicht so unsere Sache, mit der Kirche hab ich so oder so nichts am Hut….. Weihnachstbaum haben wir nur für die Kinder….. aber schon vor 14 Tagen eine 2.50 Baum gekauft…
Auf die Frage, was denn zu Weihnachten auf den Teller käme:
Dieses Jahr wird über Weihnachten nur vernünftiges gegessen…..
ich darf so oder so keinen Alkohol… mache Diät über Weihnachten…da hat man ja Zeit… ich habe mir soviel zwischen Weihnachten und Sylvester vorgenommen, Motorrad putzen, Rasenmäher reparieren, Elektrische Eisenbahn aufbauen…. Sonst komm ich ja nicht dazu… Verwandte besuchen… ne diesmal nicht, die sehe man so oder so lieber von hinten… wenn Sie gehen…. usw. usw.
Schon vor den Feiertagen, werden die angeblich schönsten Tage des Jahres dann oft so beschrieben:
Sie: Seit Wochen hetze ich den Geschenken hinterher…. Weiß gar nicht ob die noch bis zum 24. liefern…. Was mache ich, wenn nicht ??...
Habe beim Fleischer schon alles vorbestellt…muß man machen, sonst sind die besten Stücke weg….die Gans muß ich auch noch vom Bauern holen, muß schon BIO sein, wegen Mutter…… was mache ich dazu ??...ich weiß gar nicht wo mir der Kopf steht….. für meine Mutter ein Geschenk zu finden ist ja so schwer und für Vater erst… die haben ja schon alles…
Schon mal in der Stadt gewesen??? Das geht ja gar nicht, kein Parkplatz zu bekommen und dann so viele Menschen…haben die denn kein Zuhause….

Er: Was schenke ich Ihr?? Dessous ???.... ein Bügeleisen oder eine Kaffeemaschine ?, was kaufe ich für einen Alkohol ein?, Vater kommt ja den ersten Weihnachtstag.. muß schon was Gutes sein.. man gönnt sich ja sonst nichts….. eine Lichterkette geht noch auf den Baum….wozu braucht der Junge einen neuen Computer ??... warum das Mädchen einen Roller ???.... wie bekomme ich den in den 3. Stock ?
Kurz---- die „kurz vor Weihnachten Zeit“ beginnt langsam hektisch zu werden. Vielfach werden Einkäufe nur noch getrennt und heimlich gemacht, damit der andere von den Machenschaften des anderen nicht`s merkt……in alle Ohren klingt noch „Last Christmas von Wham“ und :
Dieses Jahr, schenken wir uns nichts… und die Kleinen kriegen eine Kleinigkeit.

Wenn der „Heilige Abend“ und die Bescherung vorbei ,die Würstchen mit Kartoffelsalat gegessen und das Geschenkpapier und die Geschenkkartons im Hausflur gestapelt wurden oder in den Kamin-Ofen gewandert sind, die Kinder sich in ihre Kemenaten zurückgezogen haben, oder mit Freunden „Weihnachten feiern“! …in die Disco oder in die Kneipe gegangen sind, fängt die „Besinnlichkeit „ an.
Der „Gute Tropfen“ wird aus dem Schrank geholt… man lässt es sich gut gehen man macht es sich gemütlich. .
Am ersten Weihnachtstag kommen die eigenen Eltern und beschenken die Enkelkinder, am zweiten Weihnachttag fährt man über nebelige Straßen nach Kiel zu den Eltern der besten Ehefrau von allen, damit auch die, die Kinder beschenken können.
Überall wird „dick“ auf dem Esstisch aufgetragen…. man will sich ja nicht lumpen lassen und man muß sich auch mal was gönnen. So wird in Kiel mit dem Schwiegervater einer über den Durst getrunken, das man beengt , wie es in der Wohnung der Schwiegereltern nun mal ist und die beste Ehefrau von allen, auch vorgesorgt hat, ist, in Kiel geblieben ist und erst am nächsten Morgen nach Hause fahren kann.
Sodbrennen. Magenschmerzen, Kater… sind die Überbleibsel nach diesen doch so besinnlichen Tagen.
Auch die Tage….bis Sylvester, sind nicht ganz frei von guten Vorsätzen und verpassten Gelegenheiten. So bleibt das Motorrad ungeputzt und der Rasenmäher wird nicht gepflegt, die Elektrische Eisenbahn wurde mal wieder nicht aufgebaut..
Draussen ist es auch widerlich kalt, da liest man doch lieber ein gutes Buch am Kamin.
Wenn man es dann machen würde. Nein!!!
Zwischen Weihnachten und Sylvester kommt der Umtauschstress, Wege zur Post mit Paketen „Return“ werden , nach einer ¾ Stunde in der Schlange stehen, wieder zum Absender zurück gesandt.
Zwischendurch deckt man sich noch, entgegen der allgemeinen Vorsätze, mit Böllern ein…. Nein ich böllere dieses Jahr nicht, spende lieber für arme tibetanische Waisenmoschussochsenkinder…. aber ein paar Böller sind ja wohl erlaubt… und sind sogar runtergesetzt, jedenfalls billiger wie im letzten Jahr… alles wegen der Tradition.
Die Frage, wo und mit wem man Sylvester feiert, wird oftmals beantwortet mit: Dieses Jahr gar nicht…
Die Kinder sind nicht da und in die Kneipe neee. Die beste Ehefrau von allen hatte aber schon im Oktober, eine Festivität, zum Pauschalpreis, im Nachbarort geordert… davon weiß man aber natürlich noch nichts. Soll ja eine Überraschung werden.
Andere sagen: Jahreswechsel nur in St. Moritz in einer einsamen Skihütte am offenen Kamin…... aber das ist auch nicht mehr das was es mal war…
So sind all die freien Tage, voll von weihnachtlicher oder Vor-Sylvester Tätlichkeiten, die einen ganz und vollkommen in Anspruch nehmen.
Bei einigen kommt es sogar vor, das man mal ein Verdauungsspaziergängchen in der milden Winterluft oder bei Regen macht, nur um mal „raus“ zu kommen.
Am 2. oder 3. geht es dann wieder zur Arbeit und man hat nicht`s anders zu erzählen, wie schrecklich, die Feiertage gewesen sind, man min… wenn nicht noch mehr zugenommen hat… aber ab jetzt.. so der Vorsatz von Sylvester…. wird Sport gemacht und abgenommen, min 5 kg….bis Februar… dann geht`s nach Costa Rica,.. mit Bikini Figur….

Ja. Ja. Weihnachtstage sind Kampftage.
Oder wie man das beim „Catch as Catch can“ heute nennt man es „Wrestling „ sagt.. Großkampftage.
Da muß man durch. Sagt jeder danach.

Ich frage mich seit Jahren schon, ob das nicht auch anders geht, verfalle aber auch immer wieder dieser schönen „Besinnlickeit“ der Vor- und Weihnachtszeit.

Schöne Weihnachten und ein gesegnetes „Neues Jahr“ wünscht euch

Henning Lahmann 26.10.10

Bürgerreporter:in:

Henning Lahmann aus Edemissen

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