Spaziergänge in der Leineaue: Bei Schulenburg gibt es noch Hügelgräber

Grabhügel am Schulenburger Berg.
  • Grabhügel am Schulenburger Berg.
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Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden.

Heute: Die Hügelgräbber bei Schulenburg

Ein Teil Zinn und neun Teile Kupfer. Das ergibt Bronze. Als sich der neue goldglänzende Werkstoff in durchsetzte, begann vor etwa 1.800 Jahren die Bronzezeit. Diese Epoche der Menschheit dauerte fast 1000 Jahre. Eine Vielzahl neuer Waffen und Geräte wie etwa das Schwert wurde damals erfunden.

In der Bronzezeit war das Klima trockene rund wärmer als heute. Die Menschen lebten von Ackerbau und Viehzucht. Sie trieben aber auch Handel – schon um an die begehrten Metalle zu kommen. Die Handelskontakte reichten sehr weit. Das belegt der goldene Halsring von Schulenburg, die in dieser Serie schon vorgestellt wurde. Er stammt aus Irland. Über die sozialen Verhältnisse lässt sich hingegen wenig sagen. Einige Archäologen deuten den Wohlstand, der sich in wertvollen Grabbeigaben abzeichnet, als Anzeichen für eine gehobene soziale Schicht.

Vorherrschend Grabform der Bronzezeit war das Hügelgrab. Unter einem Erdhügel wurden die Toten in Baumsärgen bestattet. Wie Ausgrabungen zeigten, kam es hin und wieder zu Nachbestattungen. Das heißt, in späterer Zeit wurden die Überreste weiterer Toter im Hügel vergraben. Neben dem Messegelände im Mastbruchholz (Laatzen), im Bockmer Holz am Kronsberg und am Benther Berg (Ronnenberg-Benthe) liegen die bekanntesten Grabhügel der näheren Umgebung. Aber auch am Rande der Leineaue sind einige Grabhügel aus vorgeschichtlicher Zeit erhalten geblieben. Am Hang des Schulenburger Berges, südlich der Straße zum Schloss Marienburg, liegt an der Bergseite nach Schulenburg hin solch ein uraltes Gräberfeld. Sieben Grabhügel sind noch erhalten. Datiert wird dieser urgeschichtliche Friedhof in die Bronze – und frühe Eisenzeit. Dann kam die Sitte der Urnengräber auf. Nun verbrannten die Hinterbliebenen die Leichen und bestatteten die Asche in Tongefäßen.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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