Die hellblaue Tür, ein Katzenkrimi Teil 1

Es war stockdunkle Nacht und der Mond schien ab und zu durch die aufreißende Wolkendecke. Kater Mikesch schlich um das Haus, er hatte es auf einmal sehr eilig, denn das Auto welches vor der Tür seines Hauses hielt, gehörte nicht hierher. Mikesch sein Frauchen ( Mikesch‘s Frauchen ist sein Dativ, lach) war verreist und hatte ihm aufgetragen, auf das Haus aufzupassen. Mikesch liebte sein Frauchen und nahm seine Aufgabe sehr ernst
Er sah drei dunkle Gestalten auf seine Haustür zu schleichen. Die alte Haustür war aus Eichenholz gezimmert und die fremden dunkel gekleideten Männer zeichneten sich deutlich von der hellbauen Farbe der Tür ab. Mikesch überlegte kurz, dann ist stand sein Plan fest.
Die Männer hatten Mikesch nicht bemerkt, sein schwarzes Fell machte ihn in der Nacht unsichtbar. Er sprang durch das schmiedeeiserne Gitter neben dem Treppenaufgang und landete lautlos hinter einem Rosenbusch. Tief geduckt schlüpfte er schnell durch den Zaun in Nachbars Garten, dort wartete noch seine Freundin Crem. Sie heißt deshalb so, weil sie ein cremefarbenes Fell hat. Im vorbeihuschen gibt er ihr zu verstehen, alle Nachbarkatzen zu seinem Haus zu rufen, sie sollen aber keinen Lärm machen. Crem schüttelt den Kopf: „Was soll denn das schon wieder“, denkt sie:„ wir wollten doch die Mäuse in der alten Scheune aufmischen. Ich hatte mich so darauf gefreut!“
Crem dachte: „Na ja, Mikesch wird schon wissen was er tut und rannte tiefgeduckt durch die Büsche zum dicken Willi rüber. Willi war nicht zu übersehen. Der Mond schob eine Wolke zur Seite, er war neugierig geworden was die Geheimnistuerei bei den Katzen zu bedeuten hatte, denn sonst taten sie doch alles sehr gemächlich und nahmen sich für alles viel viel Zeit. Ich wird ab und zu mal durch meinen Wolkenvorhang schauen und die Sache im Auge behalten Petrus hatte mir zwar befohlen mich bedeckt zu halten, aber hin und wieder so einen kleinen Lichtblick wird er schon nicht merken. .Der dicke Willi wiegt an die 10 Kilo und wenn er sich duckte, hing sein Schwabbelbauch bis auf den Boden. Willi war sehr stark und wenn es um gefährliche Abenteuer ging, war er unentbehrlich. Er war schwarz-weiß gescheckt, und durch seine Größe weithin sichtbar. Doch dass störte ihn nicht, bei Gefahr ging er gleich zum Kampf über.
Nun waren sie schon zu zweit und Willi blickte zur Buchsbaumhecke und rief: „Komm!“Da löste sich ein Schatten und zum Vorschein kam die kleine Lilli aus dem Haus Nummer 13. Lilli und Willi sind schon lange ein Liebespaar, Lilli behauptet, in ihrem Haus spukt es, und Willi bringt sie immer erst nachhause wenn es anfängt hell zu werden. Lilli ist schneeweiß mit schwarzen Stiefelchen an allen vier Pfoten und es hat schon so manchen Kampf um sie gegeben, doch Willi blieb immer der Sieger. Crem rief noch: „ Verteilt euch! Wir treffen uns an der hellblauen Tür vom Mikesch!“
Es waren noch keine fünf Minuten vergangen, als sich schon zwölf Katzen unsichtbar im Vorgarten verteilten. Noch immer versuchten die Männer die schwere Eichentür aufzubrechen, dann gaben sie fluchend auf und begaben sich an sie Rückseite des Hauses. Willi hob eine Pfote und befahl, dass sechs mit ihm den schwarzen Gestalten zum hinteren Teil des Hauses folgen sollten. Kein Ast knackte unter den sanften Katzenpfoten und die Männer fühlten sich sicher in der dunklen Nacht. In den umliegenden Häusern war es stockdunkel und kein Licht zeigte an, dass man sie gehört hatte.
Mikesch traf zu ihnen und blickte zufrieden in die Runde. Es werden noch mehr kommen, doch zum Beobachten sind wir schon genug..
Mikesch wunderte sich nur über die Hunde aus der Nachbarschaft. Faule Säcke sind das alle miteinander heutzutage. Das sind doch keine Hunde mehr! Sie tragen ein Halsband mit Namen dran, denn wenn sie sich verlaufen, finden sie nicht mehr nachhause! Wo gibt’s denn sowas! In der Nacht liegen sie mit vollen Bäuchen vor den Betten von Frauchen und Herrchen und schnarchen mit ihnen um die Wette. Neulich habe ich gesehen, wie der Spitz von nebenan seine Füße mit einem Tuch abgewischt bekam bevor er ins Haus durfte und bellen darf er auch nicht mehr. Die Nachbarn regten sich sonst auf, was den Spitz hart ankam. Also ist er beleidigt und bellt gar nicht mehr. Woher soll er auch wissen dass er mal bellen darf und dann wieder die Schnauze halten soll.
Diese Bevormundung sollten sie mal bei mir probieren! Den Menschen würde ich etwas erzählen! Zum Glück ist mein Frauchen sehr vernünftig.
Damit ich jederzeit ins Haus kann, hat sie mir sogar eine sogenannte Katzenklappe einbauen lassen. Sie sagte zu mir, das sei wie ein Hausschlüssel, so kann ich bei Tag und Nacht jederzeit in das Haus. Mein Frauchen vertraut mir voll und ganz.

Bürgerreporter:in:

Waltraud Meckel aus Offenbach

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