HR4-Tour 2012 - Tag 2: Von Offenbach nach Wiesbaden

Gymnastik vor dem Start
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Am Samstag wurde mit 82 Kilometern die längste Etappe der hr4-Radtour 2012 geradelt, welche von Offenbach nach Wiesbaden führte.

Von Offenbach zum Flughafen
Wie bei den vergangegen Radtouren gab es morgens Gymnastikübungen zum Aufwärmen, welche ein Teil der Radfahrer mitmachte. Der eigentliche Start war für 9:30 Uhr vorgesehen. Den Startschuss übernahm wegen Abwesenheit des Oberbürgermeisters hr-Moderator Carsten Gohlke.
An der Strecke wurden die Radfahrer von mehreren Leuten begrüßt. Dazu gehörten nordische Walker, die ihre Spaziestöcke über den Radlern erhoben, und mehrere Dietzenbacher, welche eine Glocke läuteten oder auf Geschirr schlugen.
Vor Dietzenbach gab es auch wieder Besuch vom Regionalpark-Team, welches auf Mauerreste von einer historischen Mühle an einem Bach hinwies. Eine weitere Sehenswürdigkeit vom Regionalpark ist die Stangenpyramide, die aus einer Vielzahl von Holzpflöcken besteht. Hinter dieser Installation hat man einen schönen Blick auf Frankfurts Skyline.
Nach der Vorbeifahrt an der Stangenpyramide wurde der Weg erst einmal etwas holpriger. Noch etwas eine Stunde Fahrt war es, bis nach Überquerung der Autobahn A5 das Flughafengelände erreicht wurde. Zwischen Autobahn und Flughafen gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus man gute Aussicht auf über die Bahnen gezogene oder landende Flugzeuge hat. Das nutzten auch einige Fotografen, die mit teuren Kameras die Flugzeuge verfolgten. Es wäre aber fatal gewesen, wenn eine größere Anzahl von Radfahrern diese Aussicht genießen wollte, da nicht genügend Platz für einen Massenansturm vorhanden war und der Weg über die Autobahn blockiert worden wäre.
Ein kurzes Stück vom Aussichtspunkt entfernt befindet sich das Luftbrückendenkmal, welches an die Versorgung von Westberlin über den Luftweg während der Blockade der Landverbindung erinnert. Neben einem Denkmal finden sich auf dem Gelände zwei Flugzeuge, die einst Berlin versorgten, und ein Segment der Berliner Mauer, die für mehrere Jahrzehnte die Stadt in zwei Teile teilte. Am Luftbrückendenkmal war ein kurzer Halt vorgesehen. Ein Mitarbeiter des Flughafens begrüßte die Radfahrer und wies auf die große Förderung des Regionalparks Rhein-Main durch die Flughafenbetreiber hin. Außerdem gab es an einem Stand Tütchen mit Studentenfutter und Steinobst.

Vom Flughafen zum Jagdschloss Mönchbruch
Nach der schnell verstrichenen Pause ging die Fahrt weiter ein Stück entlang des Flughafengeländes. Anschließend bog die Route in einen Wald ab, durch den zwei Gleise von einer nahen Bahnstrecke bis an den Rand des Flughafengeländes führen.
Im Jahr 2010 war die Radtour ebenfalls am Flughafen vorbeigekommen. Damals waren aber noch die Bauarbeiten für die neueste Startbahn voll im Gange. Bei der Fahrt durch eine gigantische Baustelle konnte man einen Eindruck davon bekommen, was für große Flächen für die Erweiterung des Flugbetriebs nötig waren. Renaturierungsmaßnahmen oder Aufwertungen von Landschaftsteilen im Regionalpark Rhein-Main sind eine Möglichkeit, den dafür gesetztlich vorgesehenen Ausgleich zu schaffen.
Bis zur Mittagspause ging die Fahrt vorwiegend durch den Wald, bis das idyllisch anmutende Jagdschloss Mönchbruch erreicht wurde. Das soll zeitweise ziemlich heruntergekommen gewesen sein, bis der jetzige Betreiber den Entschluss fasste, es zu renovieren und gastronomisch zu nutzen.
Auf dem Schlossgelände spielte zeitweise die Band "Molly Alone" irische Volksmusik. Es gab aber auch eine witzige Theateraufführung, bei der auf humorvolle Weise hinter die Kulissen des Hörfunkbetriebs geblickt wurde. Mal kämpfte der Nachrichtensprecher mit einem ihm untergeschobenen Text, der nicht unbedingt tauglich für die Öffentlichkeit war, mal musste der Moderator einem Studiogast erklären, dass es fürs Radio nichts bringt, wenn er etwas vorführen möchte.

Vom Jagdschloss Mönchbruch nach Mainz-Kastel
Nach der Mittagspause gab es wieder einen Hinweis vom Regionalpark: eine frühere Schweineweide, auf der nun Schweine aus Holz friedlich weideten.
Während der Fahrt wurde eine wenige erfreuliche Seite des Flughafens sichtbar, nämlich die Lärmbelastung durch die zahlreichen großen Silbervögel, welche regelmäßig über die Radfahrer zogen. Ein Schild am Straßenrand wies auf eine Bürgerinitiative gegen den Fluglärm hin. Wer von Wiesbaden nach Frankfurt mit der Bahn fährt, kann sogar Proteste gegen Fluglärm auf dem Dach einer Kirche entdecken.

Die Fahrt durch das vorwiegend offene Gelände bei warmen Temparaturen und vorwiegend sonnigem Wetter ließ natürlich auch durstig werden. Bis zum ersten Treffen mit dem Hassia-Getränkelaster dauerte es jedoch noch einige Zeit. Den Getränkestopp gab es erst in Ginsheim am Altrhein - an der gleichen Stelle, wo er bei der hr4-Radtour 2010 war. Die Leute vom Regionalpark hielten ein Banner, welches auf den Ginsheimer Kiesbagger von 1934 hinwies. Den konnte man während der Radtour 2010 bei einer Überfahrt mit der Fähre besser anschauen als bei der Vorbeifahrt auf dem Landwege.
Auf der Fahrt nach Mainz-Kastel kam die Radtour noch an mehreren Hochzeitsgesellschaften vorbei. Bei einer wartete eine weiße Stretchlimousine auf das Hochzeitspaar.

Das letzte Stück kurz vor der Reduit, wo die zweite Pause vorgesehen war, zog sich leider etwas in die Länge. Schuld war ein schmaler Fußgängersteg, der zu langen Rückstaus führte. Wer nicht mehr radeln oder die Musik von der "Musik & Showband" genießen wollte, konnte von hier aus leicht auf die Eisenbahn umsteigen, da der Bahnhof direkt vor der Festung liegt. Ein Stück weiter führt eine Brücke über den Rhein, über die man schnell das in Flussmitte endende Land Hessen verlassen konnte.

Von Mainz-Kastel nach Wiesbaden
Die Abfahrt in Main-Kastel erfolgte gegen 17:30 Uhr. Weniger als eine Stunde Fahrtzeit war für den verbliebenen Streckenabschnitt vorgesehen. Dieser beinhaltete noch einmal einige Steigungen und führte nahe Wiesbaden über mehrere in Einschnitten verlaufende Bahngleise. Das letzte Stück führte die Tour durch die Straßen von Wiesbaden. Wer direkt nach der Tour mit der Bahn zurückfahren wollte, hatte eine günstige Gelegenheit dazu, da die Strecke kurz vorm Ziel direkt am Wiesbadener Hauptbahnhof vorbeiführte, in welchem gerade Umbaumaßnahmen erfolgen. Die ersten Radler erreichten gegen 18:21 das Ziel.

Übrigens: Schon vor den Radtouren von hr4 und hr1 war der Hessische Rundfunk auf dem Fahrrad unterwegs. Es gab nämlich einen Teilnehmer, der mit einem T-Shirt von der "hr-Radtour '95" unterwegs war.

geplantes Programm
km 0: Start am Aliceplatz in Offenbach um 9:30 Uhr
km 30.3 Fotostopp am Luftbrücken-Denkmal beim Flughafen Frankfurt von 11:30 bis 12 Uhr
km 42.9 Mittagspause am Jagdschloss Mönchbruch von 12:45 bis 14 Uhr
km 69.9 Pause an der Bastion von Schönborn (Reduit) in Mainz-Kastel von 16 bis 17:15 Uhr
km 82.6 Ankunft am Schlossplatz in Wiesbaden um 18 Uhr

Links
Alle Beiträge zur hr4-Tour
Auftaktkonzert in Bad Homburg
HR4-Tour 2012 Tag 1
HR4-Tour 2012 Tag 3

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Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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