Menschenantlitz vor Gott - in der Sprache der Kunst

Menschenantzlitz

Das Menschenantlitz hat seine Geheimnisse, offenbart aber auch viel. Das Bildnis im engeren Sinn bildet nur einen realtiv kleinen Ausschnitt aus der Fülle der Aussagen, die die bildende Kunst aller Zeiten über den Menschen gemacht hat. Das Anliegen der christlichen Kunst von den Wandmalereien der Katakomben bis zur Glasmalerei und Plastik im modernen Kirchenbau ist nicht zuerst der Mensch, sondern die Botschaft vom Menschensohn, von Christus, dessen Person, Antlitz, Wort nach dem Neuen Testament ein Bild Gottes ist. Der Mensch in der christlichen Kunst wird immer in der Begegnung mit dieser Christuswirklichkeit gesehen, im Hören. Erkennen, in Ablehnung und Zustimmung, in freud-oder leidvollen Weg des Lebensschicksals. Mehr noch spürt man aber, ob er eine nicht pessimistisch resignierende, sondern aus dem Glauben kommende bejahende Antwort gefunden hat, eine Entscheidung traf, eine Wandlung durchmachte. Häufig zeigt dann das Antlitz eine Offenheit, die im anderen Menschen nicht ein Objekt, sondern den Mitmenschen, den Nächsten sieht und echte gemeinschaftsbildende Kräfte ahnen läßt bis hin zum Sinn des Christuswortes:" Was ihr getan- oder nicht getan, das habt ihr -oder habt ihr nicht- mir getan!"

Ein Menschenantlitz, im längeren Gegenüber von der Hand des Malers oder Bildhauers gestaltet, ist immer eine Art Zeitraffung, ein Versuch, hinter das vom Familienerbe, vom Beruf, vom Zeitgeist, vom Leben geprägte, oft auch für die Umwelt hergerichtete oder getarnte Gesicht zu dringen, zum Kern der Nuß, wie Luther einmals sagte. Für uns als nachdenkliche Betrachter aber kann es auf dem Umweg über die Jahrhunderte der Kunst und des Wandels ihrer Formen auch oft eine Hilfe sein zur Erkenntnis dessen, was in uns, hinter unserm Antlitz als formende Kraft wirkt oder wirken sollte. Auszug aus dem Buch von Oskar Thulin

Bildbetrachtung
Andreas Knapp, Brennender als Feuer, Echter Verlag Würzburg.

versenk dich in den Glanz
der des Unsichtbaren
Abglanz ist

nicht im Spiegel
in seinem Bild
siehst du dich wirklich

geh Ihm nie mehr aus den Augen
sieh dich endlos satt
in Ihm bist du im Bilde

Sein Blick fällt dir ins Auge
verbrennt das falsche Selbstbildnis
Er will sich dir einbilden

nimm dich selbst zurück
bist du durchsichtig geworden bist
und Durchblick gibst auf Ihn

denn wer für Licht
ganz durchlässig geworden ist
wird selbst zum Licht

Jesaja 63,9

Nicht ein Bote oder ein Engel, sondern sein Angesicht hat sie gerettet!
In seiner Liebe und seinem Mitleid hat er selbst sie erlöst.
Er hat sie emporgehoben und sie getragen in all den Tagen der Vorzeit.

Genesis 1,26- 27

Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich...

Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.

Bürgerreporter:in:

Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser

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