Spaziergang um ein Märchenschloss

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Ein blauer Himmel ist in diesen Tagen des Herbstes eher die Ausnahme als die Regel. Ich hatte das Glück des guten Wetters und das Glück, dieses schöne Schloss in Apelern im Schaumburger Land mit angebautem Herrenhaus zufällig zu entdecken und rundherum fotografieren zu können. Das Schloss liegt nur ca. 2 km nördlich der Autobahnausfahrt Lauenau in der Nähe der Autobahn Hannover - Dortmund.
Ich holte mir nasse Füße durch hohes, taufeuchtes Gras und schon vermoderndes Laub. Doch sah ich großzügig darüber hinweg. Wer fotografieren will, ist bereit zu leiden und so schlimm sind nasse Füße nun wirklich nicht.
Das Licht des frühen Vormittags, das diffus durch letzte Nebelschwaden und schräg zwischen dicken Baumreihen auf den Erdboden fiel, beleuchtete den bunten Laubteppich am Boden, der viel zu schnell einem dumpfen Braun weichen wird. Doch noch war es nicht so weit. Noch war alles hell und freundlich und die gelben und roten Blätter der Bäume verbreiteten eine warme, herbstliche Grundstimmung. Die Luft war nicht immer klar genug, um Details der umliegenden Landschaft erkennen zu können und doch war es gerade diese "Halbdurchsichtigkeit", die eine eigentümliche Stimmung, ein etwas melancholisches Empfinden bei mir entstehen ließ. Das Licht spielte und ließ die Wiesen und Gärten um das alte Schloss herum geheimnisvoll erscheinen. Ein Märchenschloss mit efeubewachsenen Mauern und Torbögen, mit Scheunen und Kellergewölben wartete auf Besucher. Mädchen würden fragen, wo denn Rapunzel wohnt, doch Jungen würden nach unbekannten Gängen suchen und immer in der Hoffnung sein, eine halbvermoderte, noch nicht entdeckte Schatzkiste aufzuspüren.
Nachdem ich den Eingangstorbogen durchschritten hatte - der Hof ist übrigens für den Publikumsverkehr frei zu besichtigen - traf ich auf meiner Suche nach guten Motiven zwar nicht auf einen Prinzen, aber auf den Eigentümer des Schlosses. Das war mir recht, hatte ich bei anderen Gelegenheiten schon oft angenehme Gespräche über die verschiedensten Schlösser und Adelsgeschlechter geführt. Ich begegnete Freiherr von Münchhausen, der großzügig war und mich einlud, auch den Teil des Gartens zu besuchen, der dem Publikumsverkehr nicht zugänglich ist. Auf diese Weise gelang mir ein vollendeter "Rundblick" und ich erkannte, das auch Freiherren tüchtig die Muskeln spielen lassen müssen, um ihren Garten winterfest zu machen und überzählige Buchen zu Kaminholz zu verarbeiten. Ein Knochenjob, welcher der Preis für das Leben in historischen Gebäuden ist. Es hat eben alles zwei Seiten im Leben. Näheres findet man im Internet unter
www.schaumburgerland-tourismus.de/kultur/schloesser-und-herrensitze/schloss-von-muenchhausen-apelern/
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Bürgerreporter:in:

Wolfgang Nieschalk aus Nordstemmen

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