Leben und Geschichten der Brüder Grimm verzaubern Zuhörer und Vorstand der Fachwerkscheune Ihme Roloven!

In Hanau vor dem Rathaus, knapp 6,5 Meter hoch, die Grimms
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  • In Hanau vor dem Rathaus, knapp 6,5 Meter hoch, die Grimms
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Genau 40 Zuhörerinnen- und Hörer aus dem weiteren Umkreis von Ihme - Roloven und Ronnenberg hörten zu in gemütlicher Runde - so formulierte es die Journalistin im Rückblick der Regionalausgabe der HAZ vom 2. Oktober 2017 - den Ausführungen von Wolfgang Nieschalk aus Rössing/Nordstemmen über das Leben der Brüder Grimm und deren gesammelte Werke. Mehr erfahren Sie auf meiner Homepage: http://www.nieschalk.info/
Den Abend gestaltete er mit Erzählungen und Anekdoten aus dem Leben der Märchensammler und legte den Fokus auf die Kindheit und darauf, wie die Brüder Grimm überhaupt an die Märchen kamen. Sie standen dabei unter Zeitdruck. Die Zeit des Märchenerzählens war endgültig vorbei und starben die, die sie sich gemerkt hatten, starben auch die Märchen. Die Geschichten wurden mündlich weitergegeben, weil die Menschen zum großen Teil nicht schreiben konnten. Deshalb war das Sammeln der Märchen schwierig und manchmal bekamen sie die alten Geschichten nur zu hören, wenn sie im Gegenzug gebrauchte Kleider der verarmten Bevölkerung lieferten.
Deshalb starteten die Brüder im Jahre 1811 einen landesweiten Aufruf, um die Bevölkerung zur Mitarbeit zu bewegen. Tatsächlich blieben nur wenige Aktive übrig, die allerdings sehr tatkräftig am Befragen der Bevölkerung mitarbeiteten. Darunter auch die spätere Ehefrau Wilhelm Grimms. Es war äußerst interessant zu hören, wie dann die Märchen an die Brüder zur Bearbeitung weitergeleitet wurden.
Natürlich kamen auch einige Märchen nicht zu kurz, die Nieschalk während seiner Reise auf der Deutschen Märchenstraße von Marburg bis nach Bremen "aufgesammelt", in seine Reise selbst eingearbeitet hatte und gezielt ausgewählt hatte, weil jede dieser Geschichten ja immer eine Botschaft enthält.
Jedenfalls stieß der"Grimm Abend" auf äußerst lebhaftes Interesse beim Publikum. Die Fachwerkscheune war voll besetzt.
Die Stimmung wurde zusätzlich unterstützt durch mehrere Musikbeiträge, denn gerade die Märchen der Brüder Grimm inspirierten Komponisten dazu, mehrere Dutzend Kompositionen zu produzieren, wobei sicherlich die Oper "Hänsel und Gretel" die Bekannteste ist, aber auch die Ballettmusik von Tschaikowski aus der Oper "Dornröschen einem breiten Publikum bekannt ist.
"Ich freue mich, dass ich nicht nur Gäste aus Ihme - Roloven begrüßen konnte, sondern auch viele aus den Nachbargemeinden gekommen sind", sagte Jochen Wilcke vom Verein Fachwerkscheune. "Es ist schön, dass unser Programm, welches wir mit unserer neuen Kulturbeauftragten auf die Beine stellen können, so viel Anklang findet."
Langanhaltender Applaus war der Lohn für den Referenten und auch ein Pfund Kaffee der Marke Jacob mit der Bitte eines Vorstandsmitglieds um Nachsicht, weil er nur "Jacobs", aber keinen Kaffee der Marke "Wilhelm" habe auftreiben können! Schließlich seien die beiden Brüder unzertrennlich gewesen!
Ich war mit Jacob allein zufrieden und ich gebe zu, einen solchen Zusammenhang habe ich bei meinen Recherchen über die Brüder Grimm - die ja in erster Linie Wissenschaftler waren - nicht finden können.
Die Fotos, die ich während meiner Reise auf der Deutschen Märchenstraße schoss, fanden beim Publikum großes Interesse und lösten manche Diskussion nach dem Ende der Veranstaltung aus.
Manch einem war auch das neue Grimm Museum in Kassel noch nicht bekannt, welches im Gegensatz zum Grimm Museum in Steinau - dem Ort der Kindheit der Grimms - ausdrücklich das Fotografieren erlaubt. Wir leben nun mal in einer Zeit der Bilder und was ist besser geeignet, das Museum und die Brüder Grimm durch Fotos immer bekannter zu machen. Denn eines ist klar: "Olle Kamellen" sind die Märchen der Brüder Grimm nicht! Das Gegenteil ist der Fall, denn sie werden immer bekannter und am besten ist das an den Firmen sichtbar, die Werbung verkaufen. Ich denke nur an Rotkäppchen und an die Filmemacher! Märchen überall - und so ist es kein Wunder, dass Grimms Märchen nach der Bibel zum größten Bestseller aller Zeiten wurden mit Auflagen weit jenseits mehrerer Milliarden!
Die jährlichen Neuauflagen der Grimmschen Märchen bewegen sich Schätzungen zufolge bei 300 bis 500 und dazu kommen noch zwischen 30 und 50 wissenschaftliche Abhandlungen und so ist es kein Wunder, dass es für die "Grimmwelt Kassel" unmöglich ist, genaue Aussgane zu diesem Punkt zu machen. Märchen sind eben "in."
Und so bin ich sicher, dass sich einige der Gäste auf einen Sonntags Ausflug nach Kassel begeben werden um sich dort ebenfalls über die Aktivitäten der "Brüder" außerhalb der Märchensammlung zu informieren.
Zwei Professoren werden ihnen in dem Vortrag mit Texten und Bildern begegnen, die als Wissenschaftler gewaltiges geleistet haben und das Deutsche Wörterbuch ist davon eines ihrer größten Projekte, welches bis zum Ende 2016 von Fachkreisen in Göttingen weitergeführt wurde und erst ab 2017 digital aktualisiert wird.

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Nieschalk aus Nordstemmen

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