Rössing, ein Rössinger reist mit dem Motorrad durch Osteuropa

Ein namenloses Tal etwas abseits der Straße
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Meine Reise durch Osteuropa war lange geplant, aber es fehlte noch ein entscheidendes Ausrüstungsstück: Das passende Motorrad. Es sollte die Last der Ausrüstung tragen können, fähig sein, einigermaßen zügig voranzukommen und es sollte so „leicht sein“, dass ich es allein wieder auf die Räder stellen konnte, falls ich stürzen würde. Ich entschied mich für eine 125 er kleine Maschine von Yamaha, die nur127 kg auf die Räder bringt. Das „Sturzproblem“ und die Folgen davon, löste sich rechtzeitig genug zuhause in der Garage. Ich vergaß den Standhebel auszuklappen und die Maschine fiel um. Auf mich, und ich spürte die 127 kg schmerzhaft an meinem rechten Fuß. Das war Lehrgeld. Doch gleichzeitig bewies dieser Vorfall, das ich die richtige Maschine gewählt hatte. Ich konnte die „Technik“ auch mit schmerzendem Fuß wieder auf die Räder wuchten und das war schließlich eine meiner Forderungen an sie, denn ich trat die gut 4000 km Reise allein an.
Mein Plan auf der geplanten 3-wöchigen Reise war, Fotos zu machen, mich mit den Leuten zu unterhalten und ganz allgemein einen Eindruck von den Ländern Tschechien, Polen, Slovakei, Ukraine, Rumänien und Ungarn zu bekommen. Diese Eindrücke habe ich bekommen, aber keineswegs in der Form, vor der ich vorher gewarnt worden bin. Ich ließ sogar in meiner hitzebedingten Abgeschlafftheit über Nacht den Zündschlüssel versehentlich stecken. Alles befand sich am Morgen an Ort und Stelle. Trotzdem, der Schreck schoß mir durch die Glieder.
Mit den Leuten zu kommunizieren, war nicht immer leicht. Sich auf Deutsch zu unterhalten war die Ausnahme, auf Englisch ebenfalls, denn offenbar gibt es auch in dieser Sprache jede Menge Akzente und weil die Kommunikation auf englisch dann ähnlich gestenreich, wie in Deutsch geführt verlief, verzichtete ich ab und zu ganz darauf und genoß schweigend meine Umgebung. Die Hitze tat ihr Übriges, denn bei 36 Grad im Schatten und durch die Motorradbekleidung so angezogen, als wollte ich zum Südpol wandern, forderte sie ihren Preis an meiner Vitalität: Ich schmorte im eigenen Saft und deshalb ließ ich trotz aller guten Vorsätze manchmal einfach "fünfe gerade" sein.
Die eingestellten Fotos vermitteln allerdings einen anderen Eindruck, denn in Polen und der Region um die Hohe Tatra erlebte ich das andere Extrem: Dauerregen, der sogar durch meine angeblich wasserdichte Bekleidung drang, mir die Stiefel füllte und nur ab und zu durch ein paar Sonnenstrahlen abgelöst wurde. Diese Aufheiterungen nutzte ich dann, um Fotos zu schießen. Doch alles Beschwerliche hat einmal ein Ende und im weiteren Verlauf der Reise stellte ich mir unter stahlblauem Himmel unter meinem Sturzhelm vor, wie schön doch ein verhangener Himmel sein kann...
Siehe auch: http://www.myheimat.de/nordstemmen/freizeit/wilde-...

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Nieschalk aus Nordstemmen

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