Resterampe Sat.1 Gold?

Der neue Free-TV-Sender Sat.1 Gold des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 aus Unterföhring nimmt Frauen von 49 bis 64 ins Visier. Vor allem ältere Serien wie „Wolffs Revier“ oder alte Talkshows stehen auf der Sendeliste. Dabei will der Sender sich auf deutsche Produktionen beschränken.

„Mir geht’s gold“ – das ist der Slogan des neuen Best-Ager-Senders Sat.1 Gold der Mediengruppe ProSiebenSat.1, der am 17.01.2013 erstmals im Free-TV zu sehen sein soll. Welches Gefühl der Konzern mit diesem Duden verhöhnenden Claim vermitteln will, sei dahingestellt. Als Adjektiv gibt es "gold" jedenfalls noch nicht, im Gegensatz zu goldig - was mit niedlich, lieb gleichzusetzen ist. Passt dies auf Sat.1 Gold? Vermutlich ebenso wenig wie "wertvoll" - eine Assoziation, die Gold als Edelmetall zumindest nahelegt. Ein Premiumprodukt wird der neue Sender allerdings nicht, eher eine Resterampe. Mit dieser will ProSiebenSat.1 sogar eine Marktlücke schließen.

Vornehmlich soll der Sender sich an Frauen von 49 bis 64 richten, eine Zielgruppe, die bisher im deutschen Fernsehen kaum angepeilt wurde. Synchronisiertes soll im neuen Sendeformat keinen Platz füllen, der Sender soll ausschließlich deutsches Sendematerial verwerten, so zum Beispiel Serien aus dem Archiv des Konzerns wie „Wolffs Revier“, „Ein Bayer auf Rügen“ oder alte Talkshows wie zum Beispiel „Britt“. So viel gab Katja Hofem-Best, die zukünftige Leiterin des Senders, die zuletzt den Frauensender Sixx zum Erfolg führte, bereits bekannt.

Genrebasierte Fernsehabende

Jeder Abend soll entsprechend eines bestimmten Mottos mit Formaten gefüllt werden soll, darunter soll es etwa einen Doku-, einen Serien- und einen Spielfilmabend geben. Immerhin acht Stunden pro Woche will der Free-TV-Sender auch mit Eigenproduktionen füllen. So soll der Moderator der „Akte“-Reihe, Ulrich Meyer, gleich drei neue Informationssendungen moderieren, wie auf dwdl.de zu lesen ist. Auch ein renommiertes TV-Magazin eines großen deutschen Verlages soll exklusiv auf Sat.1 Gold auf Sendung gehen, um welches Format es sich tatsächlich handelt, ist allerdings noch unbekannt. Vorerst wird der Sender ausschließlich digital über Satellit zu empfangen sein. Ob und wann Sat.1 Gold einen Sendeplatz bei den Kabelnetzbetreibern bekommt, steht noch im Raum.

Bürgerreporter:in:

Christian Gruber aus Dortmund

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