Gibt es bald keinen Metzger mehr?

Die Zahl der Metzgereien in Deutschland geht stark zurück – denn Fleisch und Wurst wird immer seltener beim Metzer um die Ecke, sondern im billigeren Supermarkt gekauft. Stirbt mit dem Metzger ein traditionsreicher Beruf aus?

Um ganze 14 Prozent soll die Anzahl der Fleischerfachgeschäfte in Deutschland in den letzten zehn Jahren zurückgegangen sein. Mittlerweile gibt es deutschlandweit nur noch 15.500 Betriebe. Wenn dieser Trend weiter anhält, wird es den Beruf des Fleischers oder Metzgers nicht mehr lange geben. Aller Voraussicht nach wird die negative Entwicklung weitergehen. Gründe hierfür gibt es mehrere: Zum einen bieten immer mehr Supermärkte und Discounter Fleisch von gleicher Qualität zu besseren Preisen an. Vor allem durch Bio-Fleisch haben Supermärkte zugelegt. Zum anderen sterben Metzger im wörtlichen Sinne aus, denn der Nachwuchs fehlt. Im Juli 2012 blieben laut sueddeutsche.de ganze 1829 Ausbildungsplätze in diesem Gewerbe unbesetzt – das sind 17 Prozent mehr als im Juli 2011.

Einkaufen wird anonymer

Ungünstige Arbeitszeiten und das schlechte Image des Berufs, in dem man mit Blut und dem Töten von Tieren zu tun hat, sind Erklärungsansätze für diese negative Entwicklung. In kleinen Dörfern wird das Aussterben der Metzgerbetriebe zur echten Bedrohung. Denn meistens ist das Fleischerfachgeschäft der einzige Lebensmittelversorger in der Nähe, denn im Bäckerhandwerk dominieren seit Längerem Ketten und Supermärkte. Mit dem Verlust der Metzger und Metzgereien geht ein Stück Kultur verloren und Einkaufen wird immer anonymer.

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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