Schneewittchen mal anders

Schneewittchen (Catherine Franco) wird von den Zwergen umschwärmt. | Foto: Gert Weigelt
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Jörg Mannes, seit Beginn der Saison 2006/07 Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, ist mit „Schneewittchen“ ein großartiges Werk gelungen, das auch beim jüngeren Publikum für große Begeisterung sorgt. In der aktuellen Spielzeit wird das Ballett nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm noch an vier Abenden in Hannover aufgeführt. Wenn sich der Vorhang zum ersten Akt hebt, erwartet den Zuschauer kein märchenhaftes Schloss, in dem die böse Königin ihrer Stieftochter Schneewittchen mit einem vergifteten Apfel nach dem Leben trachtet. Jörg Mannes begnügt sich mit zwei großen, weißen Quadern, die das Zuhause der Königstochter bilden. Im ersten Teil des grandios aufgeführten Balletts steht die vom Schönheitswahn besessene Königin und Stiefmutter im Mittelpunkt des Geschehens. Michèle Stépahnie Seydoux, Steffi Waschina und Lilit Hakobyan treten in dieser Rolle auf. Die drei Tänzerinnen verkörpern die Verwandlung der Königin, die sich immer wieder in Behandlung von sieben Schönheitschirurgen begibt – stets in Begleitung ihres Spiegels, den Giada Zanotti stark in Szene setzt. Auch die jeweilige (böse) Königin überzeugt durch positive Ausstrahlung und tänzerische Leistung und wirkt von Beginn an eher sympathisch. Doch die passende Musik sorgt schließlich dafür, dass der Zuschauer sie dann auch für böse hält. Im Action geladenen zweiten Akt kommen Schneewittchen (Catherine Franco) und die sieben Zwerge groß raus. Die grazile, jugendhafte Königstochter wird von ihren sieben Begleitern, die mit Maskentüchern, Tätowierungen und Westen Gang-Mitgliedern gleichen, umschwärmt. Und die fünfköpfige Schlagzeuggruppe „Rummsfeld“ der Staatsoper Hannover sorgt mit ihrem klanggewaltigen Spiel auf Trommeln, Becken, Marimbaphon und Glocken für zusätzlichen Rhythmus und Begeisterung. Zum Abschluss des erlebnisreichen Ballettabends kehrt das vergiftete Schneewittchen ins Leben zurück: dank eines Missgeschicks der sieben Zwerge beim Tragen des Sargs und der Liebe des jungen Prinzen – ganz wie im Märchen. Für den musikalischen Rahmen im Schneewittchen-Ballett sorgen unter anderem Stücke von Igor Strawinsky, Dmitri Schostakowitsch, Edvard Grieg und Frédéric Chopin. Die nächste „Schneewittchen“-Vorstellung gibt es am Freitag, 30. November, ab 19.30 Uhr im Opernhaus. Am Freitag, 7. Dezember, beginnt der Ballettabend um 19 Uhr mit einer Einführung. Am Dienstag, 11. Dezember, wird das Stück ab 19.30 Uhr aufgeführt und am Donnerstag, 20. Dezember, zum letzten Mal in dieser Spielzeit ebenfalls ab 19.30 Uhr.

Schneewittchen (Catherine Franco) wird von den Zwergen umschwärmt. | Foto: Gert Weigelt
Michèle Stéphanie Seydoux als Königin im roten Kostüm mit ihrem Spiegelbild (Giada Zanotti). | Foto: Gert Weigelt
Bürgerreporter:in:

Bernd Stache aus Königslutter am Elm

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