Kunst der Küstenindianer

Indianer-Ecke.
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Die Küstenindianer an der nordamerikanischen Pazifikküste haben eine ganz eigenständige Kunst entwickelt, die sich deutlich von der der Prärie-Indianer und der der Stämme im gebirgigen Südwesten der USA abhebt.

Die Küstenstämme selbst unterscheiden sich auch im Aussehen von den übrigen Indianern des Kontinents. Für uns sind Indianer generell "Rothäute", denn sie wurden uns oft mit sonnengegerbten, bronzenen Gesichtern vorgestellt - sei es in den Erzählungen Karl Mays oder in den vielen Wild-West-Filmen, die besonders in den Fünfzigern und Sechzigern des letzten Jahrhunderts in unsere Kinos kamen. Die Küstenindianer sind dagegen hellhäutig wie wir, aber generell schwarzhaarig.

In ihrer Kunst kehren die jahrhundertealten Sagenmotive wieder: Der Donnervogel (Thunderbird), der weltverändernde Rabe (Raven), der menschenfressende Vogel (Cannibal Bird Galókwudzuwis), der Orka (Killer Whale), aber auch Weißkopfadler, Wolf, und Bär bis hin zum Frosch.

Sie erscheinen als Elemente der berühmten Totempfähle, als monumentale Grafiken auf den Wänden von Stammeshäusern, sie werden zur Dekoration von Gebrauchsgegenständen genutzt und zieren Schmuckstücke genauso wie rituelle Gegenstände.

Ich möchte hier einmal einige kleinere Beispiele vorstellen, die ich über drei Jahrzehnte hinweg, eines nach dem anderen, aus dem pazifischen Nordwesten mitgebracht habe. Zunächst aber ein Überblick über die "Indianer-Ecke" im Wohnzimmer.

Die beiden Textilien (links über dem Sessel und an der Wand) stammen nicht von den Küstenindianern; sie waren Gastgeschenke und wurden von Stämmen an der Ostküste der USA bzw. im Südwesten gefertigt.

Links hängt die Abbildung eines Indianers beim zeremoniellen Auftritt. Er trägt auf seinem Kopf die in sich bewegliche Maske des menschenfressenden Vogels, wie sie beim Rotzedern-Tanz verwendet wird. Manche dieser Masken sind so konstruiert, dass der Tänzer nicht nur den Schnabel öffnen und schließen kann. Der Schnabel ist auch nochmal in der Länge geteilt, die beiden Teile lassen sich seitlich abklappen und es kommt das holzgeschnitzte Gesicht eines Menschen zum Vorschein. Der rote Umhang, den der Tänzer trägt, ist aus der Borke der Rotzeder gefertigt.

Rechts vom Teppich folgen dann ein geschnitzter und in den traditionellen Farben schwarz, weiß und rot gehaltener Vogel, darunter ein geschnitzter, naturbelassener Weißkopfadler und rechts ein eben solcher Orka mit der flach gehaltenen Rücken- und der charakteristischen Schwanzflosse.

Die beiden geschnitzten Rasseln sind jeweils aus zwei Hälften zusammen gesetzt und aneinander gebunden. Im inneren befinden sich kleine Steine. Diese Rasseln wurden von Heilern bei ihrer Tätigkeit benutzt, spielten aber auch eine Rolle bei der Begleitung ritueller Tänze, beispielsweise beim Rotzedern-Tanz.

Als ein Beispiel für den typischen gravierten Silber-Schmuck der Küstenindianer zeige ich noch zwei Broschen. Die linke stellt einen Orka dar, der durch die Figur eines Seelöwen am Schwanzende vervollständigt wird. Das Stück rechts daneben schmückt ein Bär, der auf eine Schlange zugreift.

Bürgerreporter:in:

Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge

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