Vorbildlich und modellhaft – Neusäß stellt Förderantrag für Demenzstation: Josef Miller von der Bayerischen Landesstiftung besichtigt Baumaßnahme

(v. r.) Johannes Hintersberger (Staatssekretär im Bayer. Arbeits- und Sozialministerium), Richard Greiner (1. Bürgermeister Neusäß), Josef Miller (Staatsminister a. D.), Wilhelm Kugelmann (2. Bürgermeister  Neusäß), Sigrid Wagner (Stadrätin Neusäß), Dr. Michael Frey (Stadtrat Neusäß), Justine Bohn (Leiterin Pflegeheim Am Lohwald), Inge Steinmetz-Maaz (Stadträtin Neusäß), ), Markus Bottlang (Kaufm. Vorstand Diakon. Werk Augsburg e. V.), ), Peter Eisen (Geschäftsführer GWN), Herbert Zimmermann (Bauamt Neusäß)
  • (v. r.) Johannes Hintersberger (Staatssekretär im Bayer. Arbeits- und Sozialministerium), Richard Greiner (1. Bürgermeister Neusäß), Josef Miller (Staatsminister a. D.), Wilhelm Kugelmann (2. Bürgermeister Neusäß), Sigrid Wagner (Stadrätin Neusäß), Dr. Michael Frey (Stadtrat Neusäß), Justine Bohn (Leiterin Pflegeheim Am Lohwald), Inge Steinmetz-Maaz (Stadträtin Neusäß), ), Markus Bottlang (Kaufm. Vorstand Diakon. Werk Augsburg e. V.), ), Peter Eisen (Geschäftsführer GWN), Herbert Zimmermann (Bauamt Neusäß)
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Es ist ein weiterer wichtiger Schritt im Umgang mit dem Thema Demenz: Die Erweiterung des Pflegeheims am Lohwald um zehn gerontopsychiatrische Pflegeplätze sowie einen Gerontogarten. Hier sollen künftig Menschen, die an altersbedingten Krankheiten wie Demenz und Alzheimer leiden, betreut werden. Rund 1,7 Millionen Euro soll die Maßnahme insgesamt kosten. Einen Antrag auf finanzielle Förderung hat die Pflegeheim Neusäß GbR bei der Bayerischen Landesstiftung gestellt. Josef Miller, Vorsitzender des Stiftungsrats und Staatsminister a. D. hat die Einrichtung besucht, um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. Die Bayerische Landesstiftung unterstützt Projekte im kulturellen Bereich wie die Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen von bedeutenden Bau- und Kunstdenkmälern sowie Projekte im sozialen Bereich.

Bei seinem Besuch ging Josef Miller unter anderem auf die Notwendigkeit ein, entsprechende Betreuungsangebote zu schaffen. So steigt die Zahl älterer Menschen und der damit verbundenen altersbedingten Krankheiten stetig an. „Demenzkranke sind nicht einfach zu versorgen und zu beschäftigen“, sagte Miller und lobte in diesem Zusammenhang die Planungen zum Gerontogarten, den er als besonders förderwürdig bezeichnete. Dort werden die unterschiedlichen Sinne der Patienten angesprochen und sie können sich frei bewegen. Hecke und Zaun verhindern, dass die Patienten aus dem Pflegeheim weglaufen und ihnen in ihrer Verwirrung etwas zustößt. Zudem können sich die Patienten in der gesamten geplanten Demenzstation frei bewegen. Über Transponder bekommt das Pflegepersonal mitgeteilt, ob sich die Patienten bestimmten Schnittstellen nähern und vielleicht das Gelände verlassen wollen, so dass die Pflegerinnen und Pfleger reagieren und die Patienten abholen können. Die Patienten können so ihren Bewegungsdrang ausleben, der bei Demenzpatienten ausgeprägt ist, erläutert Justine Bohn, Leiterin des Pflegeheims Am Lohwald. „Wir reagieren auf Symptome der Krankheit“, beschreibt sie die Arbeit und das Konzept.

Unterstützung beim Förderantrag gab es vom Bayerischen Arbeits- und Sozialministerium sowie vom Gesundheitsministerium, welche die Maßnahme als modellhaft und vorbildlich beschrieben. Diese hatten den Antrag befürwortet, freute sich Erster Bürgermeister Richard Greiner und dankte für die Hilfe. Johannes Hintersberger, Staatssekretär im Bayerischen Arbeits- und Sozialministerium, stellte zudem den Standort des Pflegeheims heraus. Dieses ist zentral direkt neben dem Stadtpark gelegen. Einkaufmöglichkeiten, ein Café sowie eine Gaststätte befinden sich in unmittelbarer Nähe. Auf diese Weise sind regelmäßige Begegnungen im Alltag selbstverständlich, so dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims mitten im gesellschaftlichen Geschehen sind.

Beginn der Bauarbeiten war am 5. September dieses Jahres. Mit der Demenzstation soll laut Richard Greiner eine Versorgungslücke in Neusäß geschlossen werden, damit Neusässer Bürgerinnen und Bürger, welche dieser speziellen Pflege bedürfen, ein entsprechendes Angebot in Neusäß vorfinden. So verfügt die Stadt über zwei Pflegeheime und drei Betreute Wohnanlagen. Des Weiteren werden regelmäßig Demenzsprechstunden im Rathaus angeboten und das Freiwilligen-Zentrum Neusäß verfügt über geschulte Demenzpaten, die stundenweise die Betreuung eines Demenzpatienten übernehmen können, wenn die pflegenden Angehörigen etwas zu erledigen haben oder eine Verschnaufpause benötigen. Außerdem haben die Malteser im Begegnungshaus im Park in Steppach eine Tagesbetreuung für Demenzkranke eingerichtet. Ein stationäres Angebot gibt es hingegen noch nicht vor Ort. Die Stadt Neusäß gehört mit ihrer Altersstruktur zu den ältesten Kommunen im Landkreis, weshalb Handlungsbedarf im Sinne der Bürgerinnen und Bürger besteht.

Etwa ein Jahr werden die Arbeiten in Anspruch nehmen. Bauherr ist die Pflegeheim Neusäß GbR. Gesellschafter dieser GbR sind zu gleichen Teilen die Stadt Neusäß und die Grundstück- und Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Neusäß mbH. Verpachtet ist das Gebäude an das Diakonische Werk Augsburg e. V., das auch das Pflegeheim betreibt. Weitere Arbeiten im Zuge der Maßnahme sind die Verlegung des Abschiedsraumes, die Errichtung eines zusätzlichen Lagerraumes sowie die Erneuerung der Schwesternruf- und Telefonanlage im gesamten Objekt.

Nachdem der Förderantrag im Arbeitsausschuss der Bayerischen Landesstiftung besprochen ist, wird er abschließend im Dezember im Stiftungsrat beraten. Sollten hier die Mitglieder einer Förderung zustimmen, würde die Bayerische Landesstiftung das Projekt unterstützen. Dann würde die Pflegeheim Neusäß GbR noch dieses Jahr einen Genehmigungsbescheid erhalten.

Bürgerreporter:in:

Stadt Neusäß aus Neusäß

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