Ein Haus voller Musik Die Gelegenheit für Freunde schöner Bauten – Am 25. Juni öffnet das Haus der Musik in Neusäß im Rahmen der Architektouren

25. Juni 2016
14:00 - 17:00 Uhr
Haus der Musik, 86356 Neusäß
Foto: Wolfram Reuter, Architektur: dürschinger architekten, Peter Dürschinger, Fürth
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Alle unter einem Dach – seit September 2015 ist das Haus der Musik in Neusäß in Betrieb. Nahezu alle Musikschaffenden der Stadt haben hier ihr neues Zuhause gefunden. Die Sing- und Musikschule Neusäß, das Neusässer Kammerorchester, die Stadtkapelle Neusäß und die Faschingsgesellschaft Narrneusia belegen die Ebenen 1 und 2. Ergänzt wird das Ganze um das Jugendkulturhaus Stereoton, das in der Ebene 0 zu finden ist und sich dank eigenem Probenraum und Bühne musikalisch gut in das Gesamtkonstrukt einfügt.

Ein Haus für alle

Wer bisher noch keine Gelegenheit hatte, sich von dem schmucken Gebäude in der Daimlerstraße 3 in Neusäß zu überzeugen, der hat Ende Juni dazu Gelegenheit. Im Rahmen der Architektouren 2016 kann das Haus der Musik am Samstag, den 25. Juni besichtigt werden. Bei der jährlich stattfindenden Leistungsschau öffnen bayernweit 289 ausgewählte Objekte ihre Pforten. Gespräche mit Nutzern, Bauherren und Architekten sind ebenfalls möglich und machen die Architektouren somit zu einer ganz besonderen Veranstaltung für Architekturinteressierte. Das Motto 2016 – „Architektur für alle!“ – ist wie gemacht für das Haus der Musik, denn die vielfältigen Vereine und Einrichtungen bieten Neusässern aller Altersstufen ein neues Zuhause.

Wie der „rote Rubin“ entstand

Das Haus der Musik bildet in Neusäß im Zuge der Stadtmitteentwicklung einen wichtigen Baustein. Die Bauarbeiten begannen 2013 und dauerten insgesamt 21 Monate. Knapp sieben Millionen Euro ließ sich die Stadt Neusäß als Bauherrin das neue Gebäude kosten. Um architektonisch einen Glanzpunkt zu setzen, rief die Stadt Neusäß im Vorfeld einen nichtoffenen Realisierungswettbewerb aus, den dürschinger architekten aus Fürth für sich entschieden.

Als „roten Rubin“ bezeichnete Architekt Peter Dürschinger das Haus, das dank durchscheinender Gussglaselemente vor rotem Hintergrund das Gebäude abwechselnd in Rot und Weiß erscheinen lässt. Nicht nur die Optik des geplanten Neubaus hatte die Jury von Peter Dürschinger und seinem Team überzeugt, sondern auch die Funktionalität des Gebäudes. Das 13,5 Meter hohe, 39 Meter breite und 19,5 Meter tiefe Haus hat eine Nutzfläche von 2.100 Quadratmetern. Da das Haus an einem Hang gebaut wurde, verfügt es über zwei Bereiche mit separaten Eingängen auf zwei Ebenen. Ganz unten hat das Jugendkulturhaus Stereoton circa 620 Quadratmeter Nettonutzfläche zur Verfügung. Das Team rund um Leiter Markus Bzduch und die Jugendlichen haben eine eigene Kaffeebar, Bühnen für Konzerte im Innen- und Außenbereich sowie einen eigenen Proberaum für Bands, die diesen kostenfrei anmieten können. Dank des separaten Eingangs sind auch Öffnungszeiten bis nach Mitternacht möglich. Der andere Eingang ist eine Etage höher und führt zu den Räumen der anderen Vereine. Besonders auffällig ist der Probenraum der Faschingsgesellschaft Narrneusia auf Ebene 2. Die Raumhöhe von 5,61 Metern bietet den Tänzern genug Platz für aufwendige Choreographien. Selbstverständlich ist das Haus barrierefrei und mit zwei Gasbrennwertthermen, die ihre Wärme über die Fußböden und über die Lüftung abgeben, energetisch auf dem neuesten Stand. Sichtbetonwände, elegante Fliesen und geöltes Eichenparkett runden das Erscheinungsbild ab.

Das Haus wird gut angenommen

Architekt Dürschinger und die Stadt Neusäß sind zufrieden mit dem Ergebnis. Auch die Nutzer geraten ins Schwärmen, wenn es um „ihr“ Haus geht. Markus Bzduch, Leiter des Jugendkulturhauses Stereoton, gefällt die gelungene Raumaufteilung, die sich in der Praxis bewährt hat. „Das Schönste für uns ist jedoch, dass das Stereoton von den Jugendlichen angenommen wird“, so Bzduch. Er und sein Team wünschen sich, dass das Haus in den nächsten Jahren noch schöner wird und spielt dabei auf den Außenbereich an: „Wir hoffen, dass die Pflanzen schnell wachsen.“ Auch Monika und Markus Donderer, Musiker der Stadtkapelle Neusäß, geizen nicht mit Lob: „Das neue Haus bietet uns viele Möglichkeiten. Wir haben einen schönen großen Raum mit sehr bequemen und ergonomischen Stühlen, die für uns Musikerinnen und Musiker ideal sind. Außerdem haben wir alles, was wir für unsere Auftritte und Proben benötigen, in unseren Lagerräumen sofort zur Hand.“ Einziger Wermutstropfen ist die akustische Situation im Probenraum. „Diese ist noch nicht optimal, aber die Stadt ist bemüht, dies zeitnah zu optimieren“, so Monika Donderer, die sich sehr wohl in den neuen Räumlichkeiten fühlt. In die gleiche Kerbe schlägt Eva-Maria Heidelberger vom Kammerorchester: „Grundsätzlich sind wir mit dem Haus der Musik sehr zufrieden. Natürlich gibt es, wie bei jedem Neubau üblich, einen gewissen Optimierungsbedarf, aber was diesen Punkt betrifft, sind wir sehr zuversichtlich. Das Orchester hat genügend Platz, um bequem zu sitzen, auch die eigens angeschafften Stühle lassen keine Wünsche offen.“ Darüber hinaus gefallen der Musikerin die Synergieeffekte im Haus der Musik. Die Zusammenarbeit mit Musikschulleiter Achim Binanzer sei gut und unkompliziert und gerade zu Markus Bzduch vom Stereoton und dem Stadtkapellenvorstand pflege das Kammerorchester ein gutes Verhältnis.

Die Musikschaffenden profitieren untereinander von einem gemeinsamen Haus. So gab es im April auf Einladung der Sing- und Musikschule Neusäß ein Treffen mehrere Musikschaffender, um Gemeinsamkeiten auszuloten und ein Netzwerk aufzubauen. Die Basis für gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Projekte ist damit gelegt. Miteinander statt nebeneinander – das ist die Maxime im Haus der Musik.

Das Haus der Musik kann am Samstag, den 25. Juni von 14.00 bis 17.00 Uhr in der Daimlerstraße 3 in Alt-Neusäß besichtigt werden. Das Gebäude sollte auf Ebene 1 betreten werden.

Die Architektouren 2016 finden am 25./26. Juni in ganz Bayern statt. Alle Projekte finden Sie unter www.byak.de/start/architektur/architektouren

myheimat-Team:

Tanja Wurster aus Augsburg

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