Tomé s Kinderporträtmuseum: Engelchen und Teufelchen für Kinderrechte an der Eichenwaldschule

Leon und Eliah vor Ihrer Porträtzeichnung
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Am 12. Februar findet zum 16. mal der internationale Tag der Roten Hand („Red Hand Day“) statt. Auch die Grund- und Mittelschule Neusäß als offizielle „Schule ohne Rassismus und mit Courage“ beteiligte sich mit einer künstlerischen Aktion daran.

Die rote Hand ist das internationale Symbol gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten und – wenn man weiterdenkt – ein allgemeines Symbol gegen Krieg und Gewalt an Kindern. Stellvertretend für die ganze Schule veranstaltete die Klasse 3b der Grund- und Mittelschule Neusäß am 8.Februar im neuen Musiksaal eine Rote-Hand-Aktion. Schirmherrin war die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr, welche direkt aus Berlin kommend an der Aktion teilnahm. Mit dabei waren auch Eltern der Kinder, das Fernsehen „a-tv“ und die „Augsburger Allgemeine“.

Engelchen und Teufelchen

Der Lehrer und Künstler Tomé Thomas Etzensperger, der die Klasse im Schuljahr 2017/18 beim Schwimmunterricht begleitet, hat alle Kinder überlebensgroß auf einer Länge von fast 14 Metern gleichzeitig als Engelchen und Teufelchen gezeichnet: „In jedem Menschen steckt ja etwas von beiden Seiten. Dies ist also symbolisch gemeint. Die Zeichnungen sind auch als meine persönliche Wertschätzung den Kindern gegenüber zu verstehen.“ Die Bilder wurden bei der Aktion im Musiksaal und werden ab dem 19.Februar dann in der neuen Aula ausgestellt, zusammen mit Informationen über Kinder im Krieg. Viele Kinder an der Schule kommen ja aktuell aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien, in welchen Krieg herrscht und wo auch Kindersoldaten eingesetzt werden.

Kinderrechte

Die Drittklässler hatten sich zuvor mit ihrer Lehrerin Martina Hillenbrand intensiv mit dem Thema „Kinderrechte“ beschäftigt. Jedes Kind trug vor seinem Porträt das Kinderrecht vor, das ihm am wichtigsten ist und druckte danach einen Abdruck seiner roten Hand auf ein Plakat und unterschrieb diesen mit seinem Namen. Das Plakat wurde, ebenso wie ein Brief der Klasse, adressiert an die Bundeskanzlerin Angela Merkel, an Ulrike Bahr überreicht. In dem Schreiben verleihen die Kinder ihrer Sorge über die Kriege in dieser Welt Ausdruck, welche auch mit deutschen Waffen geführt werden. Deutschland hat als einer der weltweit größten Waffenexporteure eine besondere Verantwortung und Pflicht. Die Kinder bitten die Bundeskanzlerin darum, dafür zu sorgen, dass Deutschland keine Waffen mehr an andere Länder verkauft und dass keine Kinder mehr in Kriegen kämpfen müssen (weltweit gibt es in mindestens 20 Ländern immer noch geschätzte 250´000 Kindersoldaten). Ulrike Bahr bringt die gesammelten Abdrucke der roten Kinderhände an die Kinderkommission in Berlin, dann leitet diese sie weiter an die Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Kinder und bewaffnete Konflikte, Leila Zerrougui. So soll Druck auf jene Regierungen gemacht werden, welche immer noch Kindersoldaten zulassen.

Empathie der Kinder

Die Kinder waren mit Begeisterung bei der Sache und haben mit dieser Aktion und ihrem Engagement auch ihr persönliches Zeichen für den Frieden auf dieser Welt gesetzt, was gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Die Eltern waren zum Teil richtig gerührt und eine Mutter meinte sogar, dass ihre Tochter bei dieser Sache richtig „gewachsen“ sei. Der Künstler und Lehrer Tomé findet auch, dass gerade die kleinen Kinder noch besonders viel Empathie und Mitgefühl ihren Mitmenschen gegenüber empfinden können und besonders empfänglich und auch bereit sind, anderen Menschen, denen es nicht so gut geht, unvoreingenommen und ehrlich helfen zu wollen. Kinder sind das wertvollste Gut überhaupt und nichts ist schöner als ein unbeschwertes Kinderlachen. Und dass Kinder lachen können und fröhlich sind, das wünscht er sich vor allem Anderen.

„Wenn wir wahren Frieden in der Welt wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen“, sagte einst auch Mahatma Gandhi.

Zum Abschluss erhielt jedes Kind noch ein (oder zwei) (oder drei…) mit roter Glasur angemaltes Butterplätzle in Form einer Hand, welche Tomé s Frau Rosi am Abend zuvor für die Kinder gebacken hatte.

Tomé Thomas Etzensperger hat in den letzten Jahren über 4´280 Kinder gezeichnet und engagiert sich mit seinem 2011 eröffneten Kinderporträtmuseum mit vielen Aktionen und Ausstellungen für Kinderrechte. Diese sind inzwischen auch in Buchform bei e-publi erschienen. Auch sein Buch „Kinderrechte“ ist bei e-publi, amazon oder im Buchhandel erhältlich. Sein Museum für Kinderporträts in Augsburg-Oberhausen in der Austraße 27 / 2.OG / R 210 kann beim „Augsburg Open“ vom 16. bis 18. März jeweils nachmittags besucht werden… Kinder können sich dabei von Tomé einen kleinen Comic-zeichnen lassen.

Weitere Informationen findet man auf: www.tome-art.com

Bürgerreporter:in:

Tomé Thomas Etzensperger aus Augsburg

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