Casa Terracota, Raquira, Steinnusskunst und La Candelaria

Casa Terracota (c) Michael Stauner
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Tag 4, Dienstag: Casa Terracota & Kloster La Candelaria

Am Rande von Villa de Leyva hat sich ein kolumbianischer Architekt einen Traum verwirklicht: ein selbstgebranntes Haus aus Terrakotta. Inzwischen wohnt er zwar nicht mehr darin, Küche, Toilette etc. funktionieren aber noch. Die Casa Terracota ist ein sehr schönes, verwinkeltes Haus.

Die „Berganfahrt“ über aufgerissenes Pflaster mit üblen Schlaglöchern möchte ich nicht hinterm Steuer versuchen. Doch wir wollen ja zum Augustiner-Kloster La Candelaria. Was bleibt vom Besuch hängen? Ohrenbetäubender Rasenmäher-Lärm, die Geißel in der Klausur-Zelle (darf nicht mehr verwendet werden), Blattgold, die Führerin im Trainingsanzug mit Minnie-Handy, künstlichen Fingernägeln und Kreuzen am Armband (dieses Erscheinungsbild bringe ich einfach nicht mit einem Kloster in Einklang), die Mona Lisa (yeah, Kunsträuber, klaut ruhig die Fälschung im Louvre!), eine Eremiten-Höhle im Re-Design und ein Baum, der von einem Mönch aus Jerusalem mitgebracht wurde und trotzt Blitzeinschlag blüht.

Töpfer-Meister Guillermo ist ein cooler Hecht. Er tritt für Kolumbien bei Töpfer-Wettbewerben an, erschafft seine Stücke bisweilen mit geschlossenen Augen. Mein Versuch (mit offenen Augen) scheitert. Anschließend bummeln wir durchs Keramik-Städtchen Raquira.

Im Nachbarort Tinjacá bearbeitet Juan César Bonilla González Steinnüsse (Tagua) von der Tagua-Palme kunstvoll. Unter anderem rühmt er sich des kleinsten Schachspiels der Welt. Weggeworfen wird hier nichts. Mit den Schalen der Nüsse beklebt er beispielsweise Blumentöpfe oder Waschbecken, aus den Spänen stellt er Papier (Tüten, Lampenschirme) her.

Im nächsten Ort Sutamarchán probieren wir die leckere, würzige Grillwurst Longaniza. Davor habe ich schon Arepas, das sind Maistortillas aus jungem Mais mit eingebackenem Käse, probiert. Dino-Schilder auf der Strecke weisen immer wieder auf den Gondava-Park (für Kinder) hin.

Mitten in Villa de Leyva „sperrt“ das Militär einen Platz für einen Werbedreh. Weitere Impressionen aus Villa de Leyva zeigen die Fotos, wobei uns der Regen vor und nach dem Abendessen das Tejo-Spiel „verhagelt“. Wir verschieben es auf einen anderen Tag. Schade, wir waren super in Stimmung, vielleicht auch, weil Geburtstagskind Marianne (76) eine Runde Mojito ausgegeben hat. Zum Abendessen gab's leckeres Lamm, Käsekuchen und Gulupa-Saft (schmeckt süß und sauer zugleich in der milchigen Serviervariante, Farbe: helles orange-rosa, ähnelt Maracuja).

Weiter geht's mit einer Sturzflut in der Wüste und einer ärgerlichen Polizeikontrolle.

Zu den anderen Kolumbien-Kapiteln.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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