Der Kleingarten - ein paar Quadratmeter „Ur-Laub“ in Steppach (Sommerfest am 25.6.2011)

25. Juni 2011
14:30 Uhr
Steppach, 86356 Neusäß
Ein blühender Strauch freut jeden Gärtner
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  • Ein blühender Strauch freut jeden Gärtner
  • hochgeladen von Sigrid Wagner

In dem kleinen Töpfchen auf der Fensterbank spitzelt schon der ersten Trieb einer Kürbispflanze heraus und reckt sich Richtung Sonne. Der Kürbis mag es gerne warm und so bleibt er noch am Fenster bis es sicherlich keinen Bodenfrost mehr gibt. Der erfahrene Hobbygärtner weiß, dass er damit wartet bis nach den Eisheiligen oder auch Eismänner, die Namenstage von Heiligen im Mai. Die Eisheiligen sind die Mitte Mai nochmals auftretenden kalten Tage und nach den Bauernregeln wird das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der „kalten Sophie“ stabil.
Das Wissen auch die über 60 Kleingärtner in der Schrebergartenanlage in Steppach. Sie haben im Laufe der Jahre auf dem Sandberg eine grüne Oase geschaffen und hegen und pflegen ihre Gartengrundstücke mit viel Liebe und Ausdauer. Und wie in jedem Frühjahr kehrt reges Treiben in die Gärten ein. Eifrig wird gehackt und gegraben, die ersten Beete vorbereitet und im Gewächshaus sprießt vielleicht schon der Salat.
Jeder Gartenbesitzer ist auch gleichzeitig im Obst- und Gartenbauverein Steppach e.V. Mitglied. Das Gemeinschaftsleben spielt im Verein eine wichtige Rolle. So trifft man auch die anderen Schrebergärtner und hält Kontakt. Beim traditionellen Sommerfest (dieses Jahr am Samstag, den 25. Juni ab 14.30 Uhr) sind auch Gäste herzlich eingeladen. Beim gemeinsamen Spargelessen ist immer reger Andrang und bei der Weihnachtsfeier wird großer Wert auf einen stimmungsvollen Abend gelegt.
Aber auch sonst findet man immer mal Zeit zum Plausch am Gartenzaun. Mal ist es der Spaziergänger, der die Wege durch die Anlage nutzt, oder der Nachbar. Sich gegenseitig zu helfen ist selbstverständlich oder auch nur im Liegestuhl liegen und die Ruhe genießen, vielleicht später den Grill anwerfen um ein Steak oder seine selbstgezüchtete Zuccini zu brutzeln.
Die Gartennachbarin ist immer eifrig und erfinderisch. Sie hat schon wieder etwas selbstgebastelt und zeigt stolz die neue Errungenschaft. Ein plätschernder Miniteich vor der Terrasse und am Pfosten daneben hat sie das neue Vogelhäuschen festgeschraubt, das ich ihr geschenkt hatte. Den schönen Platz zum Nisten entdeckte gleich ein Vogelpaar und fliegt nun eifrig ein und aus um die Jungen zu füttern.
Mein letztes Radieschen hat doch tatsächlich die Schnecke gefressen. Das ist nicht fair, so denke ich, und nehme stattdessen den Salat aus dem Frühbeet mit nach Hause. Tja, damit muss man leben als Gartenbesitzer, denn auf irgendwelches Gift wird hier völlig verzichtet. Dann muss man sein Essen halt auch mal mit diesen kleinen Biestern teilen.

Bürgerreporter:in:

Sigrid Wagner aus Neusäß

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