Pirschfahrt durch die Kalahari - Namibia, Tag 13

Majästetischer Kudu-Bulle in der Kalahari
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Schon wieder Wüste? Nach den Sanddünen vom Sossusvlei, mehreren Tagen in der Namib-Wüste, einem Besuch in Kolmanskop und den jüngsten Eindrücken vom Fish River Canyon, geht es nun in die Kalahari. Auf dem Weg zur Kalahari Anib Lodge besichtigt die Reisegruppe einen Köcherbaumwald, in dem Amara mal wieder sehr verspielt unterwegs ist. Die Kuscheltier-Leopardin gibt einen Einblick in den 13. Tag unserer Namibia-Kleingruppenreise.

Auf Klippschliefer-Suche begeben sich Petra und Michael am zerklüfteten Landstrich beim Naute-Stausee. Sie hören die kleinen Tierchen zwar zwischen dem Geröll, sehen aber keinen der possierlichen Säuger. Klippschliefer gleichen optisch zwar auf den ersten Blick Murmeltieren, sind aber Verwandte des Elefanten. Nächster Halt: Der Köcherbaumwald mit den singenden Steinen und einer Künstlerausstellung. Ich habe wieder nur Flausen im Kopf und entfremde die Skulpturen. Mit den singenden Steinen hat es folgende Bewandtnis: Hebe einen Stein vom Boden auf und klopfe damit auf den Felsen herum - wenn du Glück hast, kannst du eine Melodie erzeugen. Wir tanken in Marienthal, einer Kleinstadt in der Wüste, in der die Menschen ihre Häuser nicht mehr gegen Wasserschäden versichern können.Drei Jahre in Folge stand Marienthal unter Wasser, weil die Schleusen eines naheliegenden Stausees – zuletzt die des Hardapdam – geöffnet wurden.

In der Kalahari Anib Lodge angekommen, unternehmen Alex und Michael einen Erkundungsfußmarsch. Dabei sehen sie Springböcke, eine Wolfsspinne, Rotbauchwürger, die gelben Maskenweber und das eigentlich im Okavango-Delta beheimatete Blaustirnhühnchen. Springböcke sind hier offenbar das Motto. Einerseits gibt’s abends Springbock auf dem Teller, andererseits liegen samtig weiche Springbockfelle als Bettvorleger aus und im Barbereich vergräbt sich so mancher erschöpfte Reisende gerne im weichen Springbock-Kissen. Eine Pirschfahrt durch die West-Kalahari unternehmen wir am Nachmittag gemeinsam mit anderen Touristen und dem Lodge-Personal am Steuer. Wir sehen einige Tiere, obschon diese ziemlich scheu sind und die Flucht ergreifen, wenn sie noch 300 Meter vom Geländefahrzeug entfernt sind.

Darum läuft ein Oryx mit Plastikhörnern durch die Gegend

Natürlich sehen wir etliche Springböcke. Außerdem laufen uns Strauße, Bergzebras, Oryxe und Kudus - darunter schöne Bullen - vor das 300er-Objektiv. Unter den Oryx-Antilopen ist sogar ein Baby und ein Exemplar mit Plastikhörnern. Wie es dazu gekommen ist? Lodges kaufen Tiere, damit sie sich auf ihrem Gelände ansiedeln. Damit sich die Oryxe mit ihren spitzen Hörner beim Transport nicht verletzen, werden ihnen Plastikstulpen übergestreift. Nun hatte sich ein Oryx angeblich bereits vom Plastik befreit und barg nun die Gefahr, andere Oryx-Antilopen im Viehtransporter zu verletzen. Also musste dieses Individuum zuerst hinaus in die Freiheit geleitet werden. Diese Gelegenheit nutzte jedoch ein weiteres, flinkes Oryx und büxte aus. Seitdem rennt es mit Plastikhörnern durch den Wildpark der Kalahari Anib Lodge.

Ferner sehen wir einen Schakal, einen Weißrückengeier, einen alten Giraffenbullen, zwei Erdhörnchen-Weibchen und ein zweifellos männliches Erdhörnchen mit sehr dicken Eiern. Wer möchte, wagt den Straußeneier-Bruchtest, indem er sich auf neun Straußeneier stellt, die dem Gewicht tatsächlich ohne Riss standhalten. Wir dürfen außerdem noch mit unserem Wissen glänzen. Guide Harald fragt uns sachkundige Afrika-Reisende doch tatsächlich beim Anblick eines Webervogelnestes, ob wir über eben jene Bescheid wissen. Endlich dürfen wir unsere Infos mit anderen teilen, denkt sich auch Klaus und bindet Harald einen Bären auf, indem er vom Giraffen-Wintervorrat berichtet. Auf einer kleinen Düne schauen wir zu, wie die Sonne in der Kalahari versinkt und gönnen uns dabei einen Becher Gin Tonic mit Nachfülloption. Beim Abendessen unter freiem Himmel nehmen wir unsere ersten lebenden Eland-Antilopen auf dieser Namibia-Reise an der nahen Tränke wahr. Auf der Onjala Lodge heißt es an den beiden nächsten Tagen Abschied nehmen von Namibia. Klippspringer und Paviane werden dabei eine Rolle spielen.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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